#Jungen mit Migrationshintergrund: Ein Mann darf nachts raus, eine Frau aber nicht. Oder?
Jungen mit Einwanderungsgeschichte gelten als Bildungsverlierer in Deutschland. Ein Projekt zweier Schulen in Hannover macht sie zu Botschaftern für Gleichberechtigung.
© Roman Pawlowski für ZEIT ONLINE
Als Antimo den Raum betritt, schlägt dem 15-Jährigen der Geruch von gebratenem Rindfleisch entgegen. „Bruder, du musst die Patties wenden!“, ruft ein Junge aus der Küche. Dreizehn Jungen stehen in der Cafeteria einer Gesamtschule in Hannover und hantieren mit Küchengeräten, der Arbeitsauftrag lautet: Burger machen im Kollektiv. Die Jungen-Gruppe FreeCan („Freies Leben“) trifft sich seit Beginn des Schuljahres einmal pro Woche, selbst gekochtes Abendessen inklusive.
FreeCan ist ein gemeinsames Projekt der Integrierten Gesamtschule Hannover-Linden und der Leonore-Goldschmidt-Schule. Jedes Jahr sprechen die Sozialarbeiter beider Schulen gezielt Achtklässler mit Einwanderungsgeschichte an, um sie in der neunten Klasse zu Botschaftern für „Toleranz und Gleichberechtigung“ auszubilden. Das Ziel des Projekts: Die Jungen sollen sich ein Jahr lang unter Anleitung von Teamern, die selbst FreeCan durchlaufen haben, gemeinsam mit Themen wie Ehre, Gleichberechtigung und mit ihrem Frauenbild auseinandersetzen. Alles auf freiwilliger Basis. Und im besten Fall haben sie Lust, danach selbst als „Botschafter für Gleichberechtigung“ Workshops in Klassen über genau diese Themen zu geben.
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