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#„Bei einem geimpften Kimmich hätte ich das nicht erwartet“

„Bei einem geimpften Kimmich hätte ich das nicht erwartet“

Herr Bloch, Joshua Kimmich wird dem FC Bayern München nach seiner Corona-Infektion vorerst weiterhin wegen einer Infiltration der Lunge fehlen. Was bedeutet das genau?

Das heißt, dass er Material in der Lunge hat, das da nicht hingehört. Das kann Flüssigkeit sein. Das können Abwehrzellen sein. Meistens ist es eine Mischung aus beidem. Das kommt bei einer Entzündung häufiger vor, weil die Gefäße durchlässiger werden und mehr Flüssigkeit in die Lunge eindringt. Das geht aber wieder ganz gut weg, wenn man das richtig therapiert.

Wie kann man das behandeln?

Bei einer viralen Infektion geht das zuerst einmal über den Ansatz der Entzündungshemmung. Welche Maßnahmen genau getroffen werden müssen, kann nur der entscheiden, der den Befund hat.

Welche weiteren Entwicklungen sind vorstellbar?

Das ist die Frage. Was bei Covid 19 leider häufiger passiert, ist dass es zu einer bindegewebigen Infiltration führt, also dass sich Bindegewebe in den feinen Lungenwänden aufbaut. Das würde dann nicht mehr so schnell weggehen und zu einer langwierigeren Veränderung werden, die je nach Ausprägung auch zu einem bleibenden Zustand werden kann.

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann sagte heute, es sei „nicht so dramatisch, dass man irgendwelche Folgeschäden erwarten kann“. Er habe keine große Sorge, dass Kimmich und der ebenfalls infizierte Choupo-Moting „nicht mehr an ihre Leistungsgrenze gehen können.“ Hat er Recht oder spielt er ein nicht zu unterschätzendes Risiko herunter?

Grundsätzlich ist ein junger Sportler regenerationsfreudig. Auch die Lunge ist ein sehr plastisches Organ mit großem Regenerationspotential. Er kann das so sagen. Es ist aber auch ein bisschen Zweckoptimismus dabei. Beide sind sicherlich in optimaler ärztlicher Behandlung. Deshalb ist die Gefahr, bleibende Schäden zu erleiden, geringer. Solange Symptome vorhanden sind, darf keine Belastung erfolgen. Wichtig ist, dass dann, 14 Tage nachdem die Symptome verschwunden sind, ein langsamer Belastungsaufbau erfolgt.

Ist das, was bei Kimmich nun bekannt wurde, ein typischer Beginn für das, was man Long Covid nennt?

Nein, den typischen Beginn von Long Covid gibt es nicht. Es gibt auch Leistungssportler als Patienten, die fast asymptomatisch sind und bei denen erst vier Wochen nach Belastungsbeginn Probleme auftreten. Es gibt zum Beispiel eine mir bekannte Sportlerin, die nach einem Jahr immer noch kein Ausdauertraining absolvieren kann. Es gibt aber nicht den Lungenbefund, der auf Long Covid schließen lässt. Covid ist eine multiorgane Erkrankung. Es ist keine optimale Voraussetzung, wenn die Lunge betroffen ist, aber man kann nicht abschätzen, ob das in ein Long Covid übergeht.

Forscht an der Deutschen Sporthochschule Köln zu Corona-Erkrankungen bei Sportlern: Wilhelm Bloch


Forscht an der Deutschen Sporthochschule Köln zu Corona-Erkrankungen bei Sportlern: Wilhelm Bloch
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Bild: Deutsche Sporthochschule Köln

Was weiß man schon gesichert über Long Covid?

Wir sprechen von Long Covid, wenn nach zwölf Wochen noch immer Symptome bleiben. Gesichert wissen wir, dass es bestimmte Symptome gibt, die häufig auftreten. Die chronische Müdigkeit ist sicherlich das Schlüsselsymptom, das bei 60 oder 70 Prozent der Betroffenen auftritt. Wir haben aber auch darüber hinaus einen großen Blumenstrauß von Symptomen. Das betrifft fast alle Organsysteme. Es gibt ein paar Leitsymptome, die häufig auftreten: Zum Beispiel Kurzatmigkeit oder Kopfschmerzen. Oft auch Konzentrationsprobleme. Ein zentrales Problem für Sportler ist immer, dass die Leistungsfähigkeit, die Belastungsfähigkeit und die Regenerationsfähigkeit eingeschränkt sind.

Wie viele Menschen kämpfen mit den langwierigen Folgen einer Corona-Infektion? Und wie viele davon sind Sportler?

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