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#Nächster Skandal vor Olympia um eine Frau als „Schwein“

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Nächster Skandal vor Olympia um eine Frau als „Schwein“

Neuer Rückschlag für Japans Olympia-Macher: Der Kreativdirektor für die Sommerspiele in Tokio, Hiroshi Sasaki, ist am Donnerstag – vier Monate vor den in Tokio geplanten Olympischen Spielen – wegen erniedrigender Äußerungen über eine bekannte japanische Entertainerin von seinem Amt zurückgetreten.

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Er gab zu, im vergangenen Jahr gegenüber Mitarbeitern die Idee vorgebracht zu haben, dass die korpulente 33 Jahre Naomi Watanabe bei der Eröffnungszeremonie der Spiele als Schwein verkleidet auftreten könnte. In einem rosafarbenen Kostüm erschiene sie dann als ein „Olympig“, witzelte der Japaner – pig bedeutet auf Englisch Schwein. Die Zeitschrift „Shukan Bunshun“ hatte den Fall ans Licht gebracht. Diese verwies auf einen entsprechenden Vorschlag Sasakis in einem Gruppenchat mit seinem Team, welchen seine Mitarbeiter zurückgewiesen hätten.

Die neue Präsidentin des Olympia-Organisationskomitees, Seiko Hashimoto, nahm Sasakis Rücktrittsgesuch an und nannte seine Äußerungen „sehr unangemessen“. Sasaki habe in einer schriftlichen Erklärung gesagt, dass seine Worte „beleidigend“ gewesen seien. So etwas hätte „nie passieren dürfen“, sagte Hashimoto auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Man werde so bald wie möglich über die Nachfolge entscheiden. Japans Regierung bezeichnete Sasakis Idee als „völlig unangebracht“.

„Glücklich mit meiner Körperform“

Der 66 Jahre alte Sasaki bat bei der im In- und Ausland bekannten Schauspielerin und Modedesignerin um Entschuldigung. Seine im vergangenen Jahr auf dem Kurzmitteilungsdienst Line geäußerte Idee und seine Worte seien eine große Beleidigung und unverzeihlich gewesen, so Sasaki. „Meine Ideen und Bemerkungen waren vollkommen unangemessen. Das kann nicht zurückgenommen werden. Ich entschuldige mich aufrichtig bei ihr und den Menschen, die sich wegen solcher Inhalte unwohl gefühlt haben.“

Naomi Watanabe, auch Entertainerin, Schauspielerin und Modedesignerin, stand im Zentrum der Planung. Watanabe sagte in einer Erklärung, die über ihre Agentur herausgegeben wurde, dass sie von den Bemerkungen „überrascht“ sei. „Ich bin glücklich mit meiner Körperform“, fügte sie hinzu und forderte eine Welt, in der „Individuen sich gegenseitig respektieren“ können.

„Das war völlig unangemessen“: Hiroshi Sasaki


„Das war völlig unangemessen“: Hiroshi Sasaki
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Bild: Reuters

Bei der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 war Sasaki bereits an der künstlerischen Umsetzung beteiligt und ließ den damaligen japanischen Premierminister Shinzo Abe als Super Mario auftreten. Den Posten für Tokio hatte er erst nach der Verschiebung der Olympischen Spiele im vergangenen Jahr erhalten.

Rund vier Monate vor den nun geplanten Spielen in Tokio wird das Organisationskomitee damit von einem weiteren Skandal erschüttert. Und das, nachdem erst kürzlich Japans Olympia-Organisationschef Yoshiro Mori wegen eines abfälligen Kommentars über Frauen vom Amt zurückgetreten war. Hashimoto trat daraufhin seine Nachfolge an und erklärte, sich verstärkt für die Gleichbehandlung von Frauen einzusetzen. Einen Monat später nun der nächste Skandal um die erniedrigende Äußerungen über eine Frau. Dabei haben die Olympia-Macher schon mit genug Problemen zu kämpfen, darunter die Corona-Pandemie und die rekordhohen Kosten.

Vor Journalisten erklärte Olympia-Chefin Hashimoto, dass ein Nachfolger für den zurückgetretenen Sasaki angesichts der knappen verbleibenden Zeit die Eröffnungs- und Abschlusszeremonien für die Spiele größtenteils auf dessen Ideen basierend weiter gestalten müsse. Sasaki hatte früher für den japanischen Werbegiganten Dentsu gearbeitet, einem der wichtigsten Unterstützer der Olympischen Spiele in Tokio. Der Werbepartner hatte geholfen, die Rekordsumme von 3,5 Milliarden Dollar an einheimischen Sponsorengeldern zu sammeln. Das ist fast das Dreifache an Sponsormitteln gegenüber früheren Spielen.

In der kommenden Woche, am 25. März, beginnt in Fukushima der Fackellauf für die Spiele. Japans Organisatoren und das Internationale Olympische Kommitee (IOC) beharren darauf, dass die Spiele mit 11.000 Athleten und die anschließenden Paralympics mit 4400 Athleten ungeachtet der andauernden Corona-Pandemie wie geplant stattfinden. Sie waren wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Unterdessen will die japanische Regierung den Corona-Notstand für den Großraum Tokio wie geplant an diesem Sonntag beenden. Angesichts sinkender Infektionszahlen wird eine nochmalige Verlängerung für nicht nötig angesehen. Das Einreiseverbot für nicht in Japan wohnhafte Ausländer dürfte jedoch vorerst beibehalten werden.

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