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#Japan feiert die olympische Flamme

Japan feiert die olympische Flamme

Mit einem Jahr Verspätung hat am Donnerstag in J-Village, einem Fußballtrainingszentrum in der Präfektur Fukushima, der Fackellauf für die Olympischen Spiele im Sommer begonnen. „Endlich,“ sagte die Präsidentin des japanischen Organisationskomitees, Seiko Hashimoto. Der Fackellauf ist das erste Zeichen, dass die Olympischen Spiele im Juli und August tatsächlich stattfinden werden.

Patrick Welter

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Vor einem Jahr waren die Olympischen Spiele aus Sorge vor der frisch ausgebrochenen Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Mit strikten Sicherheitsvorkehrungen plant Japan nun, das Sportfest in diesem Sommer in Tokio durchzuziehen. Ausländische Zuschauer wurden schon ausgeladen und es ist noch unklar, wie viele japanische Zuschauer in die Wettkampfstätten gelassen werden.

Auftakt unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Erste Fackelläufer im J-Village waren Fußballspielerinnen des japanischen Nationalteams Nadeshiko Japan, das vor zehn Jahren bei der Weltmeisterschaft in Deutschland den Titel gewonnen hatte. Die Atmosphäre in der Fußballhalle war ein wenig steril, weil die Auftaktveranstaltung vor Funktionären und Journalisten unter Ausschluss der allgemeinen Öffentlichkeit stattfand, um Ansteckungsrisiken zu verlängern. Bis zum 20. Juli werden rund 10.000 Fackelläufe an 121 Tagen in ganz Japan für die Olympischen Spiele Werbung machen.

In Naraha, etwa 19 Kilometer entfernt vom havarierten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi, versammelten sich am ersten für das allgemeine Publikum zugänglichen Teilstück des Fackellaufs vielleicht 250 Zuschauer am Zielpunkt der rund ein Kilometer langen Strecke. Schulklassen und Kindergartenkinder waren da, dazu viele Rentner. Die Begeisterung war nicht recht zu spüren. Ordner mahnten die Zuschauer dazu, Abstand zu halten und nicht zu jubeln. „Die Begeisterung ist da, aber mit den Regeln zur sozialen Distanzierung wird das nicht funktionieren,“ sagte die 78 Jahre alte Fumiko Watanabe. 1964, bei den ersten Olympischen Sommerspielen in Japan, sei die Begeisterung viel größer gewesen, sagte Watanabe.

Die Wiederaufbauspiele

Die japanischen Veranstalter präsentieren die Sommerspiele als Wiederaufbauspiele, um zehn Jahre nach der Dreifachkatastrophe von Erdbeben, Tsunami und Kernschmelze im Kraftwerk Fukushima Daiichi die Fortschritte im Wiederaufbau des japanischen Nordostens zu feiern. Symbol dafür ist das J-Village, in dem der Fackellauf begann. In den Jahren nach dem GAU in Fukushima Daiichi wurde das J-Village zum Ausgangspunkt jeder Reise in das havarierte Atomkraftwerk. Arbeiter, Kontrolleure, Journalisten und alle, die das Kraftwerk besuchten, wurden dort vor und nach dem Besuch auf Strahlung gemessen. Heute ist das J-Village wieder zum Trainingszentrum geworden.

Die olympische Flamme sei ein Licht am Ende des Tunnels, sagte die Präsidentin des Organisationskomitees, Hashimoto. „Wir wollen, dass die ganze Welt einen Blick auf den Wiederaufbau wirft.“ Doch obwohl in Naraha erste Pflaumenbäume blühten, ist das Gefühl einer gelungenen Genesung der Region nach der Katastrophe vor zehn Jahren nicht weit verbreitet. „Der Wiederaufbau muss noch kommen“, sagte Tetsuya Ozawa, der mit seiner Familie aus Chiba in der Nähe von Tokio zum Fackellauf angereist war.

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