#Mehr Radfahrer, aber auch mehr Raser
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Fahrradstraßen können in Städten wie Offenbach die Akzeptanz für das Zweirad als tägliches Verkehrsmittel steigern. Das ist ein Ergebnis der Studie von Verkehrsexperten der Hochschule Darmstadt, die jetzt einen Abschlussbericht vorgelegt haben, nachdem sie das Projekt Bike Offenbach in der Zeit von 2018 bis 2022 begleitet haben.
Allerdings haben Befragungen zu Beginn und am Ende der Studie auch ergeben, dass im Verlauf des Tests auf einem Teilstück der Senefelderstraße in Offenbach das Sicherheitsempfinden der Fahrradfahrer deutlich nachgelassen hat. So waren 2018 noch mehr als 70 Prozent der Befragten aller Altersgruppen der Ansicht, dass Fahrradstraßen eine erhöhte Sicherheit bieten. Vier Jahre später sind es nur mehr 34 Prozent gewesen, die davon ausgingen, dass Fahrradstraßen mehr Sicherheit schaffen.
Die Hälfte der Autos fährt zu schnell
Und das, obwohl in Offenbach der Radverkehr dort nicht nur Vorrang vor dem Autoverkehr hat, der darüber hinaus auf Tempo 30 begrenzt wird. In Offenbach ist es zudem überhaupt nur Anliegern erlaubt, diese Fahrradstraßen zu nutzen. Die übrigen Autofahrer sind gezwungen, sich andere Routen zu suchen.
Das hat zwar logischerweise zu weniger motorisiertem Verkehr auf diesem Teilstück der Straße geführt, von den verbliebenen Autos sind aber den Angaben der Studien-Autoren zufolge etwa die Hälfte schneller als erlaubt unterwegs gewesen. Das habe sich entsprechend negativ auf das Sicherheitsempfinden der Radfahrer und auf das Gefährdungspotential ausgewirkt.
Im Verlauf des Test-Betriebs wurde auch festgestellt, dass an den Knotenpunkten zwischen Fahrrad- und anderen Verkehrsstraßen geschwindigkeitsdämpfende und gefahrenreduzierende Umgestaltungen dieses Gefährdungspotential weiter senken könnten. Um die Gefahr für Radfahrer durch unbedacht am Fahrbahnrand geöffnete Autotüren zu reduzieren, wurden die Gefahrenzonen mit grafischen Elementen markiert, die von der Hochschule für Gestaltung entwickelt worden sind.
„Mobilitätsthemen werden zunehmend emotional diskutiert“
Insgesamt sind in der Stadt neun Kilometer Fahrradstraßen seit Beginn des Projekts Bike Offenbach in den Jahren von 2018 bis 2022 entstanden. „Mobilitätsthemen werden zunehmend emotional diskutiert. Eine gute und wissenschaftlich fundierte Grundlage zur Bewertung des Ausbaus von Fahrradinfrastruktur ist für die Beurteilung und Kommunikation daher zunehmend wichtig“, sagte die Offenbacher Mobilitätsdezernentin Sabine Groß (Die Grünen) anlässlich der Vorlage des Berichtes.
Der Bericht habe gezeigt, dass es noch Verbesserungsbedarf bei den Fahrradstraßen gebe. Im Amt für Mobilität werde daran bereits gearbeitet. Die Stadt Offenbach stellt nach ihren Angaben in jedem Jahr mindestens 600.000 Euro an eigenem Geld bereit, um den Radverkehr in der Stadt zu verbessern und zu fördern. Dazu zählen den Angaben zufolge vor allem Markierungen auf Fahrbahnen, Beschilderungen und andere Baumaßnahmen.
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