#Medienbericht: Nintendo verweigert externen Übersetzern eine Nennung in den Credits
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Immer wieder werden Credits in Videospielen zum Thema – häufiger aus negativem als positivem Anlass. Nicht selten wird der Eintrag von Mitwirkenden versäumt, gerne auch ganze Abteilungen unter den Teppich gekehrt.
So auch bei Nintendo, wie ein Bericht von GameDeveloper nahelegt. Demnach habe Nintendo bei diversen First-Party-Titeln versäumt, externe ÜbersetzerInnen in den Credits festzuhalten – es geht um Titel wie The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, Animal Crossing: New Horizons oder auch Super Mario RPG.
Der Bericht fußt auf den Erfahrungswerten diverser Mitwirkender, die aber anonym bleiben möchten, gingen mit den Projekten doch strenge NDAs einher. Der Vorwurf: Nintendo habe es wiederholt versäumt, sie für ihre Arbeit an einer ganzen Reihe von hochgelobten Titeln zu erwähnen – obwohl sie Monate damit verbracht haben, jedes Projekt für ein weltweites Publikum zu übersetzen.
Eine Quelle, die zuvor bei Nintendo gearbeitet hat, bevor sie in die Freiberuflichkeit überging, erklärte, sie sei als interner Mitarbeiter immer erwähnt worden, merkte jedoch an, dass dies in anderen Abteilungen nicht unbedingt der Fall sei.
Ehemaliger Nintendo-Mitarbeiter teilt Erfahrungsbericht
„Ich wurde [bei Nintendo] immer erwähnt. Ich weiß noch, wie ich zum ersten Mal meinen Namen in den Credits eines Nintendo-Spiels gesehen habe. Es ist ein tolles Gefühl, für die eigene Arbeit anerkannt zu werden. Es ist wie ein herzliches Dankeschön von den Entwicklern und dem Unternehmen für all die Arbeit, die man investiert hat“, wird die ehemalige Mitarbeiterin von den Kollegen bei GameDeveloper zitiert.
Aber: „Ich erinnere mich an ein Projekt, bei dem das Unternehmen sich dazu entschied, die internen Tester nicht in den Credits zu nennen. Dies war eines der ‚Professor Layton‘-Spiele von Level-5. Nintendo of Europe kümmerte sich damals um die Lokalisierung und Veröffentlichung der Layton-Reihe. Die Übersetzer dieses Projekts protestierten heftig gegen diese Entscheidung, aber am Ende wurden die Tester nicht in den Credits genannt. Ich weiß nicht, ob dies inzwischen zur Politik geworden ist.“
Nachdem die Person das Unternehmen verlassen hatte, arbeitete sie als Auftragnehmer über den Dienstleister Localsoft weiter an Nintendo-Projekten. Sie wurde bisher nicht für ihre Arbeit an Nintendo-Titeln über Localsoft genannt und behauptet, sie hätte auch bei Keywords an Nintendo-Projekten gearbeitet – wo sie ebenfalls keine Nennung erhielt. GameDeveloper zeigt einen Ausschnitt aus den Credits zu Animal Crossing: New Horizons, wo Localsoft lediglich als Firma unterhalb der offenbar internen Mitarbeitenden genannt wird.
„Ich habe es [das Versäumnis einer Nennung in den Credits] irgendwie als ‚Teil des Geschäfts‘ akzeptiert, aber das bedeutet nicht, dass es fair oder richtig ist. Die Tatsache, dass diese Unternehmen keine vernünftige Erklärung dafür liefern können, warum sie externe Übersetzer (und sogar Entwickler) in ihren Credits weglassen, ist meiner Meinung nach ein Beweis dafür“, fast die Person zusammen.
„Beruflich ist es schwer zu sagen, wie sehr mich das beeinflusst hat. Es ist durchaus möglich, dass mehr Übersetzungsagenturen auf mich zugekommen wären, wenn mein Name in all diesen großen Nintendo-Blockbuster-Spielen aufgetaucht wäre, aber wer weiß?“ Im Artikel von Gamedeveloper teilen weitere ÜbersetzerInnen Ihre Erfahrungen – lest gerne selbst rein.
via GameDeveloper, Bildmaterial: Mario + Rabbids Sparks of Hope, Ubisoft
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