Spiel

Im Test! Atomfall ist für Genre-Fans, kann mit seinen großen Vorbildern aber nicht mithalten

Titel Atomfall
Japan 27. März 2025
Rebellion
Nordamerika 27. März 2025
Rebellion
Europa 27. März 2025
Rebellion
System PlayStation 4/5, Xbox Series, Xbox One, PC
Getestet für PlayStation 5
Entwickler Rebellion
Genres Open-World-Survival-RPG
Texte
Deutschland Nordamerika 
Vertonung Nordamerika

Ein Open-World-Abenteuer mit Endzeit-Setting und Survival-Elementen? Nicht erst seit dem doch recht mittelmäßigen Fallout 76 aus dem Jahre 2018 warten wir geduldig auf einen neuen Blockbuster, der eben genau diese Schiene bedient.

Ändern möchte dies der britische Entwickler Rebellion mit seinem neuesten Projekt Atomfall. Rebellion zeichnet sich unter anderem für Titel wie Evil Genius 2 und die Sniper-Elite-Reihe verantwortlich.

Mit Atomfall möchte Rebellion mit einer weitläufigen und offenen Spielwelt und einem fast schon klischeebehafteten britischen Setting punkten. Eine durchaus spannende und unverbrauchte Mischung, könnte man sagen.

Am 27. März erschien Atomfall letztendlich für PlayStation, Xbox und PCs. Ob der vielversprechende Titel mit dem sympathischen Großbritannien-Setting halten kann, was er verspricht, oder ob man doch getrost auf dieses Abenteuer verzichten kann, erfahrt ihr natürlich wie immer in unserem ausführlichen Review.

Ein mysteriöser Meteorit und eine atomare Katastrophe

Die Geschichte von Atomfall basiert zumindest zu Teilen auf wahren Begebenheiten und spielt sozusagen in einem alternativen Universum unserer Realität. In diesem besagten alternativen Universum fand die britische Regierung kurz nach dem Zweiten Weltkrieg einen mysteriösen Meteoriten und gab diesem den Namen „Oberon“.

Daraufhin gründete die britische Regierung die sogenannte „British Atomic Research Division (BARD)“. Das Windscale-Nuklearkraftwerk wurde anschließend auf einer erhabenen Position gebaut und mit einem Netz aus Bunkern und Forschungseinrichtungen versehen um den bestmöglichen Nutzen aus diesem Fund ziehen zu können.

Am 10. Oktober 1957 gab es jedoch einen tragischen Vorfall rund um das Kraftwerk. Die sogenannte „Windscale-Nuklearkatastrophe“ vernichtete das Windscale-Kraftwerk und setzte somit eine extreme Menge radioaktiven Materials frei. Dieser Unfall verwandelte die gesamte nordwestliche Region Großbritanniens in eine atomare Krisenzone. Die Überlebenden dieses Vorfalls sind fortan auf sich allein gestellt und müssen sich selbst um das eigene Überleben kümmern.

Unser Hauptcharakter wacht zu Anfang des Abenteuers in einem Bunker im Viertel „Slatten Dale“ auf. Ohne jegliche Erinnerung an den Vorfall oder was ihn überhaupt in diese Region verschlagen hat, müssen wir uns von nun an durch diese bedrohliche Welt kämpfen.

Fallout im Geiste

Im Kern lässt sich Atomfall wohl am ehesten mit der Fallout-Reihe oder auch The Outer Worlds vergleichen. Die offene Spielwelt, die in durch kurze Ladezeiten getrennte Regionen unterteilt ist, bietet äußerst viel Spielraum für Entdeckungen und kann unzählige Stunden vor den Bildschirm fesseln.

»Richtiges Survival-Feeling kommt vor allem dann auf, wenn man sich mal wieder in der absoluten Unterzahl befindet, kaum Ausrüstung oder Waffen im Inventar hat und sich einer Horde potentieller Feinde erwehren muss.«

Richtiges Survival-Feeling kommt vor allem dann auf, wenn man sich mal wieder in der absoluten Unterzahl befindet, kaum Ausrüstung oder Waffen im Inventar hat und sich einer Horde potentieller Feinde erwehren muss. Aber genau in diesen Momenten kann Atomfall glänzen. Denn der Titel vermag es gekonnt den Spieler innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann zu ziehen. Die dichte Atmosphäre ist also wirklich fantastisch und auch der Survival-Aspekt kommt vor allem in den anspruchsvolleren Schwierigkeitsgraden deutlich zur Geltung.

Man durchstreift die Open-World also stets auf der Suche nach neuen Questgebern, besseren Waffen und anderen hilfreichen Gegenständen und versucht außerdem, den roten Faden, also die Hauptquest, nicht aus den Augen zu verlieren. Denn das kann bei Atomfall relativ schnell geschehen. Vor allem, wenn man nach und nach mit immer mehr Nebenaufgaben und anderen interessanten Aufgaben konfrontiert wird. Aber ist es nicht genau das, was man von einem ausgereiften Open-World-Abenteuer erwarten würde?


Gameplaymechaniken mit Tücken

Speziell das Kampfsystem von Atomfall sollte im Detail erwähnt werden. Denn wo sich der Nahkampf noch wirklich gut und überlegt anfühlt, kann das Kampfsystem in Sachen Fernkampf leider nicht gerade glänzen. Viel zu ungenau und zu hektisch fühlt sich dieser an und dementsprechend passiert es leider nicht selten, dass man mehrere Kugeln nicht in die Gegner, sondern in die weite Ferne pumpt und somit wichtige Munition verschwendet.

Hier hätten die Entwickler von Rebellion noch etwas Mühe und Arbeit investieren müssen, um dem eigentlich ganz ordentlichen Kampfsystem den letzten Schliff zu verleihen. Wenngleich sich ein Fallout natürlich auch nicht perfekt anfühlt, so ist es dennoch meilenweit vor dem Kampfsystem eines Atomfall.

