#King-Rede entfacht Rassismusstreit
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„King-Rede entfacht Rassismusstreit“
Der Menschnrechtler benutzte das Wort „Neger“: Aufnahme zeigt Martin Luther King Jr. 1960 bei einer Rede in Atlanta, Georgia.
Bild: AP
In einer Offenbacher Schule sollte eine Schülerin auf Geheiß einer Lehrerin in einem Referat das Wort „Neger“ in einem Zitat von Martin Luther King aussprechen. Sie weigerte sich. Die Schule wehrt sich nun gegen „unhaltbare Vorwürfe“.
In der Offenbacher Theodor-Heuss-Schule ist im Moment alles anders als sonst. Der Schulalltag wird überschattet von schweren Vorwürfen gegen Teile des Kollegiums. Eine Schülerin spricht von Rassismus, die Schulleitung weist das allerdings entschieden zurück. Stein des Anstoßes ist die historische Rede von Martin Luther King, die er am 28. August 1963 vor dem Lincoln Memorial in Washington gehalten hat. Bevor die Leitfigur der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und des Kampfes gegen Rassismus mit der berühmten Sequenz „I have a dream“ seine Idee von einer besseren, weil nicht von Hautfarbe, Religion und Herkunft bestimmten Welt im Gedächtnis der aufgeklärten Menschheit verankerte, skizzierte er die Realität in den USA.
Diesen ersten Teil sollte die Schülerin Gabriela O. (der volle Namen ist der Redaktion bekannt) im Ethikunterricht vorlesen. Darin beklagt King, dass auch 100 Jahre nach der Emanzipations-Proklamation vom September 1862 die Ungleichheit zementiert sei. Wörtlich heißt es dort: „Aber auch hundert Jahre später ist der Neger immer noch nicht frei. Hundert Jahre später ist das Leben des Negers immer noch verkrüppelt durch die Fesseln der Rassentrennung und die Ketten der Diskriminierung.“ An anderer Stelle spricht King auch von schwarzen und weißen Menschen, in diesem Teil der Rede verwendet er aber durchgängig das Wort, das eine rassistische und diskriminierende Konnotation hat, die es für den allgemeinen Sprachgebrauch ausschließt. Aus diesem Grund wollte die 17 Jahre alte Gabriela, deren Familie aus Rumänien stammt, die Passage nur mit dem Platzhalter „N-Wort“ vortragen. Im Gespräch schildert sie, dass die Ethiklehrerin sie mehrmals aufgefordert habe, das Zitat vollständig vorzulesen, was sie abgelehnt habe. Schließlich habe ein Mitschüler die Passage vortragen müssen.
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