#Auf der Erde leben geschätzt 20 Billiarden Ameisen
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„Auf der Erde leben geschätzt 20 Billiarden Ameisen“
Erstmals haben Wissenschaftler basierend auf 465 früheren Studien abgeschätzt, wie viele Ameisen auf der Erdoberfläche leben. Die geschätzte Gesamtzahl von 20 Billiarden ist rund 2,5 Millionen Mal höher als die Zahl der Menschen – und geht mit verschiedenen Unsicherheiten einher, so gibt das Forscherteam in seiner Studie im Fachmagazin „PNAS“ eine Schwankungsbreite von plus oder minus 5 Billiarden Ameisen an. Die tatsächliche Zahl könnte jedoch noch höher sein, da für unter der Erde lebenden Ameisen bisher keine validen Schätzungen vorliegen. Für andere Habitate hat das Team um Forscher der University of Hong Kong die verfügbaren, regionalen Zählungen ausgewertet und jeweils entsprechend der Gesamtfläche der unterschiedlichen Habitattypen hochgerechnet.
Mehr Biomasse als die von wilden Vögeln und Säugetieren zusammen
Bisher habe es nur viel gröbere Schätzungen gegeben, bei denen aufgrund kleiner Untersuchungen von Flächen etwa in England auf die globale Landmasse der Erde hochgerechnet wurde, sagt der Zoologe Patrick Schultheiss, der inzwischen von der asiatischen Metropole zur Universität Würzburg gewechselt ist. Diese Schätzung habe eine Zahl von einigen Billiarden Ameisen ergeben – was zumindest von der Größenordnung her dem aktuellen Ergebnis ähnelt. „Wir hatten keine Vorstellung, was die Zahl sein könnte – da war alles überraschend“, sagt er. Die geschätzte Biomasse der Ameisen sei größer als jene von wilden Vögeln und Säugetieren zusammen, und entspreche rund 20 Prozent der Biomasse aller Menschen.
„Unser erstes Anliegen war es, herauszufinden, ob die Ameisendichte in verschiedenen Regionen gleich ist“, erklärt Schultheiss die Motivation des Teams – das lasse Rückschlüsse etwa über die Bedeutung und Einbindung der Insekten in verschiedenen Ökosystemen zu. In tropischen Regenwäldern lebten gut 60 Prozent der oberirdisch lebenden Ameisen; die Zahl der Ameisen pro Fläche sei dort höher als etwa in Steppen, in Parklandschaften hingegen noch niedriger. Bereits bekannt sei gewesen, dass die Zahl der Ameisenarten in den Tropen höher ist, sagt Schultheiss.
Weiterhin große Wissenslücken
Wichtig sei auch, dass das Team mit der Übersichtsarbeit nun ermittelt habe, für welche Weltregionen es Studien zu den jeweils vorkommenden Ameisenpopulationen gebe. So gebe es für den Süden Afrikas viele Erhebungen, nicht aber für nördlichere Regionen des Kontinents. Insgesamt konnte das Team auf weltweit rund 1300 lokale Zählungen zurückgreifen. „Wir hoffen, dass die Studie Menschen zum Datensammeln anspornt“, sagt Schultheiss. Datensätze zu regionalem Vorkommen seien enorm wichtig und ließen Rückschlüsse zu, was Ameisen leisten können.
„Es ist von größter Wichtigkeit, die noch bestehenden Wissenslücken zu schließen, um ein umfassendes Bild der Insektendiversität zu erhalten – und ein globales Verständnis der weltweiten Muster der Biodiversität sowie ihrer Treiber“, schreibt das Team in ihrem Artikel. „Als globale Gemeinschaft sollten wir unsere Anstrengungen auf die Regionen, Habitate und regionalen Lebensgemeinschaften konzentrieren, über die wir am wenigsten wissen – solange wir es noch können.“
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