Sozialen Medien

Max Hubacher: ‚Feiert das Leben, so lange ihr könnt‘

In «Sterben für Beginner» ist Hubacher neben Edin Hasanovic zu sehen. Dort muss er damit klar werden, dass seine Figur bald sterben wird. Hubacher musste bei bestimmten Szenen inne halten.

Herr Hubacher, «Sterben für Beginner» erzählt vom Sterben, vom Abschiednehmen – aber auch von Freundschaft und Leben. Was hat Sie persönlich an dieser Geschichte angesprochen?
Eine der großen Stärken an diesem Drehbuch liegt darin, dass trotz der schweren Thematik, auch viel gelacht werden kann und darf, umso mehr erwischen einem die traurigen Szenen. Ich bin ein großer Fan von Geschichten, die diesem Spagat hinbekommen.

Können Sie uns die Handlung verraten?
Eric wird spontan Totengräber, während bei seinem besten Freund Alex zur gleichen Zeit ein Gehirntumor diagnostiziert wird. Dieser erwartet mit seiner langjährigen Liebe auch noch ein Kind.

Ihre Figur Alex hat einen inoperablen Hirntumor. Wie sind Sie an diese emotional fordernde Rolle herangegangen? Haben Sie sich medizinisch oder psychologisch vorbereitet?
Diese Feinarbeit kommt im Idealfall von der Regie. Und das glücklicherweise auch bei uns. Bei vermeintlich ernsten Szenen kam Christian Klandt zu uns und meinte hin und wieder „nicht so seriös“. Wir wussten zwar nicht immer, was er damit meinte, aber das hat auf jeden Fall den Hang zum Überdramatisieren eingedämmt. Und gerade weil die Thematik so schwer war, hatte ich auch immer wieder das Bedürfnis dazwischen eine Leichtigkeit zu spüren. Glück und Leid sind schon dicht beieinander, wie ich finde.

Der Film pendelt bewusst zwischen Tragik und Komik. Wie schwer ist es, diese Balance als Schauspieler zu treffen – besonders bei so einem sensiblen Thema?
Alex will und kann sehr lange nicht wahrhaben, dass er stirbt – wie auch? Die Beiden machen ihm bewusst, dass es in dieser Geschichte jedoch nicht nur um ihn geht, sondern auch um sein Umfeld. Größtenteils versteht er das auch.

Alex weiß, dass er bald sterben wird. Wie verändert sich seine Beziehung zu Eric und Karla im Verlauf des Films – und wie haben Sie diese Dynamik mit Edin Hasanovic und Svenja Jung am Set aufgebaut?
Wir haben zusammen ein Schauspielcoaching gemacht, um die Beziehungen und Hintergründe unserer Figuren zu klären, das hat uns als Trio sehr zusammengeschweißt. Das sieht man meiner Meinung nach auch im Film.

Welche Szene war für Sie persönlich die intensivste – sei es emotional, körperlich oder psychologisch?
Die Handyvideos, die ich für mein ungeborenes Kind aufnehme, weil es mich nicht kennenlernen wird. Wenn ich mir das schon nur vorstelle, knallt das ganz schön rein bei mir, bei Spielen dieser Szenen hat sich dieses Gefühl dann sogar nochmal intensiviert.

Der Film basiert lose auf einem Sachbuch, erzählt aber eine ganz eigene Geschichte. Gab es für Sie trotzdem Berührungspunkte mit dem Originaltext oder der realen Figur des Bestatters Eric Wrede?
Eric Wrede ist gewissermaßen diese Geschichte. Neulich meinte er zu mir, dass meine Figur interessanterweise fast näher an ihm dran sei, als seine Eigene, übrigens fantastisch gespielt von Edin Hasanovic.

Alex wird bald Vater, weiß aber, dass er sein Kind womöglich nie sehen wird. Wie haben Sie sich dieser doppelten Tragik genähert – dem Abschied vom Leben und der unerfüllten Zukunft?
Ich kann mir nicht anmaßen, nachzuvollziehen was das bedeutet. Aber ob man will oder nicht, wird man im Laufe seines Lebens natürlich mit dem Tod konfrontiert. Ich habe vor einigen Jahren eine Freundin an Krebs verloren, und ihr Umgang damit, in verschiedensten Phasen ist mir natürlich geblieben.

Beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen hat «Sterben für Beginner» den Publikumspreis gewonnen. Was glauben Sie, berührt die Zuschauer so sehr an diesem Film?
Der Film zeigt nicht nur den Tod in seinen verschiedensten Farben, sondern ist ein unglaublich Lebensbejahender Film, deswegen hält man ihn auch aus. Und das Thema Verlust, damit kann leider jeder Mensch etwas anfangen.

Viele Zuschauer haben wahrscheinlich Berührungsängste – wie ich – mit dem Thema Tod. Was möchten Sie ihnen durch Ihre Figur mitgeben – vielleicht sogar mit einem gewissen Trost?
Wie es meine Figur Alex so schön sagt: „Feiert das Leben, so lange ihr könnt.“

Der Film wurde auch in einem Director’s Cut veröffentlicht. Können Sie sagen, was dort tiefer erzählt wird – und ob das vielleicht sogar Ihre Figur noch besser zur Geltung bringt?
Den „Directors Cut“ hab ich leider noch nicht gesehen.

Wenn Sie selbst auf Ihr bisheriges Filmschaffen schauen: Was bleibt Ihnen von «Sterben für Beginner» als Erfahrung besonders im Gedächtnis – vielleicht auch jenseits der Kamera?
Dass ich mir vielleicht auch privat mal einen Vokuhila zulege.

Danke!

«Sterben für Beginner» ist am Montag, den 5. Mai 2025, im ZDF zu sehen. Seit 23. April 2025 ist der Film in der ZDFmediathek abrufbar.

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