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#Interpretation des Songs „Seventeen Going Under“ von Sam Fender

Die prägenden Rocksongs eines Jahrzehnts, auf die sich Massen einigen können, stammen häufig aus den frühen Jahren der Dekade: „Smells Like Teen Spirit“ von Nirvana oder „Alive“ von Pearl Jam in den Neunzigern, „Last Nite“ von den Strokes oder „Whatever Happened To My Rock ’n‘ Roll“ von Black Rebel Motorcycle Club in den Nullern und „Elephant“ von Tame Impala in den Zehnern. Beste Aussichten ein sowohl textlich als auch musikalisch prägender Song zu sein, hat „Seventeen Going Under“ des famosen, charismatischen englischen Singer-Songwriters Sam Fender aus dem Jahr 2021.

Philipp Krohn

Redakteur in der Wirtschaft, zuständig für „Menschen und Wirtschaft“.

Das fünfminütige Stück ist der Titelsong seines zweiten Longplayers, das mit zwei Jahren Abstand auf sein Debüt „Hypersonic Missiles“ folgte. Durch den Erfolg des ersten Albums hatte er ausverkaufte Touren hinter sich und konnte eine lange Therapie fortsetzen, in der er Ereignisse seiner Kindheit und Jugend verarbeitete, Beziehungen und Konflikte neu zu verstehen versuchte.

Das Album „Seventeen Going Under“ war zunächst als Konzeptalbum über seinen Heimatort angelegt: North Shields am Rande der nordostenglischen Hafenstadt Newcastle. Die Erfahrungen der Corona-Pandemie aber hätten ihn etwas weggeführt von der ursprünglichen Idee, sagte er in einem Interview mit dem „Rolling Stone“: „Ich wollte, dass es um meine Heimat geht, als ich vor der Pandemie angefangen habe. Und dann wurde es zu einer Platte, die mehr von meinem Leben handelte, anstatt nur von zu Hause.“ Ein introspektives, persönliches Coming-of-Age-Album sei herausgekommen, das den Künstler beim Erwachsenwerden begleitet.

Aus diesen Exzessen gab es kein Entkommen

Wer Fender und sein sehr junges Publikum schon einmal während einer Performance des Songs erlebt hat, wird den Vergleich mit „Teen Spirit“ nicht allzu weit hergeholt finden. Es ist eine Hymne für die Menschen, die zwischen 2000 und 2010 geboren sind, ein introspektives Lied, das trotzdem zum Mitgrölen einlädt. Doch während Kurt Cobain die Werte der Generation X in seinem Song sarkastisch auf den Punkt brachte, leistet Fender einen regelrechten Seelenstriptease mit einer ehrlichen Beschreibung seines damaligen Zustands und einer dokumentarischen Schilderung von Jugendereignissen. Unterlegt ist das Ganze mit einem weniger rotzigen Sound, als er die oben genannten Beispiele prägt. „Seventeen Going Under“ ist eher an klassischem Rock als an Punk orientiert.

Der Song beginnt mit einem sehr eingängigen Riff auf einer unverzerrten Gitarre. Die erste Strophe wird nur von der Gitarre und einigen Akkordschlägen auf einem akustischen Klavier begleitet. Erst zum Refrain hin setzen Schlagzeug und Bass mit einem motorisch treibenden Beat ein. Musikalisch und textlich sind die Vorbilder leicht benannt: Bruce Springsteen, der ebenfalls etliche Coming-of-Age-Hymnen aus der Peripherie der Großstadt geschrieben hat („Thunder Road“, „Burn To Run“), ist das erste. Sein verstorbener Saxophonist Clarence Clemons stand Pate für den Einsatz des Instruments in Fenders zweiter Strophe. Das andere Vorbild ist die Band War On Drugs aus Philadelphia, die von den Nuller-Jahren an eine immer überzeugendere Verbindung aus hypnotischen Rhythmen und klassischem Gitarrenrock erzeugte.

Fenders lyrisches Ich reflektiert eine Jugend in North Shields. Den Song (und damit das gesamte Album) lässt es mit einer Erinnerung beginnen: „I remember, the sickness was forever“. In der Jugend war die Übelkeit allgegenwärtig – eine deprimierende Beschreibung einer Epoche und eines Ortes. Zur Erinnerung gehören auch trostlose Snuff-Videos, in denen Morde und Suizide zur Belustigung des Publikums gezeigt werden. Schon ab September war es kalt, weite Strecken waren zurückzulegen. Und dann die Gewalterfahrungen: Am Strand hätten sich Jugendliche geschlagen, bis Polizisten (Bizzies) sie zusammentrieben. Und aus diesen Exzessen gab es kein Entkommen. Die Entstellungen, die ersten Blamagen, Heulen wie ein Kind.

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