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#Lückenkemper, Kaul und die Eintracht

„Lückenkemper, Kaul und die Eintracht“

Barmusik auf der Bühne, dahinter auf dem Bildschirm das WM-Finale. Und so spannend das Spiel zwischen Argentinien und Frankreich auch verlief – an diesem Abend im Kurhaus von Baden-Baden, so viel wurde durch das Setting sofort deutlich, sollte der große Fußball nicht permanent im Vordergrund stehen. Auch wenn ein Gala-Gast scherzte, ob die Sängerin der Combo wohl ein Stück zur Seite gehen könne, damit er Messi besser sehen könnte.

Doch bei der Sportler-des-Jahres-Gala sollte Anderen Ehre erwiesen werden. Solisten, die ihren meisterlichen Sport nicht immer unter dem Brennglas der Weltöffentlichkeit betreiben – doch dann, wenn es drauf ankommt, auch liefern. Und natürlich doch eine Mannschaft, doch dazu später mehr. Mehr als 200 Welt- und Europameister, darunter sehr viele Aktive, weilten unter den gut 500 Gästen im festlichen Ballsaal – darunter auch der viermalige Formel-1-Champion Sebastian Vettel.

Sternstunden der Leichtathletik

Die „schnellste Frau Europas“ und der „König der Athleten“ – alleine die Ehrentitel geben schon genug Anlass, diesen beiden Champions des kontinentalen Sports auch national ein Krönchen aufzusetzen. Wem dann noch gewahr wird, dass die beiden ihre Europameistertitel im nun ablaufenden Jahr am gleichen Abend binnen einer Dreiviertelstunde sicher stellten – und somit das Startsignal für das Gelingen einer grandiosen Meisterschaft setzten – dann umso mehr.

Gina Lückenkemper und Niklas Kaul bescherten mit ihren Leistungen bei den European Championships in München eine Sternstunde der Leichtathletik – die über das Funkeln im Olympiastadion von München auch über das bayrische EM-Publikum hinaus die Sportwelt begeisterte. Erst finalisierte Kaul an jenem Abend des 16. Augusts mit einem famosen 1500-Meter-Lauf die Vorleistung von zwei Tagen Zehnkampf, dann sprintete Gina Lückenkemper in weniger als elf Sekunden zum EM-Titel. Nun ernteten beide noch zusätzlichen Lorbeer: mit der Auszeichnung zu Deutschlands Sportlerin und zum Sportler des Jahres 2022.

Gina Lückenkemper gewann den Ehrentitel vor ihrer Leichtathletik-Kollegin Malaika Mihambo, die in den vergangenen drei Jahren Deutschlands Sportlerin des Jahres war. Die Weitspringerin hatte in diesem Jahr Silber bei der EM und Gold bei der WM in Eugene geholt, musste sich aber dennoch der Sprinterin geschlagen geben, die zum Abschluss der EM in München neben ihrem Sprintgold auch den Titel mit der Sprintstaffel gewann. Rang drei bei der Wahl der gut 3000 Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) belegte Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger.





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Niklas Kaul wiederholte seinen Sieg von 2019, als er der jüngste Zehnkampf-Weltmeister der Sportgeschichte und ebenfalls Deutschlands Sportler des Jahres geworden war. Diesmal gewann er die Sportler-Wahl vor Vinzenz Geiger, dem Olympiasieger in der Nordischen Kombination und Schwimm-Weltmeister Florian Wellbrock.

Und Mannschaft des Jahres? Das deutsche Fußball-Nationalteam war fast in Mannschaftsstärke angetreten – aber freilich nicht jenes, das in Qatar nach der Vorrunde abreisen musste. Vielmehr waren es die Frauen, die im Sommer bei der Europameisterschaft bis ins Endspiel stürmten, dort erst nach Verlängerung den Gastgeberinnen unterlagen und Rang zwei belegten.

Bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres blieb ihnen immerhin der Bronzerang – hinter den Staffel-Sprintfrauen um Gina Lückenkemper und einem weiteren Team, das in diesem Jahr noch mehr begeisterte: Sieger bei der Wahl zur Mannschaft des Jahres wurde die Eintracht aus Frankfurt, die neben ihren Erfolgen vor allem auch durch ihren Teamgeist begeisterte. Der dafür sorgte, dass der hessische Bundesligaklub in der K.o.-Runde der Europa League 2022 vermeintlich stärkere Gegner oder zumindest größere Namen wie Betis Sevilla, den ruhmreichen FC Barcelona, West Ham United und im Finale schließlich zur Krönung die Glasgow Rangers besiegte und so den Europapokal gewann.

Noch bevor die Auszeichnungen bei der Sportler-Gala vergeben wurden, war das WM-Finale in Qatar beendet. Ohne glückliches Ende für den dort verbliebenen Vertreter der Frankfurter Eintracht: der Franzose Randal Kolo Muani verwandelte zwar seinen Versuch im Elfmeterschießen, Frankreich unterlag aber Argentinien im dramatischen WM-Finale mit 2:4. Der faire Applaus der 500 Gäste im Kurhaus Baden-Baden war den Siegern sicher. Sportler sind eben Sportler. Fußball ist doch Gewinner – auch wenn von Eintracht Frankfurt kein einziger Spieler den Weg nach Baden-Baden fand, sodass Präsident Peter Fischer den Pokal in Empfang nahm. Sie haben was verpasst: die launige und liebevolle Laudatio hielt kein geringerer als Sebastian Vettel – der sich als großer Fan und bester Vertreter der Eintracht erwies.

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