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#Japanischer Schriftsteller Kenzaburo Oe gestorben

„Japanischer Schriftsteller Kenzaburo Oe gestorben“

Der japanische Literaturnobelpreisträger Kenzaburo Oe ist gestorben. Er starb im Alter von 88 Jahren, wie sein Verlag Kodansha am Montag mitteilte. Japans großer Nachkriegsautor war ein überzeugter Pazifist. Er forderte sein Land nach der Atomkatastrophe von Fukushima vor genau zwölf Jahren vergeblich zum Ausstieg aus der Atomkraft auf.

Geboren wurde Kenzaburo Oe am 31. Januar 1935 im Dorf Ose (heute Uchiko) in der Präfektur Ehime auf der Südinsel Shikoku als dritter Sohn und fünftes von sieben Kindern einer alteingesessenen Grundbesitzerfamilie geboren. Oe Vater und Großmutter starben 1944; sein Vater, ein Faschist, hat sich laut Oe ertränkt. Seiner Großmutter verdankte Oe die Hinführung zu Kunst, Sprache und mündlicher Erzählung, seiner Mutter die Vermittlung von westlicher Literatur wie Selma Lagerlöfs „Nils Holgersson“, das sie ins Japanische übersetzt hatte.

Einfluss europäischer Literatur

1954-1959 studierte Oe an der Universität von Tokio französische Literatur. Seine Examensarbeit in Romanistik schrieb er über Sartre, den er 1960 während einer Europareise in Paris persönlich kennenlernte. Die Verbindungen zur westlichen Literatur, neben Sartre besonders zu Camus, dann auch zu Henry Miller und Norman Mailer, blieben für Oe prägend.

In einer Studentenzeitung veröffentlichte Oe 1957 mit „Eine seltsame Arbeit“ seine Debüterzählung. Bereits ein Jahr später hatte er einen Roman und zehn Erzählungen publiziert. Er galt als Vertreter eines europäisch inspirierten Existenzialismus und als Sprecher einer neuen Generation in Japan. In seinen frühen Werken setzte sich Oe mit der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Phase der nationalen Verstörung auseinander. Berühmt wurde seine Erzählung „Der Fang“ (1958), die ihm den Akutagawa-Preis, einbrachte. Die Thematik von „Der Fang“ erweiterte der Autor, der selbst wiederholt auf die Schlüsselrolle des Kriegsendes in seinem frühen literarischen Schaffen hinwies, dann in seinem ersten Roman „Memushiri kouchi“ (1958).

Stimme einer jungen Generation

1960 zählte Oe zu den Mitbegründern der „Wakai Nihon no kai“ (Gruppe Junges Japan), die gegen den japanisch-amerikanischen Sicherheitsvertrag protestierte und sich gegen die Wiederbewaffnung engagierte. Hiroshima und die Folgen, die globale Bedrohung des Lebens durch einen atomaren Holocaust wurden zu einem Leitthema seines Schreibens.

Seine Erzählungen „Siebzehn“ und „Tod eines politischen Jungen“ ließen sich als parodistische Antwort auf Yukio Mishimas („Patriotismus“, 1960) ungebrochene Ästhetisierung und Verherrlichung der Verbindung von Erotik und Chauvinismus lesen und brachten Oe heftige Kritik seitens der Linken und Morddrohungen rechtsradikaler Gruppen ein. 1965 erschienen Oes Hiroshima-Notizen, und ihnen schlossen sich die Essays „Der Mensch als das Zerstörte“, „Imaginationskraft im Kernzeitalter“ sowie die Okinawa-Notizen an. Dreieinhalb Jahrzehnte später wurde eine Klage des ehemaligen Kommandanten der japanischen Truppen auf Okinawa gegen Oe wegen Verleumdung in Bezug auf die Schlacht um Okinawa vor Gericht verhandelt und 2008 abgewiesen.

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