#Liveblog zum Angriff der Hamas auf Israel: Wohl über 300 Tote in Israel, Kämpfe halten an
Israelische Medien berichten von Hunderten Toten, 1600 Verletzten +++ Hunderte Hamas-Kämpfer noch immer in Israel +++ Israelische Geiseln nach Gaza verschleppt +++ Scholz: Wir stehen an Israels Seite +++ Alle Entwicklungen im Liveblog
David Klaubert
Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind seit Samstagmorgen mindestens 200 Menschen getötet worden. Israelische Medien sprechen inzwischen sogar von über 300 Toten. Knapp 1600 Menschen wurden verletzt.
Neben Attacken mit mehreren Tausend Raketen auf israelische Ortschaften drangen nach Armeeangaben auch bewaffnete Palästinenser bei dem Überraschungsangriff über Land, See und Luft nach Israel vor. Es kam zu schweren Kämpfen mit israelischen Soldaten.
Zudem gab es Geiselnahmen und Entführungen in den Gazastreifen. In Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten Israels heulten laut Armee Warnsirenen. Das Land wurde nach Angaben der Armee in Kriegsbereitschaft versetzt.
Die israelische Armee teilte mit, es seien 17 Militäranlagen und 4 Kommandozentren der Hamas angegriffen worden. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in Gaza meldet zuletzt 232 Tote und mindestens 1610 Verletzte.
Ägypten bemüht sich eigenen Angaben zufolge intensiv um eine Beruhigung der Lage. In der Vergangenheit hatte Kairo immer wieder zwischen Israel und militanten Palästinenserfraktionen im Gazastreifen vermittelt.
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Uli Putz
Die Bundesregierung prüft, ob deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger vom Großangriff der Hamas auf Israel und der Entführung von Menschen durch die islamistische Organisation betroffen sind. Das Auswärtige Amt in Berlin und die deutsche Botschaft in Tel Aviv stünden mit den israelischen Behörden in engem Austausch, um aufzuklären, ob und inwiefern deutsche Staatsangehörige betroffen seien, hieß es am späten Samstagabend aus dem deutschen Außenministerium. Die Lage in Israel und den Palästinensischen Gebieten sei weiterhin unübersichtlich.
Zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger äußere sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht, hieß es weiter.
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Uli Putz
Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist der Zahl der Toten in Israel nach Medienberichten auf mindestens 300 gestiegen. Rund 1590 Menschen wurden verletzt, wie mehrere israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf medizinische Quellen berichteten.
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Martin Franke
Nach letzten Angaben aus dem israelischen Gesundheitsministerium sind knapp 1600 Verletzte seit Samstagmorgen in Krankenhäuser eingeliefert worden. 19 Personen befänden sich in kritischem Zustand, 293 seien schwer verletzt.
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Martin Franke
Die amerikanischen Nachrichtendienste haben offenbar keine Hinweise über einen bevorstehenden Großangriff der Hamas gehabt. Das berichtet der amerikanische Nachrichtensender CNN unter Berufung auf Geheimdienstkreise. „Die Fähigkeit der Hamas, Terroranschläge auf israelische Städte zu koordinieren, ohne entdeckt zu werden, hat bei den US-Geheimdiensten Besorgnis über technologische blinde Flecken ausgelöst“, sagte ein ranghoher US-Geheimdienstmitarbeiter gegenüber CNN.
Die Beamten hätten in den vergangenen Monaten Anzeichen für eine Eskalation der Spannungen beobachtet. Es gab jedoch „keine Erkenntnisse auf taktischer Ebene“, die die Geheimdienste darauf aufmerksam gemacht hätten, „dass an diesem Tag ein Angriff dieser Größenordnung stattfinden würde“.
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Martin Franke
Update: Noch immer gibt es offenbar fünf Orte, an denen sich israelische Soldaten Kämpfe mit Militanten liefern. Es handelt sich dabei um Siedlungen, in denen die Hamas am frühen Samstagmorgen die Kontrolle übernommen hat. In der südlichen Stadt Ofakim laufen Verhandlungen mit militanten Palästinensern, die Geiseln halten, während es in den Gemeinden Be'eri und Re'im weiterhin zu Schusswechseln kommt. In Sderot und Kfar Aza ist eine umfassende Hausdurchsuchung noch nicht abgeschlossen.
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Martin Franke
Die Polizei in Sderot zerstört ihre Polizeistation, um einen Hamas-Kämpfer zu eliminieren, der sich seit Samstagmorgen dort verschanzt hat. Die Operation verzögert sich jedoch, da befürchtet wird, dass sich ein Polizeibeamter in der Station befindet und ebenfalls sein Leben verlieren könnte. Der Terrorist hat die Kontrolle über das Gebäude übernommen und liefert sich seit Stunden ein Feuergefecht mit den Beamten. Da es schwierig war, ihn zu fassen, wurde beschlossen, das Gebäude mit ihm darin zu zerstören.
Am Morgen sollen Hamas-Kämpfer dort zahlreiche Polizisten getötet haben.
