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#Klappe, Chris Hemsworth: Furiosa trennen 5 Minuten vom besten Sci-Fi-Film des Jahres und der Marvel-Star ist schuld

Die Mad Max-Fortsetzung Furiosa ist einer der meist erwarteten Sci-Fi-Filme des Jahres. Er wäre ein makelloses Epos, wenn es nicht Chris Hemsworth und seine Kriegertruppe gäbe.

2015 kam niemand um die Apokalypse herum. Das Sci-Fi-Meisterwerk Mad Max: Fury Road erschien im Kino und riss Action-Fans den Boden unter den Füßen weg. Verständlich, dass nun Millionen Furiosa: A Mad Max Saga entgegenfiebern, der mit Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth die Vorgeschichte des Blockbusters erzählt. Ist der Film gut? Ja, sehr. Er wäre aber noch besser ohne Hemsworths Gelaber.

Ist Furiosa besser als Mad Max: Fury Road? Das actiongeladene Sci-Fi-Epos hat zwei große Stärken

Furiosa erzählt die Kindheit und Jugend von Furiosa (Alyla Browne/Anya Taylor-Joy), die in Fury Road als hartgesottene Kriegerin auftritt. Das Prequel zeigt sie als Kind, das von dem Biker-Anführer Dementus (Hemsworth) verschleppt und grausam seiner Mutter (Charlee Fraser) beraubt wird. Erst später, im Gefolge von Dementus‘ Konkurrenten Immortan Joe (Lachy Hulme), kriegt sie ihre Chance auf Rache.

Schaut euch hier den neuesten Furiosa-Trailer an:

Furiosa: A Mad Max Saga – Trailer 2 (Deutsch) HD

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Um es direkt zu sagen: Furiosa reicht nicht ganz an Fury Road heran. Das ist aber nicht schlimm. Fury Road war ein geradliniger, extrem gut gemachter Film, ein genialer Schnappschuss, ein Royal Flush beim Poker. Es war, als hätten sich die Sterne perfekt angeordnet. Das lässt sich nicht wiederholen. Und Miller versucht es auch nicht.

Furiosas erste Stärke: Die Action ist wieder extrem mitreißend

Furiosas Geschichte umspannt 15 Jahre, zeigt unterschiedlichste Schauplätze, diverse Fraktionen, eine Liebesgeschichte, dramatische Emotionen und moralische Grauzonen. Wo Fury Road ein meisterhafter, schlanker Action-Streifen ist, strebt Furiosa eine andere Größenordnung an. Der Film versteht sich als 2,5-Stunden-Epos mit vielen verschiedenen Stationen. Die Action-Szenen sind dennoch absolut umwerfend.

Wenn Taylor-Joys Furiosa zum ersten Mal mit einem bewaffneten Tanklastwagen durch die Wüste heizt, ist Fury Road wieder quicklebendig. Motorräder rasen, Harpunen explodieren, mit weißem Schlamm beschmierte Krieger werfen sich in den Tod. 1000 Geheimwaffen von Fallschirmen bis gigantischen Morgensternen fräsen sich durch ein Heer an grausamen Banditen. Die Action steht dem Vorgänger in nichts nach. Aber Miller entfacht sie an ausgewählten Stellen, anstatt sie 120 Minuten von der Kette zu lassen.

Anya Taylor-Joy als Furiosa

Wie im Vorgänger wählt er dazu eine bildgewaltige Inszenierung mit ultradynamischer Kamera, Zeitraffer-Zooms und Panorama-Einstellungen. Jeder Schnitt sitzt. Und wer nach dem Trailer den digitalen Look des Films fürchtete, kann beruhigt sein. Er macht das Action-Epos nicht kaputt. Der Fokus liegt auf Furiosa, alles andere ordnet sich gut in den Fluss der knalligen Bilder ein.

Furiosas zweite Stärke: Anya Taylor-Joy ist einfach umwerfend

Anya Taylor-Joy ist das Inferno, das den Film zum Lodern bringt. Sie hat zwar nur 30 Zeilen Dialog  (meinem Gefühl nach waren es eher weniger), aber sie verkörpert Furiosa so vollkommen, dass sie den Film in jeder Gefühlslage sicher trägt. Sie schießt und prügelt und sticht mit jeder Muskelfaser, dass es uns Zuschauende bis zum Anschlag in den Sitz drückt. Taylor-Joys Furiosa hasst und liebt mit solcher Intensität, dass es schmerzhaft wird. Wie eine offene Wunde brennt sie sich durch den Film.

Der Furiosa-Film hat eine große Schwäche und die wird vor allem in einer Chris Hemsworth-Szene deutlich

Wenn Miller den Blick von Furiosa abwendet, offenbart sich die einzige Schwäche des Films: Das Geplänkel zwischen Hemsworths Dementus und seinen Mitstreitern und Kontrahenten ist irgendwann nur noch belanglos und öde. Ihre Figuren taugen als Groteske oder Dekoration, aber nicht als Perspektiventräger der Furiosa-Welt. Im Finale wird das schmerzhaft spürbar. Vorsicht, Spoiler!

Chris Hemsworth als Dementus

Dort blickt Dementus dem Tod durch Furiosa ins Auge. Und er hält eine Rede, wie sie 1000 Fieslinge in 1000 Filmen gehalten haben: Er und Furiosa seien gleich. Auch er habe seine Liebe und Hoffnung verloren und sei deswegen hart und brutal geworden. Der Dialog soll Furiosas steile und zum Teil finstere Entwicklung betonen.

  • Das Sci-Fi-Feuerwerk Furiosa hat nur eine nervige Schwäche

Dementus eröffnet hier mit belanglosen Worten eine neue Perspektive, die es gar nicht braucht. Dementus‘ Hintergrundgeschichte kann mir gestohlen bleiben. Die soziopolitischen Massentragödien dieser Dystopie sind mir egal. Hemsworths Worte hätten Gewicht, wenn wir Furiosa als sanftmütigen Naivling kennengelernt hätten. Aber sie ist ab der ersten Sekunde eine wütende Kriegerin. Ihre Härte ist ausgemachte Sache.

Chris Hemsworths Figur sollte also lieber die Klappe halten, wenn ihre Worte so sinnlos verpuffen. Der Moment wirkt wie eine Art Lückenfüller, der Furiosas Rachemoment weiter anreichern soll, aber dem Film kurz ein Stück seiner Wucht raubt. Gut, dass er nur einer von sehr wenigen öden Momenten ist, die schnell vergessen sind.

So ist der Sci-Fi-Kracher dank bildgewaltiger Action, einer explosiven Hauptdarstellerin und einer emotional effektiven Story ein extrem unterhaltsames Fast-Meisterwerk, das nur wenige Meter vor Fury Road zurückbleibt. Auch 2024 wird Millers Apokalypse einen Flächenbrand entfachen.

Furiosa: A Mad Max Saga läuft seit 23. Mai 2025 in den deutschen Kinos.

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