#Mein Lieblingsort in München: die Floßlände

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Unzählige Erinnerungen verbinde ich mit ganz vielen verschiedenen Orten rund um den Stadtfluss. Viel gelacht, geweint, aber auch einfache Momente der Ruhe genossen. Und ein ganz besonderer Ort an der Isar, um den es hier gehen soll, ist für mich die Floßlände.
Sich zwischen Flößern und Surfbrettern tümmeln
Als kleiner Abzweig der Isar liegt der Floßkanal auf der Höhe Thalkirchen und legt dort eine Strecke von circa einem Kilometer zurück. Ursprünglich wurde der Kanal gegen Ende des 19. Jahrhunderts für die Flößerei auf der Isar erbaut. Noch heute wird sie aus touristischem Interesse, inklusive bayerischer Blasmusik und allem Tamtam, betrieben. Und mitten drinnen im Floßkanal findet man eine Welle – das ist sie, die Floßlände.
Wenn man beim Campingplatz Thalkirchen die Isar überquert, dann begegnen einem schon von weitem Surfbretter, die lässig an Fahrrädern befestigt sind, an sich vorbeidüsen. Wenn ihr euch nun die Frage stellt: Nein, die Eisbachwelle ist ganz woanders. Und in Wahrheit: Ich bin auch eine von denen, die ihr Surfbrett mehr oder weniger lässig unter den Arm geklemmt haben und mit dem Radl auf dem Weg in Richtung Floßlände sind. Nur, dass alle anderen wohl irgendwie ein wenig geschickter und schneller auf den Bikes unterwegs sind – also nicht wie ich irgendwie ungekonnt dahinradeln – und mich deshalb locker leicht überholen können. Im Floßkanal tummeln sich nicht nur viele Flößer, sondern an der Floßländen-Welle während der Saison auch ganz schön viele Surfer*innen. So weit bekannt, ist das sogar die erste Flusswelle der Welt, die gesurft wurde.
Wasserspaß vs. die Ruhe genießen
Unversehrt von der holprigen Radfahrt mit Surfbrett, schnell in den Neo hüpfen und auf geht’s zur Welle. Wenn man nicht zu den größten Stoßzeiten (beispielsweise an einem sonnigen Sonntagnachmittag) kommt, kann es auch schon einmal gut vorkommen, dass man die Welle fast ganz für sich allein hat. Da macht das Ganze doch noch mehr Spaß! Gerade für Anfänger*innen und zum Üben ist der Spot ein echter Geheimtipp. Besonders toll: die Surf-Community vor Ort. Im Vergleich zu anderen Spots hat man immer das Gefühl, super lieb aufgenommen und unterstützt zu werden. Was man jedoch nicht vergessen sollte, ist ab und an nach links und rechts zu gucken, da doch immer mal wieder ein Floß, Kajak oder einfach ein paar im Wasser spielende Kinder die Welle passieren möchten.
Im frühen Sommer fliegen auch noch die Samen der Pappeln vom Himmel, als würde es in der heißesten Jahreszeit plötzlich zu schneien beginnen.
Für mich ist die Floßlände aber nicht nur ein Ort, an dem man unglaublich viel Spaß beim Surfen und Plantschen haben kann, sondern auch ein Ort der Ruhe. Denn auf der Liegewiese habe ich kaum das Gefühl, mitten in einer Großstadt zu sein. Hier kann ich, wie ganz zu Anfang beschrieben, vor mich hinträumen. Gerade, wenn ich mich mit dem Rücken ins Gras lege und den großen Bäumen dabei zuschaue, wie sie sich im Wind bewegen. Im frühen Sommer fliegen auch noch die Samen der Pappeln vom Himmel, als würde es in der heißesten Jahreszeit plötzlich zu schneien beginnen. In diesem Moment fühlt es sich so an, als würde die Zeit still stehen und ich habe einen Moment zum Durchatmen. Wenn ich dann noch die Augen schließe, höre ich nur noch das Rauschen der Wellen, Lachen und letztendlich werde ich doch wieder von leiser Blasmusik auf einem der noch weit entfernten Flößer wieder geweckt. Das ist einer meiner magischen München-Momente! Vor allem, wenn man dann an einem lauen Sommerabend noch gemeinsam mit Freund*innen und einem kühlen Bier anstoßen kann.
Leider ist der Surfspaß von Mai bis September begrenzt, da nur hier der Wasserzulauf für den Kanal und die Flößer geöffnet ist. Dass das aber überhaupt noch möglich ist, ist der IGSM zu verdanken, der Interessensgemeinschaft Surfen in München e.V.. Aber gegen einen schönen Spaziergang entlang der Isar ist auch über den Rest des Jahres nichts einzuwenden!
PS.: Mittlerweile habe ich eine Surfbrett-Halterung für mein Fahrrad, die mir nächsten Sommer hoffentlich angenehmes Radfahren beschert. Oder vielleicht sehe ich auch einfach nur ein Stück cooler aus?;) We will see.
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