#Eine magische Nacht in Weiß
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„Eine magische Nacht in Weiß“
Nach dem Schlusspfiff werden die Ausmaße dieser verrückten Reise von Frankfurt nach Barcelona endgültig klar. Es ist weit nach 23 Uhr, die einheimischen Fußballfans haben ihr Stadion längst enttäuscht verlassen, als nur noch jene im riesigen Stadion Camp Nou verbleiben, die mit Eintracht Frankfurt sympathisieren. „Oh Eintracht Frankfurt“, „Europas beste Mannschaft“ und „Oh, wie ist das schön“: So hallt es stimmgewaltig aus den Kehlen Tausender Männer und Frauen mit weißen Oberteilen, die nun vor allem im Gästeblock, aber auch in vielen anderen Bereichen der Arena stehen und sich sowie ihre Mannschaft feiern. Manch einer schlägt sich ungläubig die Hände vors Gesicht angesichts des 3:2-Erfolgs ihrer Eintracht gegen den großen FC Barcelona in dieser Kathedrale des Fußballs. Andere schreien ihr Glück in den klaren spanischen Nachthimmel. Und einige weinen hemmungslos vor Glück.
5000 Tickets gab es offiziell als Gästekontingent vom FC Barcelona für den Block ganz oben auf dem vierten Rang, wo die Eintrachtfans nun hinter hohen Plexiglasscheiben auf den weit entfernten Rasen ihrem Team zujubeln. Doch insgesamt, das wird spätestens jetzt eindrucksvoll deutlich, sind viel mehr in die Stadt und in das größte Fußballstadion Europas gekommen, um dort ihr Herzensteam im Rückspiel der Europa-League zu sehen. Der Klub spricht von 25.000 Hessen, in Wahrheit dürften es mehr als 35.000 gewesen sein. Sie haben am Donnerstag in der Hauptstadt Kataloniens etwas erlebt, das in die Geschichte der größten Momente von Eintracht Frankfurt eingehen wird, das ist sicher.
„Gestern um die Zeit wusste ich noch nicht, dass ich jetzt hier stehen würde“
Es ist halb eins am Donnerstagmittag, als sich Patrick und Martin Kraus an einem Stehtisch in der Bokeh Bar zwei große Estrella bestellen. Sie sind erst vor gut einer Stunde in Barcelona gelandet, und ihre Entscheidung war ziemlich spontan. „Gestern um die Zeit wusste ich noch nicht, dass ich jetzt hier stehen würde“, sagt Patrick. Am Vorabend erst hatte er seinen Vater Martin angerufen, um ihn zum Kurztrip mit einer Übernachtung zu überreden. Der Papa war skeptisch, „ich bin schon 60, ich kann das nicht mehr“, hat er gesagt – und ist dann doch mitgefahren: „Ich musste einfach.“
Und schon jetzt, acht Stunden vor dem Spielbeginn, haben Vater und Sohn den Trip nicht bereut. Die Markthalle Mercat de la Boqueria an der berühmten Straße La Ramblas ist fest in Frankfurter Hand: Die Hessen lassen sich Fisch, Croquetas in Tüten und Paella aus der Plastikschale schmecken. Die aktive Fanszene hatte das Motto „Alle in weiß“ ausgegeben, und tatsächlich ist zwischen den Ständen und draußen in den kleinen Bars alles in diese Farbe getaucht.
Patrick und Martin klatschen hier einen Bekannten ab, sprechen dort mit Freunden über die Magie dieser Reise. Eintrittskarten für das Stadion hatten sie natürlich keine, als sie am Vorabend die Flüge gebucht haben. Und auch wenn fast 100.000 Menschen ins legendäre Camp Nou passen: Der FC Barcelona gestattete es Bestellern aus Deutschland nicht, über das Gästekontingent hinaus weitere Karten zu bestellen. Doch wie Tausende andere fanden Vater Martin und Sohn Patrick einen Weg: Noch am Flughafen riefen sie den Concierge ihres Hotels an, der als Spanier die Tickets für sie bestellte.
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