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#Jeder Dritte kämpft fast täglich mit Internetproblemen

Jeder Dritte kämpft fast täglich mit Internetproblemen

So zuverlässig wie der Strom kommt das Internet in der Bundesrepublik noch längst nicht aus der Dose. Jeder dritte Nutzer kämpft mehrmals in der Woche, teilweise sogar täglich mit stockender Datenübertragung. Nur jeder Zehnte nimmt nach eigener Aussage nie Verzögerungen beim Surfen und Streamen wahr. Auf diese Ergebnisse kommt eine Umfrage, die der Betreiber des weltweit größten und in Frankfurt angesiedelten Internetknotens De-Cix in Auftrag gegeben hat.

Inga Janović

Demnach stellen besonders die jüngeren Nutzer im Alter zwischen 18 und 39 Jahren fest, dass sie aus Videokonferenzen herausfliegen, Bild- und Tonqualität nachlassen, Filmübertragungen stocken oder sich Internetseiten nur sehr langsam aufbauen. Das ereilt sie besonders dann, wenn sie von zu Hause aus arbeiten müssen oder ihre Kinder am Bildschirm Fernunterricht bekommen sollen. So beklagten in der Umfrage 42 Prozent der Haushalte mit Kindern, dass ihr Empfang mehrmals wöchentlich oder sogar täglich gestört ist, bei den Erwachsenen, die ohne Kinder leben, sind es 29 Prozent. Wobei zu bedenken ist, dass zu dieser Gruppe auch die statistisch weniger netzaffinen Älteren gehören. 

Standbilder in Filmen

Als frustrierend erleben die Nutzer die schwache Internetleistung auch in der Freizeit: 44 Prozent der Befragten gaben an, dass es sie beim Videostreaming stört, 25,4 Prozent beklagen Verzögerungen beim Live-Streaming, etwa von Konzerten oder Sportveranstaltungen, und zwölf Prozent verlieren wegen der Netzprobleme wertvolle Sekunden beim Online-Spielen.

Befragt worden sind die Studienteilnehmer Mitte Februar vom Meinungsforschungsinstitut Civey. Die Umfrage fand online statt, die Stichproben bestanden aus mindestens 3200, für die Frage nach der Häufigkeit von Verzögerungen aus gut 5000 Teilnehmern.

Vom berühmten Anwenderfehler gehen die Nutzer beim Auftauchen der genannten Fehler so gut wie nie aus. Vielmehr vermuteten 57 Prozent der Befragten, dass die Verzögerungen wegen der mangelhaft ausgebauten Netzinfrastruktur in ihrer Region auftauchen, 53 Prozent vermuteten eine vorübergehende Überlastung des Netzes aus Ursache. Dass es an ihrer persönlichen Ausstattung, etwa dem Router oder einem älteren Computer liegen könnte, zogen nur zwölf Prozent der Teilnehmer in Erwägung.

Der Studienauftraggeber De-Cix hat noch ein anders Problem im Blick: Hinter den Verzögerungen könnten auch zu große Latenzen stecken, anders gesagt: Die Rechenzentren stehen teilweise zu weit vom Nutzer entfernt. „Wir brauchen mehr Rechenzentren, die so nah wie möglich am Endnutzer sind. Mehr Vernetzung und ein robuster Ausbau der digitalen letzten Meile bis in die Haushalte können nur so garantiert werden“, sagt dazu Thomas King, Technischer Geschäftsführer bei De-Cix.

Eine Frage der Entfernung

Zum Beleg zieht er das Videostreaming, etwa über die Netflix-Plattform heran: Schaut man einen Film via Netflix, so stellt das Gerät des Endnutzers eine Anfrage über das Netz des Internet Service Providers, die über einen Internetknoten direkt in das Netz von Netflix geleitet wird. Dort bearbeiten die Server die Anfrage und senden den angeforderten Film in Form von Datenpaketen zum Gerät des Endnutzers zurück.“ Die Zeit, die dieser Vorgang braucht, sei die Latenz. „Je weiter das Zielnetz vom Nutzer entfernt ist, desto höher ist die Latenz und desto bemerkbarer sind die Verzögerungen“, sagt King.

Mehr als 15 Millisekunden sollte es im Idealfall nicht dauern, bis die ersten Datenpakete des Films zu Hause ankommen, physisch bedeutet das, dass die Netflix-Server keinesfalls weiter als 1200 Kilometer vom Kunden entfernt stehen sollten. Je existentieller die via Internet genutzten Dienste werden, man denke an Finanztransaktionen oder das autonome Fahren, desto enger müsse das Netz von Rechenzentren werden, stellt King fest.

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