Der Kommandeur der Nahal-Brigade, Oberstleutnant Yonathan Steinberg, ist bei einem Zusammenstoß mit einem Hamas-Kämpfer in der Nähe von Kerem Shalom getötet wurde. Das schrieb die israelische Armee am Samstagabend auf der Plattform X. „Yonatan Steinberg, 42 Jahre alt, aus dem Kibbuz Shumaria, war auf dem Weg zu einem Schusswechsel, den seine Untergebenen mit Terroristen führten. Unterwegs traf er auf einen Terroristen und wurde bei einem Schusswechsel in der Nähe von Kerem getötet.“
Die israelische Armee (IDF) fasst den Tag des Angriffs in Zahlen zusammen. Auf der Plattform X heißt es von den IDF, dass mehr als 3000 Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert wurden. In mehr als 20 israelische Gemeinden drangen Hamas-Kämpfer ein. Mehr als 200 Israelis wurden getötet.
In einer Erklärung an die Medien sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Samstagabend: „Die Hamas hat einen grausamen und bösen Krieg begonnen. Wir werden diesen Krieg gewinnen, aber der Preis wird hoch sein...Wir werden uns an ihnen für den schwarzen Tag rächen, den sie Israel und seinen Bürgern zugefügt haben.“
„Was heute geschehen ist, hat es in Israel noch nie gegeben, und ich werde dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Die gesamte Regierung steht hinter dieser Entscheidung. Das Militär wird sofort seine ganze Macht einsetzen, um die Fähigkeiten der Hamas zu deaktivieren. Wir werden sie zu Tode prügeln“, fuhr er fort.
„Ich sage der Hamas: Ihr seid für das Wohlergehen der Gefangenen verantwortlich; Israel wird mit jedem abrechnen, der ihnen Schaden zufügt.“ Netanjahu rief die Bewohner des Gazastreifens außerdem auf, Gebiete in der Nähe von Hamas-Zielen zu verlassen. „Dieser Krieg wird Zeit brauchen, er wird schwierig sein. Es liegen schwierige Tage vor uns“, sagte Netanjahu.
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Martin Franke
Diese Bilder erreichen uns aktuell aus Israel:
Tel Aviv am Samstagabend.Foto: AFP
Ein von einer Rakete getroffenes Haus in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv.Foto: AFP
Zerstört: Autos und Gebäude in Tel Aviv.Foto: dpa
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Martin Franke
Der Konflikt zwischen der Hamas und Israel fordert auch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen der deutschen Polizei für jüdische Einrichtungen. Mehreren Meldungen aus ganz Deutschland zufolge werde die Polizeipräsenz aufgrund der Sorge vor Übergriffen auf jüdische Einrichtungen erhöht.
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas hat nach Angaben der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa in einem Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken gesagt, dass die „Ungerechtigkeit“, die den Palästinensern widerfahre, den Konflikt mit Israel zu einer „Explosion“ treibe. Abbas habe zudem gesagt, die Eskalation sei auf die „Praktiken der Kolonialisten und der israelischen Besatzungsmacht und die Aggression gegen islamische und christliche Heiligtümer“ zurückzuführen.
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Martin Franke
Anscheinend gehen die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen unvermindert weiter. Vor kurzem sollen abermals Raketen aus dem Küstenstreifen auf israelische Ortschaften nahe des Gazastreifens abgefeuert worden sein, berichtet der arabische Sender von Sky News.
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Martin Franke
Die israelische Armee kämpft nach eigenen Angaben in Israel noch gegen „hunderte“ bewaffnete Eindringlinge aus dem Gazastreifen. Armeesprecher Richard Hecht antwortete am Samstagabend auf die Frage von Journalisten, wie viele Kämpfer der Hamas-Offensive noch auf israelischem Boden seien: „hunderte“. Die radikalislamische Hamas hatte am Samstagmorgen mit Raketenangriffen vom Gazastreifen aus einen neuen Krieg gegen Israel gestartet, zudem drangen Kämpfer vom Gazastreifen aus in israelisches Gebiet ein.
Die Kämpfe gegen die Hamas-Anhänger würden an „22 Orten“ andauern, teilte Hecht am Abend weiter mit. Er sagte, der Hamas-Angriff gegen Israel umfasse eine „robuste Boden-Invasion“. „Es gibt noch 22 Orte, wo wir gegen Terroristen kämpfen, die zu Land, zu See und zu Luft nach Israel gekommen sind.“ Der Armee-Sprecher bestätigte auch, dass es eine „ernste Geiselnahme-Lage in Beeri und auch in Ofakim“ gebe. Die beiden Orte liegen in der Nähe der israelischen Grenze zum Gazastreifen.
Die israelische Armee hatte vorher bereits bestätigt, dass Hamas-Kämpfer in Israel sowohl Soldaten als auch Zivilisten als Geiseln genommen hätten. Eine Zahl der Geiseln hatte sie nicht genannt. Der Armee-Sprecher sagte, mehr als 3000 Raketen seien am Samstag vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert worden. „Es wird eine harte Antwort auf diesen unmenschlichen Angriff geben, es ist beispiellos“, sagte er.
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