Spiel

#Im Test! Fans des Genres sollten einen Blick auf Stories from Sol: The Gun-Dog wagen

Titel Stories from Sol: The Gun-Dog
Japan 19. Februar 2025
Astrolabe Games
Nordamerika 20. Februar 2025
Astrolabe Games / PM Studios
Europa 20. Februar 2025
Astro Labe Games / Meridiem Games
System Nintendo Switch, PS4, PS5, PC
Getestet für PS5
Entwickler Space Colony Studios
Genres Graphic Novel
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
Vertonung  

Im Februar war es so weit: Stories from Sol: The Gun-Dog erschien hierzulande für die heimischen Konsolen. Ein Titel, der aussieht, als wäre er aus meiner guten, alten Mega-Drive-Zeit entsprungen. Sci-Fi, ein grafischer Stil, der sich sehr an der Zeit der japanischen 80er- und 90er-Jahre orientiert. Mechs und der Gedanke, dass dich im All niemand schreien hört. Schon mal kein schlechter Ersteindruck, der sich mir da offenbarte, aber kann Stories from Sol: The Gun-Dog auch einem kritischeren zweiten Blick standhalten? Lest selbst und bildet euch eure Meinung. Es wird Zeit für einen Flashback.

Rückblende

Wir befinden uns im Jahr 210, der Krieg zwischen den Erdstreitkräften, der Marsbevölkerung und der jovianischen Kolonieflotte dauert nun schon drei Jahre an und es läuft zu euren Gunsten. Die Erdstreitkräfte konnten bis zur Erde zurückgedrängt werden. Der Solarkrieg scheint sich dem Ende zu neigen. Als junger Kadett der jovianischen Flotte wurdet ihr auf der Kalyke als Mechpilot stationiert. Eure Einheit soll zu ihrem ersten Kampfeinsatz starten. Ihr seid frisch von der Akademie, nur die Grundausbildung und Training. Eure Führung meint, das sollte für die terranischen Bastarde locker reichen.

»Die Geschichte von Stories from Sol: The Gun-Dog ist eine kleine Wundertüte.«

Ihr sitzt in eurem Frame. Die Startroutinen laufen ab, euer erster Einsatz. Schweiß rinnt an euch herab, eure Kehle schnürt sich zu. Das Atmen fällt euch von Minute zu Minute schwerer. Das Brummen der Maschinen, das Flimmern des Bildschirms, alles um euch herum scheint in einem immer lauter werdenden Crescendo auf euch einzuwirken.

Alles ok? Die Frage reißt dich aus deiner Trance. Die Technik meldet sich bei dir und schafft es dich irgendwie zu beruhigen. Du bist bereit, du kannst das. Du nimmst die Steuerknüppel in die Hand und wartest auf deine Freigabe. Kalyke 1 startet … Kalyke 2 startet … deine Kameraden, einer nach dem anderen, verschwinden im schwarzen Nichts des Weltraums. Nun ist dein Moment gekommen und … deine Maschine versagt.

Ein Albtraum

Dein Einsatz startet im Desaster, du bist handlungsunfähig in deinem Frame. Die Technik bemüht sich. Alles um dich herum ist schwarz, nur der Funk und der blinkende Bootbildschirm deines Frames zeigen dir, dass es um dich herum etwas gibt, doch was du hörst, lässt dich in Panik ausbrechen. Wut, Frustration und Angst durchfluten dich, während du dem Funk lauschst, bis dieser endgültig verstummt. Glückwunsch, du hast überlebt.

Seit vier Jahren ist der Krieg nun vorbei. Nach deiner Zeit als Pilot hast du dich bis zum Sicherheitsoffizier hochgearbeitet. Dein Dienst auf dem jetzigen Schiff war zwar noch nicht vorbei, jedoch wurdest du auf die Gun-Dog versetzt. Ein schnelles Schiff, mit dem du an den Rand des jovianischen Gebiets fliegen sollst. Dort sollt ihr euch mit einem weiteren Schiff treffen und im Randgebiet patrouillieren. Was soll denn schon schiefgehen? Du atmest tief ein und startest in dein Abenteuer.

»Elektronisches Summen oder einfach nur Stille tragen zu einem guten Gesamtbild aus Grafik und Sound bei.«

Die Geschichte von Stories from Sol: The Gun-Dog ist eine kleine Wundertüte. Das Pacing erscheint einem anfangs recht langsam. Du wirst in die Struktur der Gun-Dog und ihr Personal eingeführt. Lernst die Beziehung der Crew untereinander kennen und erledigst deine Aufgaben. Man könnte den ersten Part als eine Art Slice-of-Life-Liebesgeschichte auf einem Kommandoschiff beschreiben. Erste Konflikte zwischen den Figuren werden aufgedeckt und ihr bemüht euch eure Entscheidungen sorgsam zu wählen um diese Konflikte zu lösen, zu verschlimmern oder ihnen aus dem Weg zu gehen.

So vergeht einige Zeit, bis ihr euren Treffpunkt erreicht, ab hier zieht das Pacing deutlich an und ihr erlebt einen klassischen Space-Thriller, welcher letztlich als eine Art Prolog für etwas deutlich Größeres angesehen werden kann. Die verschiedenen Charaktere wissen zu gefallen, halten sich aber irgendwo an alten Stereotypen fest. Da das Spiel sich an alten Graphic Novels orientiert, fühlt sich das Ganze aber auch nicht unpassend an. Irgendwo erwartet man diese Figuren und nichtsdestotrotz verfügen die Crewmitglieder trotz ihrer Rolle über eine gewisse Tiefe, die sich mit der Zeit weiter entfaltet. Ihr werdet viel lesen, aber Stories from Sol bietet einige typische Mechaniken des Genres um die Dialoge zwischendurch aufzulockern.