Auch in puncto Stealth muss sich Atomfall ein klein wenig Kritik gefallen lassen. Denn gerade auf den höheren Schwierigkeitsstufen ist es in vielen Situationen quasi unmöglich, ungesehen in die zahlreichen Gegner-Camps zu schleichen. Denn die Gegner sind deutlich in der Überzahl und erkennen den Spieler quasi schon von weitem. Eine Chance auf vorsichtiges und überlegtes Vorgehen wird somit oft schon von vornherein zunichtegemacht.

Spezielle Fähigkeiten erleichtern den Fortschritt

Was jedoch positiv hervorgehoben werden muss, ist die Tatsache, dass Atomfall auch das ein oder andere RPG-Element bietet. Neben einer Inventarverwaltung, die an Titel wie die Fallout-Reihe oder auch The Outer Worlds erinnert, bietet Atomfall auch die Möglichkeit diverse Spezialfähigkeiten freizuschalten. Diese sollen euch das digitale Leben etwas vereinfachen und somit die spielerischen Möglichkeiten erweitern.

Verschiedene Enden fordern ein überlegtes Vorgehen

Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass es verschiedene Enden zu erreichen gibt. Je nach dem, wie man sich im Spielverlauf an gewissen Punkten entscheidet und wie man sich verhält, verändert sich das Spiel im weiteren Spielverlauf.

Ein überlegtes und vorsichtiges Vorgehen wird also durchaus belohnt und der Spieler soll sich zu jeder Zeit daran erinnern, dass spielerische Entscheidungen auch weitreichendere Folgen haben können. Stets ein tolles Spielelement, wie ich finde, welches den Spieler zum Nachdenken anregt.

Optisch kein Highlight, aber durchaus schön anzusehen

Aus grafischer Sicht ist Atomfall auf jeden Fall als sehr ordentlich und durchaus ansehnlich zu beschreiben. Mit einer fantastischen Weitsicht und tollen Beleuchtungseffekten generiert der Titel unheimlich toll anzusehende Szenerien und kann nicht zuletzt auch aufgrund des unverbrauchten Artstyles überzeugen. Auch die Charaktermodelle sind schön ausgefallen und der Titel lief auf PlayStation 5 stets mit butterweichen und flüssigen 60 Frames.

Grobe Grafikfehler oder unschöne Texturen konnte ich zu keiner Zeit während meiner Testsession feststellen. Lediglich in Sachen optischer Abwechslung spielt Atomfall jetzt nicht wirklich in der absoluten Oberliga mit. Ein durchaus hübsch anzusehender Titel, der aber optisch hinter seinen Möglichkeiten bleibt.

Nichts Neues in Sachen Sound

Leider ist der Titel auch auf soundtechnischer Seite keine Offenbarung. Durchaus hörbar ist der Soundtrack und auch die Soundeffekte sind durchaus passend und treffend abgemischt. Die Synchronsprecher machen einen ordentlichen Job und auch sonst gibt sich der Titel keine Blöße.

Etwas wirklich Bahnbrechendes oder Neues sollte man aber auch hier nicht erwarten. Ordentlich und durchaus hochwertig ist der Titel technisch jedoch allemal.

Survival-Action mit Endzeit-Setting in Fallout-Manier

Atomfall vom britischen Entwickler Rebellion lässt sich wohl am ehesten als Survival-Abenteuer mit Endzeit-Setting und einer offenen und weitläufigen Spielwelt bezeichnen. In bester Fallout-Manier kämpft man sich seinen Weg durch unzählige Haupt- und Nebenquests und befindet sich stets auf der Suche nach der nächsten besseren Waffe oder dem nächsten hilfreichen Gegenstand.

Mit verschiedenen Enden und einer durchaus ansehnlichen und hörbaren Technik in Sachen Grafik und Sounddesign kann der Titel durchaus überzeugen. Auch wenn die Stealth-Mechaniken oft hinter ihren Möglichkeiten bleiben und gerade die höheren Schwierigkeitsgrade etwas zu anspruchsvoll ausgefallen sind, erwartet euch hier ein durchaus gut spielbares und hochwertig produziertes Endzeit-Abenteuer.

Gerade die schön designte, offene Spielwelt lädt zum ausgiebigen Erkunden ein und belohnt dies sogar. So hat man stets das Gefühl, dass die Erkundungsausflüge durch die Spielwelt auch spielerisch Sinn ergeben. Der unverbrauchte Artstyle trägt zusätzlich zur tollen Atmosphäre bei.

Atomfall ist also ein kleiner Geheimtipp für Fallout- und Outer-Worlds-Fans, der absolut ordentlich ausgefallen ist, aber zeitgleich nicht ganz mit den großen Vorbildern mithalten kann.

 

Story

Durch eine atomare Katastrophe im Großbritannien des Jahres 1957 verwandelt sich die nordwestliche Region des Landes in ein atomar verseuchtes Krisengebiet, in welchem jeder auf sich allein gestellt ist.

Gameplay

Open-World-Gameplay à la Fallout mit RPG-Elementen und einer großen und weitläufigen Spielwelt, die zum Entdecken einlädt.

Grafik

Schön anzusehen und gerade die Beleuchtungseffekte hauchen der Spielwelt das finale Quäntchen Leben ein. Ein grafisches Highlight der Oberklasse erwartet euch hier jedoch nicht.

Sound

Ordentlich abgemischt und schön synchronisiert.

Sonstiges

Stealth-Mechaniken werden durch fast schon zu aufmerksame Gegner zunichtegemacht.

Bildmaterial: Atomfall, Rebellion

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