#Liveblog zum Krieg in Nahost: Ägypten bereitet Einreise von palästinensischen Verletzten vor
Hamas kündigt Freilassung mehrerer ausländischer Geiseln an +++ Israel bestätigt Angriff auf Flüchtlingslager +++ Israel mit Bodentruppen in „heftigen Kämpfen“ im Gazastreifen +++ Alle Entwicklungen im Liveblog.
Jakob Arnold
Angesichts der erbitterten Kämpfe im Gazastreifen ist Ägypten offenbar zur Aufnahme von Verletzten aus dem Palästinensergebiet bereit. „Medizinische Teams werden morgen am Grenzübergang vor Ort sein", sagte am Dienstag ein Vertreter der Gesundheitsbehörden in der ägyptischen Stadt El Arisch der Nachrichtenagentur AFP. Aus Sicherheitskreisen am nahegelegenen Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wurden die Angaben bestätigt.
Auch der staatsnahe ägyptische Sender Al-Kahera berichtete, der Grenzübergang Rafah, der einzige nicht von Israel kontrollierte Grenzübergang des Gazastreifens, werde am Mittwoch geöffnet, um eine gewisse Anzahl an verletzten Palästinensern einreisen zu lassen. Ein AFP-Fotograf sah am Dienstag zahlreiche Krankenwagen auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs bereitstehen.
Nach Angaben des Vertreters der örtlichen Gesundheitsbehörden soll rund 15 Kilometer von Rafah entfernt in der Stadt Scheich Suweid im Norden der Sinai-Halbinsel ein 1300 Quadratmeter großes Feldlazarett errichtet werden, um Verletzte aus dem Gazastreifen zu behandeln.
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Jakob Arnold
Das Wichtigste im Überblick:
Israel setzt seine Offensive mit Bodentruppen im Gazastreifen fort
Israelisches Militär bestätigt Angriff auf Flüchtlingslager Dschabalia
Ägypten bereitet Aufnahme von Verletzten vor
Huthi-Rebellen im Jemenhaben nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen.
Wegen der eskalierenden Lage werden die Rufe nach einer Feuerpause immer lauter.
Terroristen der Hamas haben Israel auch während der heftigen Luftangriffe auf das Palästinensergebiet weiter mit Raketen angegriffen.
Israels Armee hat abermals Stellungen der Hizbullah im Libanon beschossen.
Die Zahl der bekannten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln steigt auf 240.
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Jakob Arnold
Bei einem israelischen Angriff auf ein Flüchtlingslager im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums mindestens 50 Menschen getötet worden. 150 weitere Menschen seien bei der Bombardierung des Flüchtlingslagers Dschabalia im Norden des Palästinensergebiets verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium am Dienstag weiter. Dutzende Menschen seien unter Trümmern verschüttet worden.
Bei dem Angriff seien „mindestens 20 Gebäude“ zerstört worden, erklärte das Gesundheitsministerium. Auf Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP war zu sehen, wie mindestens 47 Leichen aus den Trümmern geborgen wurden.
Der Sprecher des israelischen Militärs Daniel Hagari bestätigte in einer Video-Stellungnahme, dass israelische Kampfjets die Angriffe auf das Flüchtlingslager Dschabalia ausgeführt haben. Dabei hätten sie den hochrangigen Hamas-Kommandeur Ibrahim Biari und weitere Mitglieder der Terrororganisation getötet sowie deren Untergrundinfrastruktur getroffen. Vom Flüchtlingslager aus habe die Hamas Terrorangriffe gegen Israel starten wollen und sie missbrauche damit weiterhin die zivile Bevölkerung als menschliche Schutzschilde. Hagari wiederholte den Appell des israelischen Militärs an die Bevölkerung im Norden des Gazastreifens diesen in Richtung Süden zu verlassen.
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Jakob Arnold
Das US-Militär verlegt angesichts des Gaza-Kriegs weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten. Sie würden von ihren Heimatstandorten auf dem amerikanischen Festland in die Region des Regionalkommandos Centcom verlegt, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Dienstag in Washington mit. Zu den genauen Einsatzorten könne er keine Angaben machen, die Soldaten würden aber nicht nach Israel verlegt, sagte er. Ziel der Verlegung sei es, die Abschreckungsbemühungen in der Region zu unterstützen und den Schutz der dort stationierten US-Streitkräfte zu verstärken.
Bereits in der vergangenen Woche hatte das US-Militär 900 Soldaten in den Nahen Osten verlegt. Zur Abschreckung regionaler Akteure haben die USA mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer verlegt. Im Irak und in Syrien waren stationierte US-Kräfte in den vergangenen Tagen Ziel von Attacken proiranischer Milizen geworden.
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Jakob Arnold
Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas hat die baldige Freilassung mehrerer ausländischer Geiseln angekündigt. „Wir haben die Vermittler informiert, dass wir eine bestimmte Zahl von Ausländern in den kommenden Tagen freilassen“, sagte der Sprecher der Essedin-al-Kassam-Brigaden, Abu Obeida, am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober hatten Hamas-Kämpfer etwa 240 Geiseln genommen, darunter auch mehrere deutsche Staatsbürger.
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Jakob Arnold
Zwei israelische Soldaten sind nach Angaben der Armee des Landes bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen getötet worden. Die beiden 20 Jahre alten Männer seien am Dienstag im Norden des Küstengebiets ums Leben gekommen, teilte das Militär mit.
Zwei weitere Streitkräfte wurden den Angaben nach bei den Gefechten schwer verletzt.
