Microsoft und OpenAI: Verzicht auf Geld und Einfluss gegen Zugang zu Technologie

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Um auch über 2030 hinaus Zugang zu den Technologien von OpenAI zu bekommen, soll Microsoft im Gegenzug bereit sein, auf seine Umsatzbeteiligung zumindest teilweise zu verzichten und weniger Einfluss auf OpenAI zu nehmen.
Die Financial Times (Paywall) berichtet, dass Microsoft und OpenAI derzeit intensive Verhandlungen führen, um ihre Partnerschaft neu auszurichten. Es wäre nicht das erste Mal, dass bestehende Vereinbarungen geändert werden. Um das KI-Großprojekt Stargate zu ermöglichen, hat Microsoft seine Position als exklusiver Infrastruktur-Lieferant von OpenAI aufgegeben. Die Tatsache, dass OpenAI jetzt auch bei SoftBank und Oracle Plattform-Technologien einkaufen darf, kommt Microsoft dabei gelegen. Aufgrund des enormen Ressourcen-Hungers und der eigenen KI-Ambitionen kommen die Redmonder mit dem Ausbau der Kapazitäten kaum hinterher.
Bei den aktuellen Verhandlungen geht es offenbar darum, dass OpenAI und Microsoft zunehmend Konkurrenten sind. Zwar soll der Status als Non-Profit-Organisation weiterhin erhalten bleiben, gleichzeitig plant OpenAI jedoch die Gründung einer „Public Benefit Corporation“, die hartes Geld verdienen soll.
Nicht erst seit der Führungskrise mit dem Rausschmiss und der anschließenden Wiedereinstellung von Sam Altman ist die Beziehung beider Unternehmen keine Romanze mehr. Überwältigend vom eigenen Erfolg wachsen bei OpenAI die Begehrlichkeiten, sich von Microsoft abzunabeln. Die Redmonder sind allerdings größter Geldgeber und haben bislang geschätzte 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert.
Geld ist für Microsoft jedoch nicht das Problem, davon haben sie mehr als genug. Man soll daher zu Zugeständnissen bereit sein, was die Umsatzbeteiligung angeht. Mit anderen Worten: OpenAI soll mehr vom verdienten Geld für sich behalten dürfen. Im Gegenzug will sich Microsoft auch über 2030 hinaus den Zugang zu den Technologien von OpenAI sichern. Je mehr sich eine Konkurrenzsituation zwischen den beiden Partnern entwickelt, desto problematischer ist das. Schon jetzt gibt es kritische Stimmen innerhalb von OpenAI, die Microsoft vorwerfen, das KnowHow für die Entwicklung seiner eigenen KI-Modelle zu nutzen, um sich langfristig von OpenAI abzuwenden – oder im schlimmsten Fall sogar gegen sie.
Über den Autor

Martin Geuß
Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant.
Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir – für Euch!
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