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#Bargeld vor dem Aus: Am 1. Januar 2023 greift neues Gesetz

„Bargeld vor dem Aus: Am 1. Januar 2023 greift neues Gesetz“

Die Deutschen lieben Bargeld. Rund 100 Euro hat jeder durchschnittlich im Geldbeutel. Doch dem Bargeld droht der schleichende Tod. Am 1. Januar 2023 greift ein neues Gesetz, das Bargeldzahlungen einschränkt. Doch ist das Bargeld damit am Ende?

Mehr Bargeld: So viel kommt 2023 dazu
Mehr Bargeld: So viel kommt 2023 dazuBildquelle: Willfried Wende / Unsplash

Viele werden sich an den 24. Mai 2022 erinnern. An dem Tag waren all jene im Vorteil, die Bargeld mit sich führten. Der Grund: Ein Ausfall vieler Kartenzahlungsterminals im Einzelhandel ließ keine Kartenzahlungen zu. Solche Störungen demonstrieren eindrücklich, dass Bargeld nach wie vor nicht aus dem Zahlungsverkehr wegzudenken ist. Dennoch einigte sich das Bundeskabinett im Oktober auf ein neues Gesetz, das Bargeldzahlungen einschränkt. Gleichzeitig wird 2023 mehr Geld geprägt, als in den vergangenen Jahren. Stehen Euro-Scheine und Münzen vor dem Aus oder ist das Bargeld noch lange nicht am Ende?

Bargeld: Wirklich am Ende?

Das Sanktionsdurchsetzungsgesetz II tritt am 1. Januar 2023 in Kraft. Viele sehen das Gesetz als ersten Schritt zur Abschaffung des Bargelds. Jedoch verbietet der Paragraf 16a im Geldwäschegesetz es lediglich, Immobilien, Grundstücke, Häuser und Wohnungen in bar zu bezahlen. Doch die Bargeldobergrenze ist unabhängig davon ebenso im Gespräch. Bundesinnenministerin Nancy Faeser sagte im November: „Ein 30.000-Euro-Barkauf von Schmuck oder Uhren sollte bald der Vergangenheit angehören.“ Sie setze sich für die Einführung einer allgemeinen Bargeldobergrenze ein. Der Betrag: 10.000 Euro.

Ein weiteres Anzeichen für das Ende vom Bargeld sehen viele im digitalen Euro. Europas Währungshüter tüfteln gerade an einem digitalen Euro. Im Oktober 2023 sollen erste Ergebnisse dazu vorliegen. Doch auch der digitale Euro dürfte Noten und Münzen nicht direkt obsolet machen. Zudem gelangen jährlich mehr und mehr Scheine und Münzen in den Umlauf, was ebenso gegen eine Abschaffung von Bargeld spricht.

Nach Angaben der Deutschen Bundesbank ist in den vergangenen zehn Jahren der Banknotenumlauf durchschnittlich um etwa sechs Prozent pro Jahr gestiegen. Mit einem Wert von über 1,5 Billionen Euro zum Jahresende 2021 hat sich der Bargeldumlauf damit seit Erstausgabe des Euros im Jahr 2002 fast versiebenfacht. In der gleichen Zeit wurden europaweit rund 141 Milliarden Münzen im Gesamtwert von über 31 Milliarden Euro ausgegeben. Das sich im Umlauf befindende Bargeld nimmt also von Jahr zu Jahr zu. 2023 gelangt sogar eine Extra-Schippe Euro in den Umlauf.

2023 mehr Scheine und Münzen in Umlauf

Allen voran der Euro-Beitritt Kroatiens zum 1. Januar 2023 treibt die Produktion von Münzen im gemeinsamen Währungsraum in die Höhe. So hat die Europäische Zentralbank den 19 Eurostaaten und Kroatien die Herstellung von Geldstücken im Gesamtvolumen von fast 2,6 Milliarden Euro genehmigt. Zum Vergleich: Dieses Jahr waren es noch rund 1,8 Milliarden Euro. Ein Bargeld-Ende sieht also anders aus.

Im Grunde sind es alle Karten-Zahler, die das Ende von Bargeld vorantreiben, wie eine aktuelle Studie herausgefunden hat. Demnach führen junge Menschen immer weniger Scheine und Münzen mit sich und bezahlen immer häufiger mit Karte oder mobil. Das hat zur Folge, dass Geldautomaten verschwinden und ältere Menschen heute nicht mehr so einfach an Bargeld kommen, wie früher.

Die Vorteile von Bargeld

Bargeld ermöglicht als einziges Zahlungsmittel die wirtschaftliche Teilhabe aller Bürger, unabhängig davon, ob sie ein Bankkonto besitzen oder nicht. Dazu zählen auch Kinder, für die Bargeld meist der erste und zeitweise auch einzige Weg ist, am Wirtschaftsleben teilzunehmen und den Umgang mit Geld zu erlernen. Zudem wahrt Bargeld die Privatsphäre seiner Nutzer.

Eine aktuelle Umfrage der Verbraucherzentrale zeigt, warum Menschen hierzulande weiterhin am liebsten mit Bargeld bezahlen wollen. Als häufigste Gründe fürs Bezahlen mit Bargeld gaben Befragte an: Kontrolle über die Ausgaben (35 Prozent), die persönliche Freiheit über die Bezahlform (17 Prozent), Datenschutz (13 Prozent), Gewohnheit (13 Prozent) und eine grundsätzliche Befürwortung des Bargelds als Zahlungsmittel (13 Prozent).

Bildquellen

  • Sparkasse, DKB, ING und Co. mit großem Problem: Wenn man plötzlich zahlungsunfähig ist: Blasius Kawalkowski / inside digital
  • Mehr Bargeld: So viel kommt 2023 dazu: Willfried Wende / Unsplash

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