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Jakob Arnold
UN-Generalsekretär António Guterreshat sich „zutiefst beunruhigt“ über die Verschärfung des Konflikts zwischen Israel und der militanten Hamas gezeigt. Dazu gehörten die Ausweitung der Bodenoperationen der israelischen Streitkräfte genauso wie intensivierte Luftangriffe und der anhaltende Raketenbeschuss aus Gaza auf Israel, teilten die Vereinten Nationen am Dienstag in New York mit. Guterres forderte erneut einen humanitären Waffenstillstand und ungehinderten Zugang von Hilfskräften in den Gazastreifen.
Der UN-Chef verurteilte den Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober erneut scharf und sagte, die Attacken seien durch nichts zu rechtfertigen. Guterres zeigte sich auch bestürzt, dass zwei Drittel der Getöteten im Gazastreifen Frauen und Kinder sind. Er beklagte viele gestorbene UN-Mitarbeiter. „Das humanitäre Völkerrecht legt klare Regeln fest, die nicht ignoriert werden dürfen. Es handelt sich nicht um ein à la carte Menü und kann nicht selektiv angewendet werden“, so Guterres.
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Nina Bub
Demonstranten haben mehrfach eine Anhörung mit US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zum Nahostkonflikt und anderen Krisen im Senat unterbrochen.
Demonstranten unterbrechen Anhörung zu Israel im Senat
Außenminister Blinken muss seine Rede mehrmals unterbrechen, Sicherheitskräfte bringen die Protestierenden aus dem Saal. Diese verlangen von der amerikanischen Regierung, sich für eine Waffenruhe in Gaza einzusetzen.
www.faz.net
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Nina Bub
Die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben Gebiete in Israel angegriffen. Eine große Anzahl von Drohnen und "eine große Ladung" Raketen seien auf "mehrere Ziele des israelischen Feindes" abgeschossen worden, hieß es in einer Mitteilung der vom Iran unterstützten Rebellen vom Dienstag. Ein Sprecher sagte in der von der Huthi-nahen Nachrichtenseite Saba veröffentlichten Erklärung, "dass dies die dritte Operation" zur Unterstützung der Palästinenser sei und dass sie weiterhin "Angriffe mit Raketen und Drohnen durchführen werden, bis die israelische Aggression endet".
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Nina Bub
Der Chef des politischen Büros der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Irans Außenminister haben sich über die Entwicklungen im Gaza-Krieg ausgetauscht. Bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn kamen Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija in der katarischen Hauptstadt Doha zusammen, wie Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag berichtete.
Der Iran unterhält gute Beziehungen zur Hamas. Die Islamische Republik will nach eigenen Angaben auch bei der Freilassung von Geiseln vermitteln.
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Nina Bub
Mitglieder der Hamas haben eigenen Angaben zufolge aus dem Gazastreifen zwei Raketen mit größerer Reichweite in Richtung Haifa im Norden und Eilat im Süden Israels abgefeuert.
Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.
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Nina Bub
Trotz der internationalen Forderungen nach einer humanitären Feuerpause hat Israel seine Offensive mit Bodentruppen im Gazastreifen fortgesetzt. Israelische Soldaten befänden sich in "verschiedenen Teilen des nördlichen Gazastreifens", sagte Armeesprecher Jonathan Conricus am Dienstag. Die Armee meldet "heftige Kämpfe" mit der radikalislamischen Hamas. Die UNO drängte angesichts der sich verschärfenden humanitären Krise in dem Palästinensergebiet auf schnellere Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung.
Israels Armee meldete "heftige Kämpfe" mit der Hamas "tief im" Gazastreifen. In den vergangenen Stunden seien dutzende Hamas-Kämpfer getötet worden, erklärte die Armee. Israelische Truppen hätten unter anderem Hamas-"Zellen" getroffen, die für den Abschuss von Panzerabwehrraketen verantwortlich gewesen seien, hieß es weiter. Zudem hätten sie zahlreiche Waffen sowie Sprengstoff beschlagnahmt.
Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, berichteten ihrerseits, israelische Truppen im Gebiet Al-Tawam im Norden des Palästinensergebiets in einen Hinterhalt gelockt sowie das Feuer auf vorrückende Militärfahrzeuge eröffnet zu haben.
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Nina Bub
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im besetzten Westjordanland das Wohnhaus des Vizechefs der radikalislamischen Hamas, Saleh al-Aruri, in die Luft gesprengt. Am Dienstag veröffentlichte sie ein Video, auf dem zu sehen ist, wie das Gebäude in dem Dorf Arura nahe Ramallah in einer riesigen Wolke aus weißem Rauch zusammenstürzt. Fotos der Nachrichtenagentur AFP zeigten die Ruinen des Hauses.
Israel wirft dem seit Jahren im Exil im Libanon lebenden al-Aruri vor, Drahtzieher zahlreicher Angriffe der Hamas zu sein.
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Patrick Schlereth
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben abermals eine „Terrorzelle“ in Libanon angegriffen. Diese habe geplant, Panzerabwehrraketen nach Israel abzufeuern, teilte das Militär am Dienstag mit. Zusätzlich seien Panzerabwehrraketen auf zwei Stellungen der israelischen Armee in Grenznähe geschossen worden. Die Armee reagiere auf den Beschuss, hieß es.
An der Grenze zwischen Israel und Libanon kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs zunehmend zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hizbullah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hizbullah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.
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Nina Bub
Die geplanten Verbote der Hamas und des propalästinensischen Netzwerks Samidoun sollen nach den Worten von Bundesinnenministerin Nancy Faeser bald erfolgen. Die SPD-Politikerin sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Rabat auf die Frage, wann die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angekündigten Betätigungsverbote gegen die islamistische Hamas und Samidoun verhängt würden, dies werde „in wenigen Tagen erfolgen“.
Scholz hatte in einer Regierungserklärung am 12. Oktober Betätigungsverbote für die im Gazastreifen herrschende und unter anderem von den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas sowie für Samidoun angekündigt.
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