Klassisches Adventure

Euer Abenteuer läuft in der First-Person-Perspektive ab. Neben dem Hauptbildschirm, auf dem sich alles Wichtige abspielt, ist auch das Menü euer ständiger Begleiter. Texte werden am unteren Rand abgespielt. Es fühlt sich an, als ob ihr euren Frame damals nie verlassen habt. Textbildschirme geben euch die Wahl der Richtung vor; ob nun in die Kantine oder zur Brücke. Mit diesen Textbausteinen bewegt ihr euch durch eure Welt, alternativ gibt es auch eine Schnellreise, damit ihr euch nicht von Bildschirm A zu Bildschirm Z bewegen müsst. Jeder Bildschirm hat Objekte, die untersucht werden können oder mit denen ihr interagiert.

Ihr sprecht mit Figuren und löst kleinere Rätsel. Die Möglichkeiten sind keine weltbewegenden Neuheiten, aber sie sorgen für eine kurzweilige Auflockerung und fügen sich gut in die Welt ein. Zu großen Teilen wird euch überlassen, wie gründlich ihr die Umgebungen untersuchen möchtet oder eben nicht möchtet. Dementsprechend kann das Erlebnis für den ein oder anderen deutlich kürzer ausfallen als für andere. Nichtsdestotrotz lässt sich das Ganze gut an einem Wochenende durchspielen.

Kalter Stahl, mehr braucht es nicht

Grafisch bietet euch Stories from Sol: The Gun-Dog neben dem klassischen Design alter Sci-Fi-Graphic-Novels drei unterschiedliche Grafikmodi. In Farbe erscheint das Ganze sehr lebhaft und gibt den Figuren eine deutlich wärmere Ausstrahlung. Wohingegen die anderen Modi mit Grüntönen und verschiedenen Schattierungen eine vollkommen andere Grundstimmung vermitteln.

Der Stil der Figuren steht im starken Kontrast zu eurer Umgebung. Klassische, sterile Raumdecks, Computerkonsolen, Kabel und kalte Geländer säumen eure Umgebung. Um euch herum gibt es nichts als ein Meer aus Sternen, das euch mit seiner Schwärze verschluckt. Passend dazu werdet ihr mit einem Nostalgie-Soundtrack zugeballert. Stücke frisch aus dem Synthesizer fangen die Stimmung gut ein.

Elektronisches Summen oder einfach nur Stille tragen zu einem guten Gesamtbild aus Grafik und Sound bei. Wer allerdings eine Vertonung erwartet, wird enttäuscht. Gesprochene Dialoge gibt es nicht, dafür allerdings deutsche Texte … die einer gewissen Kritik standhalten müssen. Einige Texte wurden nicht übersetzt und so kommt es vor, dass englische Bildschirmtexte für Erklärungen aufploppen.

Halb so wild, möchte man meinen, aber wenn sich die Sprache in dem Moment ändert, wenn man eine Texteingabe für ein Rätsel machen soll, ist das mehr als nur ein unglücklicher Fehler. Da es bereits erste Updates gab, hoffe ich, dass betreffende Stellen bereits bereinigt wurden. Ansonsten bleibt mir nur noch Folgendes zu sagen.




Unterm Strich

Mir persönlich hat Stories from Sol: The Gun-Dog sehr gefallen. Sowohl von den Charakteren als auch der Geschichte und dem Pacing. Man merkt allerdings auch, dass das Spiel – wie der Titel schon sagt – wahrscheinlich nur der Auftakt für ein größeres Universum ist und so fühlt sich auch das Gesamtbild der Geschichte an: Wie ein Prolog, der mit einem Cliffhanger endet. Ein guter Prolog, aber eben nur ein Prolog. Ich hoffe, dass der Titel so erfolgreich sein wird, dass die Geschichte weitererzählt werden kann. Ich baue und hoffe darauf. Die kleineren Mängel sind zwar verkraftbar, hätten aber nicht passieren dürfen. Fans des Genres sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.

 

Story

Eine interessante Kurzgeschichte, die den Auftakt für deutlich mehr bietet und das Ende relativ offen für Spekulationen lässt.

Gameplay

Klassische Adventure-Möglichkeiten wie das Untersuchen von und Interagieren mit Figuren und Objekten. Gelegentliche Minispiele und Rätsel lockern die Dialoge auf.

Grafik

Drei verschiedene Grafikstile lassen euch in Erinnerungen an die Zeit alter Graphic Novels schwelgen. Der Look ist stimmig und vermittelt gut die Einsamkeit im Weltall.

Sound

Klassische Synthesizer-Tracks gepaart mit Hintergrundrauschen verstören euch entweder oder lassen euch in eurem Sessel einsinken.

Sonstiges

Neben einem erweiterten Ende gibt es verschiedene Galerien, die nach dem Durchspielen freigeschaltet werden. Mehrere Textsprachen wie Deutsch und Englisch stehen euch zur Verfügung.

Bildmaterial: Stories from Sol: The Gun-Dog, Astrolabe Games, Meridiem Games, Space Colony Studios

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