#Mit Kunst zum Kapital
Inhaltsverzeichnis
„Mit Kunst zum Kapital“
Wie Kunst und Kapitalismus zusammenpassen, ist nicht bloß eine philosophische Frage für Proseminare und gehobenen Small Talk. Die aktuelle Ausgabe der Biennale in Venedig, die von diesem Wochenende bis Ende November läuft, bietet dafür ein wunderbar konkretes und gleichzeitig kontroverses Beispiel. Pauliina Feodoroff, eine Regisseurin aus dem Norden von Finnland, tritt zur weltweit wichtigsten Schau für zeitgenössische Kunst an, um in einem eigenwilligen Auktionsverfahren einen Batzen Geld zusammenzubekommen. Das entspricht zwar nicht den offiziellen Regeln in Venedig, die Biennale ist keine Verkaufsausstellung. Ein großer Marktplatz ist sie gleichwohl. Hier bahnen Sammler und Galeristen ihre Geschäfte an, hier wird die Geldrangliste der internationalen Kunstszene sortiert. Sage und schreibe 65 Milliarden Dollar wurden letztes Jahr auf dem Kunstmarkt umgesetzt.
Das ist der große Kuchen, von dem mehr oder weniger jeder ein Stück abhaben will, der mit der Biennale zu tun hat. Das Besondere an Pauliina Feodoroffs Plan ist, dass sie schon vorab genau festgelegt hat, auf welchen Betrag sie es abgesehen hat, wofür sie das Geld ausgeben wird – und dass sie mit einem künstlerischen Kniff diese finanziellen Absichten selbst zum Inhalt ihres Auftritts in Venedig macht. Die 45 Jahre alte Künstlerin, eine drahtige Frau mit kurzen dunklen Haaren und oft düster blickenden Augen, hat einen finnischen Pass. Ihr Nachname deutet indes schon darauf hin, woher ihre Familie stammt – von der Kola-Halbinsel, die zu Russland gehört. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs haben die Feodoroffs ihr Zuhause dort verloren, sie mussten an den Inarisee in Finnland umsiedeln, knapp 300 Kilometer nördlich vom Polarkreis.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.