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#Juraj Slafkovsky ist heiß begehrt

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Juraj Slafkovsky ist heiß begehrt

Gerecht war es nicht. Dass eine der Mannschaften dieses Viertel­finale zu verlieren hatte, entsprach selbstverständlich den Regularien und war allen Beteiligten klar. Ein Weiterkommen hätten aber zweifelsohne beide Seiten verdient gehabt, die hüben wie drüben enorm viel in die Waagschale warfen, um das bessere Ende für sich zu erkämpfen. Das Glück des Tüchtigen wurde nach zweieinhalb Stunden, in denen von insgesamt 50 Power-Profis die bislang spektakulärsten Szenen dieses olympischen Eishockey-Turniers dargeboten worden waren, den Slowaken zuteil, die sich erst 43 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit mit dem Treffer zum Ausgleich in die Verlängerung gerettet hatten. Dann setzten sie sich 3:2 nach Penaltyschießen durch (1:1, 0:1, 1:0, 1:0).

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Schütze des einzigen Tores bei insgesamt zehn Versuchen im Shootout war Peter Cehlarik, der mit einer Körpertäuschung den amerikanischen Keeper Strauss Mann verlud und die Scheibe mit einer flinken Handgelenksbewegung an ihm vorbeischob. „Ich hatte diesen Move im Training geübt und wusste, dass ich ihn probieren würde, wenn sich die Chance dazu bietet“, sagte der nervenstarke Puck-Virtuose, der bereits beim 4:0 gegen die Deutschen 24 Stunden zuvor getroffen hatte.

Während die Spieler um Bundestrainer Toni Söderholm ihr Quartier im Olympische Dorf räumten und sich auf die Heimreise machten, geht es für die Slowaken nun erst richtig los. „Wir sind noch lange nicht fertig“, sagte Kristian Pospisil. Er versprach den Fans zu Hause, sie könnten sicher sein, „dass wir alles dafür tun werden, etwas mitzubringen, auf das wir alle stolz sind“.

Junior mit Vollschutzvisier

Der bislang letzte herausragende Erfolg der Slowaken bei einem Großereignis liegt mittlerweile zehn Jahre zurück – damals wurde es Silber bei der Weltmeisterschaft in Finnland. Juraj Slafkovsky kennt die Erzählungen einiger Mitwirkender des Finales von Helsinki gut. Er selbst hat jedoch keine eindrücklicheren Erinnerungen daran. Weil er seinerzeit in der Schule in die erste Klasse ging, schickten ihn die Eltern zeitig ins Bett, so dass er die Sendung im Fernsehen verpasste, wie er am Mittwoch erzählte.

Slafkovsky wird am 30. März volljährig. Bis dahin gilt er nach den Statuten noch als Junior, der zu seinem Schutz bei diesen körperbetonten Action- und Adrenalin-Festivals ein Vollschutz­visier vor dem Gesicht tragen muss.

Das nahm er auch bei seinen vielen Interviews im Nationalen Hallenstadion nicht ab. Slafkovsky ist aktuell ein gefragter Mann. Oder, um den slowakischen Nationaltrainer, den Kanadier Craig Ramsay, zu zitieren: ein heiß begehrtes „großes Kind“. Noch trägt der Center, der am liebsten mit Links schießt, das Trikot des finnischen Vereins TPS Turku. Sein weiterer Karriereweg ist aber vorgezeichnet – er wird auch ihn nach Nordamerika führen.

Der Teenager ist der jüngste von zahlreichen Nachwuchsspielern, die in diesen Tagen in Peking im Einsatz sind, weil die Top-Stars aus Übersee nicht kommen durften. Und Slafkovsky besitzt für Klubs aus Übersee schon jetzt riesiges Potential. In diesem Sommer beim Draft, der traditionellen Talente-Aufteilung der Profiliga NHL, wird er mutmaßlich in der ersten Runde ausgewählt werden.

Gegen die Vereinigten Staaten erzielte Slafkovsky bereits seinen fünften Treffer im vierten Olympia-Auftritt. Damit führt er die Goalgetter-Liste an. „Er ist eine imposante Erscheinung“, sagte Ramsay über den 1,93 Meter großen und 102 Kilogramm schweren Modellathleten. „Aber Slafkovsky hat auch schnelle Füße. Er kann skaten, er kann springen, und er kann mit dem Puck umgehen.“

Miroslav Satan, inzwischen Manager der slowakischen Nationalmannschaft und einst selbst ein furioser Typ, bei dem die Verteidiger in 1136 NHL-Partien nie sicher sein konnten, welche Finte er als nächstes auspackt, sagte, dass es „ein Genuss“ sei, „junge Spieler wie Juraj aufstreben zu sehen“. Slafkovsky helfe dem Team, „ein noch höheres Niveau“ zu erreichen – und in China im Idealfall möglicherweise auch eine seit langem ersehnte Medaille.

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