Monitor verhebt sich an Trumps Pressekritik

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In den Vereinigten Staaten von Amerika werden Journalisten scheinbar von der Arbeit ausgeschlossen. Der Zugang wird allerdings nur zum Oval Office verwehrt.

Donald Trumps Umgang mit Journalisten
Unter der Regierung von Präsident Donald Trump kam es zu erheblichen Veränderungen im Verhältnis zwischen dem Weißen Haus und den Medien. Traditionell entschied die unabhängige White House Correspondents‘ Association (WHCA) über die Zusammensetzung des sogenannten Presse-Pools, der Journalisten für Veranstaltungen mit begrenztem Platzangebot auswählt. Im Februar 2025 übernahm jedoch das Presseteam des Weißen Hauses diese Kontrolle selbst. Pressesprecherin Karoline Leavitt erklärte, dass diese Maßnahme darauf abziele, auch neue Medienformate wie Streamingdienste und lokale Sender einzubeziehen, um eine breitere Berichterstattung zu ermöglichen.
Diese Entscheidung stieß auf erhebliche Kritik. Eugene Daniels, Präsident der WHCA, bezeichnete den Schritt als Angriff auf die Unabhängigkeit der freien Presse und betonte, dass in einer freien Gesellschaft die Regierung nicht das Recht habe, ihr eigenes Pressekorps auszuwählen.
Ein konkretes Beispiel für die Spannungen zwischen der Trump-Regierung und den Medien ist der Ausschluss der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) aus dem Oval Office. Hintergrund war ein Streit über die Bezeichnung „Golf von Mexiko“, den die Trump-Administration in „Golf von Amerika“ umbenannt hat. AP weigerte sich, diese Bezeichnung zu übernehmen, woraufhin ihren Reportern der Zugang zu bestimmten Veranstaltungen verwehrt wurde. Allerdings dürfen die Journalisten, weiterhin in den James S. Brady Press Briefing Room, in denen die offiziellen Pressekonferenzen stattfinden. Das bestätigte auch die Tagesspiegel-Journalistin Juliane Schäuble im Podcast mit Übermedien. Der Zugang zum West Wing ins Oval Office ist allerdings unter Trump nun nur noch freundlichen Medien gestattet.
Deutsche Verhältnisse
Im Gegensatz zu Donald Trump pflegten Angela Merkel und Olaf Scholz einen zurückhaltenderen Umgang mit den Medien. Merkel war bekannt für ihre nüchterne und sachliche Kommunikation, wobei sie selten emotionale oder spontane Aussagen tätigte. Sie hielt regelmäßige Pressekonferenzen ab, in denen sie Fragen von Journalisten beantwortete, jedoch ohne großes Aufsehen oder Inszenierung. Gleichzeitig verließ sie auch Presse-Statements, ohne Rückfragen von Journalisten. Merkel bevorzugte zwar keine Journalisten, jedoch war der Zugang zu ihr sehr eingeschränkt.
Olaf Scholz folgte zunächst einem ähnlichen Ansatz, geriet jedoch in den letzten Monaten seiner Amtszeit in die Kritik. Nach dem Kollaps seiner Regierung hielt Scholz eine emotionale Rede, in der er die FDP und Finanzminister Christian Lindner heftig kritisierte. Beim G7-Gipfel auf Schloss Elmau im Juni 2022 zeigte sich einmal mehr Scholz Art. Auf eine kritische Nachfrage der Deutsche Welle-Reporterin Rosalia Romaniec über die Bitte nach Konkretisierung der Ukraine-Sicherheitsgarantieren antwortete Scholz verschnupft: Könnte ich. Kurz vor dem Ende der Amtszeit schrieben zahlreiche Medien über die Gangart des Kanzlers. Scholz behielt auch die Tatsache bei, dass er für die Öffentlichkeitsarbeit einen wöchentlichen Video-Podcast machte. Jedoch stellten die Fragen keine namhaften Reporter, sondern das Presseteam wählte Vertreter aus. Mit seiner Social-Media-Strategie versuchte Scholz im Jahr 2024 beim Volk näher zu wirken. Auch hier kam alles von PR-Profis. Diese haben auch Scholz Anfang 2024 in die Talkshow «3 nach 9» gesetzt, allerdings waren politische Fragen tabu. Merkel beispielsweise gab öffentlich keine Interviews, sie war in ihrer Amtszeit nur gelegentlich bei Anne Will zu Gast allerdings mussten dafür alle anderen Gäste ausgeladen werden.
Unterschiede in der Medienpräsenz
Ein auffälliger Unterschied zwischen Trump und den deutschen Kanzlern liegt in der Medienpräsenz innerhalb der Regierungsgebäude. Während Merkel und Scholz selten Kameras in ihre Büros ließen und ihre Arbeit weitgehend hinter verschlossenen Türen verrichteten, nutzt Trump das Oval Office häufig als Bühne für medienwirksame Auftritte. Diese Inszenierungen dienen dazu, seine Botschaften direkt an die Öffentlichkeit zu richten und seine politische Agenda zu unterstreichen. Der Umgang mit der Presse und die Kommunikationsstrategien politischer Amtsträger variieren erheblich. Jedoch sollte ein Magazin wie «Monitor» durchaus detaillierter auf ein solches Thema eingehen. Schließlich kritisieren die Reporter eine Vorgehensweise des US-Präsidenten Donald Trump, während in Deutschland solche nahen Auftritte gar nicht gestattet werden. Damit war die Berichterstattung von «Monitor» tendenziös und eine der schlechtesten Sendungen.
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