#Music for Future
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„Music for Future“
Keine Musik auf einem toten Planeten“ – der Slogan der Initiative „Music Declares Emergency“ (Musik ruft den Notstand aus) lässt sich kaum missdeuten. Ins Leben gerufen im Juli 2019, ist die Liste der Unterstützer auf mehr als 1300 Organisationen und rund 3100 Künstler gewachsen. Darauf stehen prominente Namen wie Billie Eilish, Arcade Fire oder die Foals. Außer der Forderung nach mehr Aufklärung über den „Klima-Notstand“ und einem Appell an die Regierungen, den CO2-Ausstoß schneller zu senken, bekennen sich die Akteure auch dazu, in ihrer eigenen Branche anzusetzen.
Im Live-Geschäft beispielsweise ist viel zu tun. Fotos von Campingplätzen, die kurz nach Festivalende einem Schlachtfeld gleichen, machen immer mal wieder die Runde – sehr zum Unmut von Leuten wie Stephan Thanscheidt: „Natürlich fallen bei einem Sommerfestival häufig große Müllmengen an. Deswegen ist es absolut essenziell, diese Abfälle komplett zu sortieren, zu trennen und entsprechend zu entsorgen“, sagt der Chef von FKP Scorpio, einem der größten Festival-Veranstalter Europas, der mehrheitlich zu CTS Eventim gehört. Die Fotos seien bloß Momentaufnahmen.
Festivals bieten viele Ansatzpunkte
„Wir sammeln zudem noch brauchbare Zelte und Schlafsäcke ein, um sie mit einem Partner für bedürftige Menschen wiederaufzubereiten“, führt er weiter aus. FKP organisiert in Deutschland beispielsweise das Deichbrand-, das Southside- und das Hurricane-Festival mit bis zu knapp 70.000 Zuschauern. Riesige Veranstaltungen, für die – wie auch bei vielen kleineren – die Infrastruktur fast komplett im Grünen aufgebaut werden muss.
Aufwendiges Spektakel mitten im Grünen: Das Hurricane-Festival in Scheeßel zieht gewöhnlich rund 70.000 Fans an.
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Bild: dpa
„Es gibt bei einem Festival sehr viele Bereiche, wo komplexe Nachhaltigkeitsbestrebungen existieren“, sagt Thanscheidt. Zu den zentralen Punkten gehörten vorneweg die Müllbeseitigung beziehungsweise Müllvermeidung, die Energieversorgung und die An- und Abreise der Fans und der Künstler. So würden beispielsweise Dieselaggregate gegen Feststromanschlüsse mit Ökostrom getauscht, wenn langfristige Nutzungsverträge vorlägen.
Jenseits dieser Kernbereiche gibt es viele weitere Ansatzpunkte, um die Ekstase nachhaltiger zu machen. Sie reichen von möglichst regionalem Catering – teils in Bioqualität und mit vielen vegetarischen oder veganen Optionen – über Komposttoiletten und zentralen Müllsammelstationen bis hin zu Pfandautomaten auf größeren Veranstaltungen.
Auch Lebensmittelverschwendung ist ein Thema sowie natürlich der große Komplex Plastik. „Seit dem Start unserer ‚Grün Rockt!‘-Kampagne vor einigen Jahren sind auf unseren Festivals diverse Einwegplastik-Produkte wie Besteck, Strohhalme oder Schalen verboten. Das gilt für alle Händler und Sponsoren. Letztere dürfen auch keine nicht-nachhaltigen Giveaways oder Ähnliches mehr verteilen“, sagt Thanscheidt und verweist auf einen weiteren Punkt: „Im Backstage installieren wir vermehrt Wasserspender und teilen an Bands und Crews personalisierte Flaschen aus.“
„Es geht darum, den Leuten attraktive Angebote zu machen“
Mittlerweile schon ein Klassiker auf vielen Festivals ist das Müllpfand. Besucher werden als Müllabfuhr miteingespannt und erhalten gegen einen vollen Müllsack einen Teil des Ticketpreises zurück. Das habe jedoch auch seine negative Seite, „da es oft dazu führe, „dass die Leute für die 5 oder 10 Euro Dinge wegwerfen, die sich eigentlich noch gebrauchen lassen – und die Mülltrennung ist mitunter auch schwierig“, merkt Fine Stammnitz an. Die Künstler-Managerin hat den deutschen Ableger der „Music Declares“-Kampagne mitgegründet und berät mit dem Green Touring Network Künstler, Spielstätten und Festivals.
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