Monty Don entwirft ersten Garten speziell für Hunde

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Es hat erstaunlich lange gedauert, bis zwei herausragende britische Vorlieben zusammengefunden haben: Gärten und Hunde. Monty Don, der bekannteste englische Fernsehgärtner und fast genauso bekannter Hundehalter, hat nun auf der Chelsea Flower Show einen „Garten für Hunde“ präsentiert und ihn gemeinsam mit seinem Golden Retriever Ned der Öffentlichkeit vorgestellt.
Es kommt vor allem auf den Rasen an, sagt der Designer: Der muss schön kurz gemäht sein, damit Ned und alle anderen Hunde sich dort austoben, herumrollen, schubbern, juckendes Fell kratzen und vor allem nach Bällen jagen können.
Retriever Ned hat Schneisen „entworfen“
Bei den Pflanzen, die auf der Londoner Blumenschau im Mai immer im Mittelpunkt stehen, hat Monty Don sich für jene Düfte entschieden, für die sich Hundenasen besonders interessieren: Mohnblumen, Katzenminze, Verbenen, Fingerhut und Baldrian. Und obwohl er seinen Garten in Chelsea außer Konkurrenz zeigt, also nicht an dem jährlichen Wettbewerb der Schaugärten teilnimmt, zieht er am Eröffnungstag der Flower Show die meisten Neugierigen an.

Manche haben ihre eigenen Hunde gleich mitgebracht, damit die ein Urteil darüber fällen können, ob das Konzept des Designers aufgegangen ist. Der hat beispielsweise auf Wege durch die Blumenrabatten verzichtet und bloß schmale Lücken gelassen, auf denen die Hundegäste entlangschnüffeln können. Don sagt, sein Retriever Ned habe diese Schneisen „entworfen“, als er zum ersten Mal mit seiner Nase zwischen den Blumen unterwegs war.
David Beckham fiel mit einer gestreiften Rose im Revers auf
Es gibt auch ein Gartenhäuschen, eine hölzerne Hütte mit Steindach, die „nur für die Hunde da ist“. Der Gartenschöpfer hat zwei alte Lehnsessel hineingestellt, aus denen die Polsterung quillt; das seien „perfekte Hundebetten“. Aus einem versteckten Lautsprecher kommen gepfiffene Melodien, ein „an Hunden orientierter Soundtrack“, den der Radiosender BBC2 zusammengestellt hat. Und einem anhaltenden guten Zweck soll die Sache auch noch dienen: Nach dem Ende der Blumenschau soll der Garten im größten Londoner Tierheim installiert werden.

Die Verbindung von Blumen und sozialen Anliegen liegt schon seit Jahren im Trend der Präsentationen in Chelsea. Dieses Jahr folgen ihm mehr als die Hälfte der Wettbewerbsgärten. Es gibt einen Rosengarten der sozialen Initiative „Glasshouse“, die sich um Prävention für weibliche Strafgefangene kümmert, einen mediterranen Garten der Hospizstiftung, der auch im Rollstuhl erkundet werden kann, einen Garten des „King’s Trust“, der königlichen Stiftung für benachteiligte Jugendliche, mit Pflanzen, die sich unter ungünstigen Wachstumsbedingungen gut behaupten. Und einen ADHS-Garten gibt es auch, einen von Weiden eingefassten geschützten Ort der Ruhe, der eine Wasserschale mit stiller Oberfläche im Mittelpunkt hat, keinen Springbrunnen.

Auch um gefährdete Tiere sorgt sich die Flower Show dieses Jahr. Die Vorsitzende der Gesellschaft zum Überleben von Singvögeln, Susan Morgan, präsentiert stolz das Gartenrechteck, das ihre Umweltinitiative dieses Jahr gefördert hat. Dort wachsen Bäume mit Dornen, auf die Katzen nicht klettern können, und Johannis- und Stachelbeersträucher, die Vögel gern essen, außerdem gibt es dichte Eibenhecken, in denen sie gern nisten.

Bisher habe sie keine Singvögel in ihrem Garten erspähen können, gesteht Morgan, aber es herrsche ja tagsüber auch viel Trubel. Sie glaubt aber, nachts seien die Vögel schon da gewesen, und zeigt auf Kleckse auf ein paar Blättern, die darauf hindeuteten.
Die Schau in Chelsea schafft jedes Jahr auch ein gesellschaftliches Biotop. Dafür sorgt schon der Empfang der Royal Horticultural Society, der britischen Gartenvereinigung, am Eröffnungsabend. Die königliche Familie ist anwesend, und allerhand Gäste aus der allgemein bunten Society sind hinzugeladen. Dieses Jahr fiel David Beckham dadurch auf, dass er eine gestreifte Rose im Revers seines Jacketts trug – jene Rosensorte, die der bekannteste britische Rosenzüchter in Chelsea gerade als Neuheit präsentiert. Es ist eine Strauchrose, mehrfach blühend, mit violett (Fuchsia) und weiß gestreiften Blüten. Und sie heißt King’s Rose, mit Erlaubnis des Monarchen, da von jedem verkauften Exemplar knapp drei Euro an des Königs wohltätige Stiftung gehen.
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