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#Markus Rehm will Titel im Weitspringen

Wenn Markus Rehm nach dem Geheimnis seines Erfolgs gefragt wird, fällt dem Para-Weitspringer vor allem seine positive Einstellung ein. „Ich brauche gute Laune, wenn ich ins Stadion gehe“, sagt er. „Es muss mir Spaß machen, und so funktioniert es eigentlich bei mir immer am besten.“ Dafür habe Rehm auch eine spezielle Musikliste mit drei Liedern. Welche es sind, die den Leverkusener zu Höchstleistungen motivieren, verrät er nicht, doch die Strategie scheint aufzugehen: Mit vier Goldmedaillen bei den Paralympics, sieben Welt -und sechs Europameistertiteln gehört Markus Rehm zu Deutschlands erfolgreichsten Para-Athleten.

Trotz solch einer Dominanz auf der Tartanbahn hat Rehm längst nicht all seine Ziele erreicht. Denn bei den Para-Weltmeisterschaften in Paris geht es für ihn an diesem Freitag nicht nur darum, den Titel zu verteidigen. Rehm will eine, wie er sagt, für ihn fast mystische Grenze überschreiten – die Neun-Meter-Marke.

„Leute ins Stadion bringen“

Der zweimalige Para-Sportler des Jahres versteht sich mit seiner Leistung auch als Markenbotschafter für die Paralympische Bewegung: „Ich will eine tolle Flugschau machen, um so Leute ins Stadion zu bringen und zu sagen: Komm zu unseren Wettkämpfen, du wirst es nicht bereuen, weil du was Tolles sehen wirst, tolle Leute, tolle Leistungen, tolle Sprünge“, sagt Rehm, der mit 8,72 Metern den Weltrekord unter den Para-Athleten hält. 28 Zentimeter braucht es also noch für den Traum, den selbst Mike Powell nicht erreichen konnte. Dieser sprang 1991 ohne Behinderung die Bestmarke von 8,95 Metern.

Der Vergleich zum legendären US-Amerikaner kommt nicht von ungefähr. Denn auf der Suche nach neuen Herausforderungen hat Rehm, dem nach einem Unfall in der Kindheit das rechte Bein unterhalb des Knies amputiert wurde, versucht, Seite an Seite mit unversehrten Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio anzutreten. Dieses ambitionierte Vorhaben scheiterte allerdings, was weder an mangelnder positiver Einstellung noch körperlichen Fähigkeiten lag.

„Den Vorwurf finde ich nicht in Ordnung“

Der Leichtathletik-Weltverband erklärte den Para-Athleten damals für nicht startberechtigt, da die Prothese ein unzulässiges mechanisches Hilfsmittel sei. Rehm habe dadurch einen Vorteil. Ein Argument, das der Athlet nicht nachvollziehen kann: „Es war nie mein Ziel, den anderen Sportlern etwas wegzunehmen“, sagt er. „Den Vorwurf finde ich nicht in Ordnung, denn welche Option habe ich? Ich kann ja nur meine Prothese tragen, andernfalls habe ich nur ein Sprungbein.“

Rehm klagte vor dem Internationalen Sportgerichtshof – erfolglos. „Ich bin ehrlich, die Geschichte hat mich damals emotional hart belastet“, sagt er heute. „Das war wirklich sehr schwierig. Mein Anspruch war es immer, der Beste zu sein, der ich sein kann, mich mit den Besten zu messen.“ Und doch ließ sich Rehm durch den Rückschlag nicht unterkriegen, holte in Tokio bei den Paralympics Gold – mit deutlichem Vorsprung.

Einen Vorgeschmack darauf, was die nächsten Sommerspiele in Paris für den 34-Jährigen bereithalten könnten, bekommt Rehm nun bei der Para-WM. Hier findet er schon vor seinem Auftritt reichlich Anlass für eine positive Einstellung. Am Montag gewann der unterschenkelamputierte Weitspringer Josef Schäfer, der in einer anderen Startklasse als Rehm antritt, nach zwei gescheiterten Versuchen Gold und verbesserte auch den eigenen Weltrekord. „Wahnsinn, richtig gut gemacht“, sagt Rehm. „War nur ein bisschen zu viel für meine Nerven. Ich hoffe, dass es bei mir mit weniger Drama funktionieren wird.“

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