#Im Stile eines Champions
Inhaltsverzeichnis
Der Glaube an eine magische Nacht währt bei den Frankfurterinnen eine Halbzeit lang, dann macht der FC Barcelona Ernst. Doch die Eintracht zeigt sich wehrhaft.
Eintracht-Spielerinnen, die genau von solch einem Spiel lange geträumt hatten; ein Gegner, der State of the Art im internationalen Frauenfußball verkörpert; eine mit 16.100 Zuschauern gute Kulisse in der Arena am Stadtwald – es war angerichtet für einen besonderen Champions-League-Abend. Und der hielt, was er versprach. Weil der Frankfurter Underdog dem großen FC Barcelona mit viel Herz und Willen, aber mitunter auch spielerischer Finesse Paroli bot. Die 1:3-Niederlage war nach dem Auftaktsieg in der Gruppenphase beim FC Rosengard vor diesem Hintergrund gut zu verschmerzen. Der, abgesehen von einer Phase des Kontrollverlusts in den 17 Minuten nach der Pause, starke Auftritt dürfte das SGE-Team in den kommenden Wochen eher beflügeln.
Die Titelverteidigerinnen aus Katalonien hatten die Partie analog zu den Abendtemperaturen begonnen: etwas unterkühlt. So als ob sie erstmal nichts überstürzen wollten. Die daraus entstehenden Ballbesitzphasen verliehen den Eintracht-Frauen Sicherheit. Weil auch das Publikum gewonnene Zweikämpfe goutierte, wirkten die Hessinnen von Atmosphäre und Spiel beflügelt, spielten mit viel Einsatz und Leidenschaft, aber auch mit hohem Krafteinsatz. So hielt die SGE das spanische Starensemble in der ersten Halbzeit überwiegend erfolgreich auf Abstand vom eigenen Strafraum.
Befreiung aus der vermeintlichen Umklammerung
Zumindest ließen sie keine klare Torchancen zu. Torhüterin Stina Johannes musste zwar einige Male zupacken, hatte mit den (Distanz-)Versuchen von Aitana Bonmatí (7.), Caroline Graham Hansen (15.) und Mariona (29.) aber keinerlei Probleme. Nach etwa 20 Minuten schien die Partie das erwartete Antlitz anzunehmen: Barca kombinierte sich mit langen Passstafetten rund um den Strafraum gegen tief verteidigende Frankfurterinnen.
Doch die wehrhaften Gastgeberinnen vermochten sich aus der vermeintlichen Umklammerung zu befreien. Und wie! Nicole Anyomi prüfte FCB-Torhüterin Sandra Panos erstmals mit einem beherzten Schuss aus spitzem Winkel (41.). Der daraus resultierenden Eckball landete über Umwege bei der agilen Linksverteidigerin Verena Hanshaw, deren Flanke so perfekt in den Lauf von Laura Freigang flog, dass die Angreiferin aus der Nahdistanz einköpfen konnte (43.). Der Jubel bei den Spielerinnen auf dem Platz und auf der Bank fiel enorm enthusiastisch aus – der Glaube an eine magische Nacht mit unverhofftem Happy End war da.
Deutsche Novemberkälte schien trügerisch
Wie würde der Titelverteidiger in der zweiten Halbzeit auf den drohenden Coup der hessischen Außenseiterinnen reagieren? Die Antwort: im Stile eines Champions. Nachdem die Katalaninnen schon in der 46. und 47. Minute gefährlich vor dem Eintracht-Tor auftauchten, dürfte allen klar geworden sein, dass viel Arbeit auf die Frankfurterinnen zukommen würde. Eine weitere Zeigerumdrehung später lag der Ball im Tor: Salma hatte einen flotten Barca-Angriff gekonnt abgeschlossen. Es wirkte, als ob die wohl weltbeste Frauenmannschaft gegen den aktuellen Bundesliga-Fünften nach Belieben von lasch auf rasant umstellen konnte.
Die Hoffnung von SGE-Coach Arnautis, dass die deutsche Novemberkälte den Spanierinnen ein paar Prozent ihrer unwiderstehlichen Mischung aus Passsicherheit, Zielstrebigkeit und Spielfreude kosten könnte, schien äußerst trügerisch.
Schoss Aitana Bonmatí aus bester Position noch zu zentral ab (52.), hatte Mariona die Partie kurz darauf schon vollends gedreht. Nach einem Eckball behinderten sich Johannes und Sophia Kleinherne gegenseitig – 1:2 (59.). Als drei Minuten später auch noch Salmas Direktabnahme im Netz landete (62.) schien es knüppeldick für die Eintracht zu kommen. Zumal Torfrau Johannes nur mit Mühe ein Eigentor von Kleinherne verhindern konnte (65.). Doch die Eintracht ließ sich nicht entmutigen, zeigte sich wehrhaft, fing sich wieder etwas und kam durch Geraldine Reuteler nach einem Torwartfehler (70.) und dem Schuss von Lara Prasnikar (84.) fast noch zum Anschlusstreffer.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.