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#Merck macht sich unabhängig von Amerika und China

Merck macht sich unabhängig von Amerika und China

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie investiert Merck 25 Millionen Euro in sein französisches Werk in Molsheim und erweitert damit den Standort um eine neue Produktionsanlage für Single-Use-Verbrauchsmaterialien, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Anlage soll bis Ende 2021 in Betrieb gehen.

Ilka Kopplin

Diese Investition ist mit Blick auf Exportbeschränkungen für Vakzine und deren Zulieferprodukte auch ein geostrategischer Schritt, werden diese Produkte doch bislang von Merck im amerikanischen Danvers und im chinesischen Wuxi hergestellt. Das Projekt wurde am Mittwoch denn auch im Beisein von EU-Kommissar Thierry Breton und der französischen Industrieministerin Agnès Pannier-Runacher bekannt gegeben. Ende vergangenen Jahres hatte Merck schon für den amerikanischen Standort Danvers angekündigt, die dortigen Kapazitäten für Single-Use-Produkte bis Ende 2021 verdoppeln zu wollen.

Single-Use-Bags zählen zu den knappen Gütern

In der Impfstoffherstellung braucht es beispielsweise sogenannte Single-Use-Bags, also große, sehr spezielle Plastikbeutel, die in Bioreaktoren angebracht und nach der Produktion einer Charge entfernt werden. „Unsere neue europäische Produktionseinheit wird die Kapazität für die dringend benötigte Belieferung von Impfstoff- und Therapeutika-Herstellern mit Single-Use-Produkten weltweit erhöhen“, sagte Mercks Vize-Chefin Belén Garijo.  

Denn schon vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass auch Single-Use-Bags neben beispielsweise Lipiden zu den knappen Produkten in der Impfstoffherstellung zählen – auch, weil Unternehmen wie Merck mitunter mit Ausfuhrbeschränkungen aus Amerika zu kämpfen hatten. So sagte Merck-Vorstandschef Stefan Oschmann Mitte Februar im Gespräch mit der F.A.Z.: „Der Defense Production Act der damaligen Regierung hat die Dinge verkompliziert. Wir durften beispielsweise zeitweise unsere Single-Use-Reaktoren aus amerikanischer Produktion nicht nach Europa exportieren, auch wenn damit Impfstoff für den amerikanischen Markt produziert wurde“, sagte er. Unter der Biden-Regierung seien zwar „vernünftige Entscheidungen“ getroffen worden, sagte der Manager. Allerdings müsse der Export dennoch einzeln genehmigt werden.

Auch Konkurrenten wie Sartorius berichten von einer angespannten Lage. So hatte beispielsweise Joachim Kreuzburg, der Vorstandschef des Labor- und Pharmaproduktionsausrüsters, vor einigen Wochen gesagt, dass die Liefersituation mit Bags angespannt sei, obwohl man die eigenen Produktionskapazitäten permanent ausweite.

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