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#Missbrauchtes Mitgefühl

Missbrauchtes Mitgefühl

Die Debatte um Transgeschlechtlichkeit, die in Großbritannien zum Rücktritt der Philosophieprofessorin Kathleen Stock geführt hat, wird auch im deutschsprachigen Raum mit harten Bandagen geführt. In der Zeitschrift Geschichte der Gegenwart erklärt die Philosophieprofessorin Jule Govrin, warum Judith Butler gute Gründe gehabt habe, alle, die wie Stock an der Bedeutung des körperlichen Geschlechts festhalten, öffentlich als „Faschisten“ zu bezeichnen. Das Problem ist, dass Govrin Intersexualität, Transsexualität und Transpersonalität vermischt und Stock vorhält, sie würde Transsexuellen das Existenzrecht bestreiten, was diese nie getan hat. So wendet sich ihr Vorwurf gegen sie selbst.

Auch in der studentischen Szene ist es mittlerweile ein beliebtes Spiel, all jene, die den Körper nicht aussortieren wollen, mit dem Vorwurf der Transphobie niederzubügeln. An der Universität Halle stellten drei Gruppen des Studierendenrats, die Offene Linke Liste, die Grüne Hochschulgruppe und die Juso-Hochschulgruppe, am 10. November den Antrag, den seit 27 Jahren bestehenden Arbeitskreis Antifaschismus im Studierendenrat aufzulösen. Dem Arbeitskreis wird die Einladung von Rednern vorgehalten, die „gesellschaftliche Randgruppen herabgewürdigt hätten“, wie es in einer öffentlichen Stellungnahme der Offenen Linken Liste heißt. Ganz konkret lautet der Vorwurf: Transfeindlichkeit, und weil die drei Antragsteller zusammen die Mehrheit im Studentenrat bilden, hat der ungewöhnliche Antrag Aussicht auf Erfolg. Dem Arbeitskreis droht der Entzug der Mittel und der Verlust universitärer Räume für seine Veranstaltungen. Weil er, mit Butler und Govrin gesprochen, in Wirklichkeit faschistoid ist?

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