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#Spotify: Ist das große Musik-Streaming schon bald vorbei?

„Spotify: Ist das große Musik-Streaming schon bald vorbei?“

Streaming-Dienste wie Spotify haben die Art, wie wir Musik hören, grundlegend verändert. Für rund 10 Euro im Monat lässt sich jede neue Platte hören, jeder Song fast jedes Künstlers abspielen -, und das jederzeit. Doch es gibt immer mehr Menschen, die Musik-Streaming ablehnen.

Spotify: Ist das große Musik-Streaming bald vorbei?
Spotify: Ist das große Musik-Streaming bald vorbei?Bildquelle: Blasius Kawalkowski / inside digital mit Material von Unsplash / Karl Hörnfeldt

In den vergangenen Jahren hat Spotify einen enormen Ansturm erlebt. Der beliebteste und weltweit größte Musik-Streaming-Dienst hat eigenen Angaben zufolge mehr als 400 Millionen monatlich aktive Nutzer. Davon bezahlt knapp die Hälfte für ein Abo. Im Gegenzug lassen sich über 82 Millionen Titel abspielen – täglich kommen rund 60.000 weitere Songs dazu. Doch nicht nur aufgrund von fragwürdigen Podcasts, die zur Folge hatten, dass etwa Joni Mitchell oder Neil Young ihre Musik abgezogen haben, begibt sich Spotify bei so manchem Musikliebhaber ins Abseits. Es stellt sich zunehmend ein Verlangen nach der Vergangenheit ein. Nach Musik zum Anfassen und Spüren.

Spotify und Co. noch nicht beliebter als einst die CD – und jetzt auch noch das

Für die CD war das Jahr 1997 das erfolgreichste aller Zeiten. Gut 2,3 Milliarden Euro hat die Musikindustrie damals mit der Compact Disc umgesetzt. Doch die goldenen Zeiten sind längst vorbei, die CD seitdem auf dem absteigenden Ast. Der CD-Umsatz heute: gut 320 Millionen Euro. Tendenz: weiter fallend. Im Vergleich dazu: Der Musik-Streaming-Markt hat laut Daten des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) aktuell einen Marktanteil von gut 68 Prozent und setzt 1,4 Milliarden Euro im Jahr um. Doch es gibt ein Medium, das sich dem Wachstum von Spotify in den Weg stellen will: die Schallplatte.

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Sie erlebte ihren Boom zwar in den 80ern. Doch seit einigen Jahren steigen die Platten-Verkäufe wieder. Im vergangenen Jahr so deutlich wie schon ewig nicht mehr. Waren es 2020 noch knapp 100 Millionen Euro, die mit Vinyl umgesetzt wurden, folgten 2021 fast 20 Millionen mehr. Gut ein Viertel der Umsätze im physischen Bereich stammt aus dem Verkauf von Vinyl-LPs. Diese Umsätze haben sich innerhalb von zehn Jahren mehr als verfünffacht. Somit wurden 2021 rund 4,5 Millionen Schallplatten verkauft.

Streaming-Dienste wachsen langsamer als Vinyl

Während die CD auf dem Markt der physischen Tonträger mit gut 25 Millionen verkauften Alben 2021 zwar immer noch marktführend ist, erleidet sie jedoch von Jahr zu Jahr Verluste schwere Verluste. Dahingegen steigt die Beleibtheit der Schallplatte. Mit einem Plus von 20,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist die Vinyl-LP sogar stärker gewachsen als das Musik-Streaming rund um Spotify, Tidal und Co., dessen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,6 Prozent gestiegen ist.

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Die beliebteste Musikrichtung bei Platten-Hörern ist übrigens mit 53 Prozent Rock, Hard Rock und Heavy Metal. Weit abgeschlagen mit 24 Prozent auf Platz 2: Pop-Musik. Bei Spotify und Co. sieht das ganz anders aus. Hier dominieren Pop (24 Prozent) vor Hip-Hop und Rap (23 Prozent). Rock folgt erst auf Platz 4 und erreicht gerade einmal 13 Prozent.

Ist der Spotify-Boom bald vorbei?

Stellt sich die Schallplatte in den Weg von Musik-Streaming-Diensten wie Spotify? Nun ja, viele Hörer von Rock-Musik wollen offenbar die Vergangenheit wieder haben und Musik in Form von Platten nicht nur hören, sondern auch anfassen. Hinzu kommt: Plattenspieler mit Bluetooth sind im Kommen.

Laut einer Umfrage von Aboalarm haben in den vergangenen 12 Monaten 16 Prozent der Befragten ihren Streaming-Dienst gekündigt. Allen voran, weil es zu teuer war. Hinzu kommt, dass 42 Prozent aller, die gekündigt haben, keinen neuen Vertrag mehr bei einem Streaming-Anbieter abschließen wollen. Auch die rückläufigen Abonnenten-Zahlen bei Netflix zeigen, dass viele sich verstärkt von vielen Streaming-Diensten trennen. Dennoch wird nach Einschätzung der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) das Wachstum von Spotify weitergehen – auch, wenn es weniger stark ausfallen wird als in den vergangenen Jahren.

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Experten erwarten weiterhin, dass physische Tonträger zusehends an Boden verlieren, während Spotify und andere Musik-Streaming-Dienste mehr und mehr Nutzer an Land ziehen werden. Der Markt ist noch längst nicht gesättigt. 2021 wurden hierzulande 164,9 Milliarden Streams gemessen. Das ist nach Auswertung von GfK Entertainment in Kooperation mit dem Bundesverband Musikindustrie ein Fünftel mehr als 2020 (139 Milliarden Streams). Das Wachstum verlangsamt sich zwar, aber es nimmt immer weiter zu. Knapp 5 Millionen verkaufte Schallplatten können da nicht mithalten.

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  • Verrückt: Fast niemand kennt diese kostenlose Alternative zu Spotify: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Spotify: Ist das große Musik-Streaming bald vorbei?: Blasius Kawalkowski / inside digital mit Material von Unsplash / Karl Hörnfeldt

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