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#Kinoreife Abschiedsvorstellung mit bösen Überraschungen

Ein wandelndes Sicherheitsrisiko ist Kommissar Peter Faber längst nicht mehr. Dass hinter seiner mittlerweile sanftmütig anmutenden Fassade nach wie vor ein Berserker steckt, deutet er in der packenden Abschiedsvorstellung seines Kollegen Pawlak aber zumindest an, wie ihr in Mareks Kritik zum äußerst unterhaltsamen „Tatort: Cash“ erfahrt.

Tatort

Poster

Welche Kommissare ermitteln im „Tatort: Cash“?

Einst zerkloppte der nach dem gewaltsamen Ableben seiner Familie zum seelischen Wrack verlotterte Kommissar die sanitären Anlagen auf dem Revier, nun reicht Peter Faber seiner Kollegin freundlich lächelnd einen Baseballschläger. Rosa Herzog hat selbst einige Päckchen mit sich herumzuschleppen und so drischt sie herzhaft auf die zum Recycling freigegebenen Fahrzeuge auf dem Schrottplatz ein. Die Annäherung der beiden unterschiedlichen Charaktere ist nicht nur eine der schönsten Szenen des neuen Dortmunder „Tatorts“, sondern auch ein treffendes Beispiel für das stimmungsvolle Drehbuch von Jürgen Werner, das immer wieder eine clever durchdachte Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufbaut.

Fabers wieder aufflammende Fehde mit Gangesterboss Tarim Abakay sowie die Rückkehr des verhassten KTU-Leiters Sebastian Haller, den der Kommissar für den Tod seiner zur großen Liebe gewordenen Kollegin Martina Bönisch verantwortlich macht, sind dabei nur zwei von vielen bösen Überraschungen, die der einstige Wüterich vermeintlich souverän über sich ergehen lässt. Wie es um sein Seelenleben wirklich bestellt ist, entlädt sich nur in kleinen Augenblicken, die dafür aber umso mehr nachwirken und als Fingerzeig für die Zukunft gewertet werden können. Dann muss sich das Dortmunder Team einmal mehr neu finden, denn Kommissar Pawlak ist in diesem „Tatort“ zum letzten Mal zu sehen. Und wie.

Die großen Skandale hat Peter Faber hinter sich gelassen. Wer sonst noch im „Tatort“ auffiel, könnt ihr im Video nachschauen.

Worum geht es im „Tatort: Cash“?

Kommissar Pawlak erscheint kaum noch zum Dienst, und wenn, dann wirkt er fahrig und unkonzentriert. Der Sorgerechtsstreit um seine Tochter hat ihm mächtig zugesetzt und das in vielerlei Hinsicht. Betrunken lungert er abends vor der Wohnung seiner Schwiegermutter herum, die sich um sein Kind per Gerichtsbeschluss kümmern darf, nachdem er tagsüber im Wettbüro einen Haufen Schulden gemacht hat. Um die zu begleichen, soll er ausgerechnet für Fabers Erzfeind Abakay den Spitzel bei der Polizei spielen, der sich neuerdings auf Geldwäsche durch manipulierte Sportwetten spezialisiert hat. Dann wird just ein Angestellter aus der Spielhalle ermordet, in der Jan Pawlak vor seinem Leben davonrennt. Natürlich dauert es nicht lange, bis sein Kollege Faber auf der Matte steht.

Klingt ein wenig nach zu viel Kommissar Zufall, der diesmal seine Hände in Dortmund im Spiel hat, doch Jürgen Werner hat seine Asse an dieser Stelle noch gar nicht aus dem Ärmel geschüttelt. Was folgt, sind gleich mehrere Twists, die seinen „Tatort“ zu einem der aufregendsten seit langem machen.

Mareks „Tatort“-Kritik: Überzeugend vorgetragener Krimi, der auch im Kino funktionieren würde

Wer eher konservativ gestrickte Ermittlungsarbeit am Sonntagabend bevorzugt, schaut am besten in Köln vorbei, alle anderen dürfen sich auf packende Eineinhalbstunden freuen, in denen spätestens nach zwei Dritteln nichts mehr ist, wie es zu Anfang den Eindruck erweckte. Wäre dieser „Tatort“ ein Kinofilm, würde die doppelbödige Geschichte allein bereits den Kauf eines Tickets rechtfertigen, doch das ist noch nicht einmal seine größte Stärke. Die hört auf die Namen Jörg Hartmann, Stefanie Reinsperger und ein letztes Mal Rick Okon, die ihre Figuren so mitreißend verkörpern, dass man sich wünschen würde, die obligatorischen 90 Minuten würden diesmal ein wenig länger dauern. Die feine Kameraarbeit von Andreas Köhler sowie die straffe, einfallsreiche Regie von Sebastian Ko tun ihr Übriges, um die Sichtung des neusten Dortmunder Krimis zum Ereignis werden zu lassen.

Freilich gibt es neben all dem Glanz auch ein paar Irritationen wie etwa das überharte Eingreifen des Landeskriminalamts und seine fast schon diabolisch gezeichnete Chefin, die in Zukunft noch für Ärger auf dem Revier sorgen könnte und das gerade jetzt, wo sich Peter Faber und Rosa Herzog zu einem harmonischen Gespann zusammengefunden haben. Mehr darüber erfahren wir aber erst im Herbst wenn der nächste Dortmunder „Tatort“ über unsere Mattscheiben flimmert. Nach allem, was uns diesmal geboten wurde, ist die Vorfreude groß.

Die „Tatort“-Episode „Tatort: Cash“ wird am Sonntag, dem 18. Februar 2024 um 20:15 Uhr in der ARD ausgestrahlt und ist danach in der Mediathek für sechs Monate als Wiederholung im Stream verfügbar. 

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