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#Kanariengelb – die Farbe einer Generation?

Generationen lassen sich nicht nur alphabetisch sortieren – X, Y, Z –, sondern seit einer Weile auch farblich. Die Farben sind ein Gradmesser dafür, ob man für den vom Marketing regierten Teil dieser Welt noch als jung und relevant gilt, oder doch schon als nicht mehr so brandaktuell. Jung waren vor gut sieben Jahren noch jene, denen das Millennial-Pink der Zeit gewidmet war, ein blasses Rosa. Dieses blieb damals nicht in der Mode-und-Beauty-Ecke. Neue Bücher, in denen es um Feminismus ging, kamen selten ohne zumindest ein wenig Millennial-Pink auf dem Cover aus. Neue politische Graswurzelbewegungen nutzten Millennial-Pink als Erkennungszeichen.

Das Gegenteil von geschlechtsneutral

Jennifer Wiebking

Redakteurin im Ressort „Leben“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Millennial-Pink war ja ein Bruch mit dem Image von Rosa. Keine Farbe hatte zuvor Mädchen stärker als solche definiert. Lange bevor es Millennial-Pink gab, tanzten viele von ihnen in Ballett­trikots in Millennial-Pink. Zogen sich dreimal pro Schulstunde die Lippen mit dem Pflegestift in Millennial-Pink nach. Griffen im Supermarkt zu den Rasierklingen in Millennial-Pink.

Auf einmal ganz anders: Millennial-Pink war als Farbe für Männer und Frauen gedacht. Jared Leto trug es wirklich, wie 2021 bei einer Premiere in L.A.


Auf einmal ganz anders: Millennial-Pink war als Farbe für Männer und Frauen gedacht. Jared Leto trug es wirklich, wie 2021 bei einer Premiere in L.A.
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Bild: Getty

Nicht alles davon ist problematisch, nicht die Ballettanzüge, sondern die Rasierklingen, auf die ungerechtfertigterweise die „Pink Tax“ geschlagen wird – ein Aufpreis für Frauenprodukte.

Auf einmal sollte vieles anders sein: Millennial-Pink war das erste Pink seit langem, das geschlechtsneutral daherkam. Einige Männer trugen es wirklich.

Jetzt kommt gelb

Die Trendfarbe, von der jetzt die Rede ist, heißt Gen-Z-Yellow, ein Kanariengelb – für die Generation Z, den heute jungen Menschen. Seit 2017 wabert der Begriff, eine Autorin von „Man Repeller“, dem New Yorker Millennial-Modeblog der Zeit, kam darauf. Aber jetzt, sechs Jahre später, ist Gen-Z-Yellow wirklich da. Die entsprechende Generation der zwischen 1995 und 2010 Geborenen ist es ja auch. Und das Froschgrün des vergangenen Jahres, das ebenso Gen-Z-Green hätte werden können, war vielleicht ein bisschen zu präsent. Das Flieder, das immer mal wieder als Trendfarbe gehandelt wird, wiederum vielleicht ein bisschen zu diskret.

Also Gelb, unaufdringlich und trotzdem auffällig. Frauen wie Männer sollen es tragen können. Viel mehr gibt es über dieses Yellow dann allerdings auch nicht zu sagen, denn Gelb ist eben kein Pink.

Kleiner Trost für Millennials von gestern: Auch Gen-Z bleibt nicht ewig jung. Das Marketing hat längst Generation Alpha im Blick, die von 2010 an und bis heute noch gar nicht Geborenen. Die ersten von ihnen sind schon Konsumenten und reiben sich zwischen Mathe und Englisch die Lippen mit Pflegestift ein.

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