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Indonesiens große Pläne

Indonesien auf allen Kanälen. Ob als Vermittler im Myanmar-Konflikt, als Reformer der eigenen Wirtschaft, als Lieferant begehrter Batterierohstoffe oder Partner der Hannover Messe in diesem Jahr und noch einmal 2023: in den vergangenen Wochen hat sich die drittgrößte Demokratie der Erde in den Vordergrund geschoben. Zwar wird Indonesien, obwohl einziges G-20-Land Südostasiens, als ausgleichender Faktor im geostrategischen Ringen mit Peking weiterhin unterschätzt. Die wirtschaftlichen Chancen, die es bietet, aber erscheinen allmählich klarer. „Wir reformieren uns wirklich tiefgehend, wir ändern den Weg, wie wir Geschäfte machen, von Grund auf“, verspricht Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati.

Christoph Hein

Christoph Hein

Wirtschaftskorrespondent für Südasien/Pazifik mit Sitz in Singapur.

Die frühere Weltbankerin ist das Gesicht eines besseren Indonesiens. Das soll durch einen Staatsfonds, die Verarbeitung eigener Bodenschätze und eine effizientere Verwaltung vorangebracht werden. Um die 5 Prozent Wachstum erwartet die größte Volkswirtschaft Südostasiens in diesem Jahr. Der Wert hört sich besser an, als er ist: Trotz des Nachholbedarfs nach Corona wächst das mit gut 270 Millionen Menschen viertgrößte Land der Erde nur in etwa so schnell, wie es seinem Potential entspricht. „Wir sind vorsichtig optimistisch. Jetzt reformieren wir den Ausbildungssektor und das soziale Netzwerk und verbessern das Investitionsklima“, verspricht Sri Mulyani.

Präsident Joko Widodo, der die digitale Hannover Messe gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Siegfried Russwurm, dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), eröffnet, schwebt mehr vor: Bis zum Jahr 2045 soll das Land der 17.000 Inseln zur fünftgrößten Wirtschaftsnation der Welt heranwachsen. Neu sind solche Versprechen aus Jakarta nicht. Bislang aber haperte es immer an deren Umsetzung.

Staatsfonds mit arabischer Hilfe

Allerdings hat die Regierung in den vergangenen Monaten Flagge gezeigt. Das „Omnibusgesetz“, ein Paket von Reformen, insbesondere des Arbeitsrechts und der Genehmigungsverfahren, wurde im Oktober gegen Proteste durchgedrückt. Sektoren wie Bau, Telekommunikation, Transport und Energie wurden für Auslandsinvestoren geöffnet.

Auch zeigt sich Sri Mulyani als gute Haushälterin: Zwar riss sie während Corona die Defizitobergrenze von 3 Prozent der Wirtschaftsleistung – nach 6,2 Prozent 2020 soll es in diesem Jahr aber auf 5,7 Prozent fallen. „Wir werden die Einnahme- und die Ausgabenseite sehr genau beobachten, um glaubhaft zu bleiben und 2023 wieder bei unserer Obergrenze von 3 Prozent zu sein“, verspricht die Ökonomin.

In dieses Bild einer verantwortungsvollen Politik passt ein Staatsfonds, die Indonesia Investment Authority (INA). Angeschoben wurde er mit 15 Billionen Rupiah (861,6 Millionen Euro), die Ende dieses Jahres um weitere 60 Billionen Rupiah aufgestockt werden sollen. Wichtiger aber: Mit einer Summe von 10 Milliarden Dollar wollen die Vereinigten Arabischen Emirate den Staatsfonds des größten muslimischen Landes der Erde anfeuern.

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