#ISS-Trümmer könnten morgen Erde treffen – Deutschland betroffen?
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Ein ausrangiertes Batteriepaket der ISS fliegt seit drei Jahren um die Erde. Nun tritt es bald in die Atmosphäre ein. Einige Trümmer könnten die Erdoberfläche erreichen – wie steht es um Deutschland?
Trümmerteile eines ausrangierten Batteriepakets der Internationalen Raumstation ISS könnten am Freitag auf die Erde niedergehen. Die Redaktion von DIGITAL FERNSEHEN in Leipzig erhielt einen entsprechenden Warnhinweis über das Warnsystem Katwarn. Deutschland treffen werden die ISS-Trümmer aller Voraussicht nach aber nicht. Das teilten das für Raumfahrt zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Donnerstag übereinstimmend mit. Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn informierte auf seiner Webseite.
Eintritt des Weltraumschrotts wohl über Nordamerika

Laut DLR könnte das Objekt nach Berechnungen über dem Norden Nordamerikas in die Atmosphäre eintreten. Als Zeitfenster wird ein 20-Stunden-Korridor rund um den späten Freitagabend deutscher Zeit angegeben. Die Schätzung zum Wiedereintritt könne sich aber noch ändern.
„Erste Analysen des deutschen Weltraumlagezentrums haben ergeben, dass Teile der Batteriepakete den Wiedereintritt überstehen und die Erdoberfläche erreichen können“, teilte das Zentrum für Luft- und Raumfahrt mit. Vor dem Wiedereintritt überfliege das Objekt mehrmals Deutschland, eine Gefährdung hierzulande werde „derzeit jedoch als statistisch unwahrscheinlich angesehen“. Das Bundesministerium schrieb, eine Gefährdung für Deutschland sei „sehr unwahrscheinlich“.
ISS-Trümmer fliegt 3 mal über Deutschland – vor allem zwischen NRW und Sachsen
Wie einer Karte des BBK zur wahrscheinlichen Überflugbahn entnehmbar ist, fliegt das Trümmerteil vermutlich erstmals am 8. März gegen 16.52 Uhr für eine Minute über Deutschland, in einer Bahn vom Eifelkreis Bitburg-Prüm (NRW) bis nach Görlitz (Sachsen). Die zweite Flugbahn beginnt in Kleve (NRW) gegen 18.23 Uhr und endet 2,5 Minuten später erneut über Görlitz. Ein drittes Mal passiert der Trümmer Deutschland von Emmendingen (Baden-Württemberg) kommend ab 19.54 Uhr und verlässt den deutschen Raum eine halbe Minute später über dem Oberallgäu (Bayern).
Das Batteriepaket, das etwa so groß wie ein Auto ist und 2,6 Tonnen wiegt, wurde bereits im März 2021 von der ISS abgetrennt, um später in die Atmosphäre einzutreten. Solche Manöver würden so geplant, dass Trümmer, die die Erdoberfläche erreichen, möglichst über unbewohntem Gebiet niedergehen, sagte ein DLR-Sprecher.
Sollte wider Erwarten eine Gefahr für Deutschland bestehen, sind entsprechende Krisenreaktionsmechanismen von Bund und Ländern vorbereitet, so das DLR. Die Überwachung des Objekts erfolgt weiterhin durch das deutsche Weltraumlagezentrum in Uedem, schrieb das Wirtschaftsministerium.
Dass Weltraumschrott in die Atmosphäre eintritt und dort verglüht, ist ein gängiges Prozedere. So fand erst vor wenigen Wochen der vor fast 30 Jahren gestartete europäische Satellit „ERS-2“ ein solches Ende und wurde planmäßig zerstört. Auch dass kleinere Trümmer die Erdoberfläche erreichen, kommt immer mal wieder vor.
[Mit Material der DPA]
Bildquelle:
- ISS 081121: NASA
- Weltraumschrott: © Petrovich12 – stock.adobe.com
Georgia Dreßler
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