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#Nach Zinssenkung: Mehr Kronen für den Euro

Die Notenbank in Prag beschleunigt ihre Zinssenkungen. Das lässt den Wert der Krone sinken. Derweil vertagt die Regierung ihren Streit um den Eurobeitritt.

In der Tschechischen Republik gehen die Zinsen weiter zurück, und die Krone wertet ab. Reisende bekommen damit mehr Kronen für den Euro, der Prag-Aufenthalt wird damit ein wenig preisgünstiger. Am Donnerstag hat die Tschechische Nationalbank den Zins für zweiwöchige Repo-Transaktionen um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 6,25 Prozent reduziert. Die Sätze für die weniger bedeutsamen Diskont- und Lombardgeschäfte wurden ebenfalls um 0,5 Punkte zurückgenommen. Während die Europäische Zentralbank (EZB) und die amerikanischen Fed ihre Zinssätze noch hoch halten, beschleunigt die Prager Zentralbank ihren im Dezember mit einem Schritt von 0,25 Prozentpunkten begonnenen Zinssenkungsprozess.

Mehrere Mitglieder des Bankrates hatten eine solche Senkung mit Blick auf die sich abflachende Inflation als möglich bezeichnet. Marktbeobachter erwarten einen Rückgang der Januar-Inflation auf 2,7 bis 2,5 Prozent. Die Inflation von 6,9 Prozent im Dezember war durch Einmaleffekte verzerrt. Analysten rechnen nun mit einer weiteren geldpolitischen Lockerung im Jahresverlauf und einem Satz von 4,5 Prozent (Unicredit) oder 4,0 Prozent oder noch weniger (ING) am Jahresende.

Auch andere Zentralbanken senken

In Ungarn hatte die Notenbank den marktbestimmenden Zinssatz in der Vorwoche um 0,75 auf 10,0 Prozentpunkte reduziert. Die polnische Notenbank hatte den Leitzins am Mittwoch unverändert auf 5,75 Prozent belassen, nachdem sie bereits im Herbst und damit früher als die Prager Notenbanker die Lockerung eingeleitet hatte. In Serbien behielt die Notenbank den Leitzinssatz von 6,5 Prozent am Donnerstag unverändert bei.

Die erwartete Zinssenkung in der Tschechischen Republik hatte der Devisenmarkt mit einer Schwächung des Krone-Kurses vorweggenommen. Erstmals seit Mai 2022 mussten in dieser Woche für den Euro wieder mehr als 25 Kronen bezahlt werden. Dennoch schoss der Kurs nach der Entscheidung am Donnerstag auf bis zu 25,10 Kronen je Euro in die Höhe, schwächte sich hernach aber wieder etwas ab.

Prager Regierung uneins über den Euro-Beitritt

Derweil zeigt sich die tschechische Regierung weiter uneins drüber, ob und wann das Land dem Euroraum beitreten soll. Vier der fünf Koalitionspartner sind dafür, das bald zu tun. Allein die Bürgerdemokraten von Ministerpräsident Petr Fiala lehnen das derzeit ab. Sie verweisen auf Umfragen, in denen 70 Prozent der Tschechen erklären, die Krone als Zahlungsmittel behalten zu wollen. Die Ernennung eines Beauftragten zur Euroeinführung musste Europaminister Martin Dvořák wieder zurücknehmen. Stattdessen soll der Nationale Wirtschaftsrat bis Oktober einen möglichen Eurobeitritt bewerten.

Schon vorher könnte der EU-Beitritt, dem das Versprechen des Eurobeitritts innewohnt, einen eigenen Gedenktag bekommen: den 1. Mai. Darauf konnte die Regierung sich einigen.

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