#National Roaming bei Hochwasser? Darum schalten Telekom, Vodafone & O2 ihre Netze nicht zusammen
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„National Roaming bei Hochwasser? Darum schalten Telekom, Vodafone & O2 ihre Netze nicht zusammen“

Viele Sendemasten der drei Mobilfunknetze von Telekom, Vodafone und O2 waren und sind durch die Flutkatastrophe in der Eifel, Rheinland und Ruhrgebiet gestört. Einige sind gar auf Dauer unbrauchbar und zerstört. Nicht immer sind alle drei Anbieter an einem Standort zu finden. So kann es sein, dass beispielsweise der Telekom-Sender noch funktioniert währen Vodafone ausgefallen ist. Oder auch umgekehrt ist ein Ausfall denkbar. Ist die Glasfaseranbindung der Telekom im Tal zerstört, könnte ein mit Richtfunk angebundener Mast von O2 noch online sein.
Warum also agieren die Netzbetreiber in dieser Notsituation nicht pragmatisch und geben gegenseitig die Netze für die Kunden der anderen Anbieter frei um so zu helfen? Das mag auf den ersten Blick eine berechtigte Frage sein, ist aber in der Praxis nicht möglich. Dabei geht es nicht einmal um den Wettbewerb oder regulatorische Auflagen, sondern maßgeblich um die Technik.
Kein National Roaming: Das sind die Gründe
In einem Video hat die Telekom genau diesen Fall beschrieben, auf das auch der O2-Netzbetreiber Telefónica Deutschland auf Nachfrage verweist. Dabei geht es im Kern darum, dass kurzfristig eine solche Freischaltung nicht möglich ist, weil ein Netz gar nicht die Kunden der anderen Netzbetreiber kennt. Es kann also kein Einbuchen ins Netz stattfinden. Dafür müssten zunächst sämtliche Datenbanken der drei Netzbetreiber miteinander synchronisiert werden, damit die fremden Handys als berechtigt erkannt werden. Das sei kurzfristig nicht zu stemmen. Hinzu kämen wohl noch kleinere Probleme wie die nicht eingetragenen Nachbarschaftszellen, die bei Bewegung des Handys zu Gesprächsbrüchen führen könnten.
Ein weiterer Grund ist aber auch, dass die Zusammenschaltung nicht zielführend sei. Die Sendemasten würden unter der Last der Nutzer in die Knie gehen. Denn die Anbieter skalieren ihre Sendemasten, Frequenzen und Anbindungen so, dass sie für die eigenen Kunden im fraglichen Bereich passend sind. Durch das erhöhte Kommunikationsbedürfnis nach der Flut gibt es aber schon mehr Last. Kämen nun noch die Kunden der beiden anderen Anbieter kurzfristig und ohne die Möglichkeit einer Anpassung hinzu, wären die Sendemasten überlastet. Die Kommunikation wäre dann wieder für alle nahezu unmöglich.
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Die Netzbetreiber sind aber seit dem Donnerstag der Flut mit Hochdruck dabei, die Entstörung der Sender vorzunehmen. Viele seien schon wieder am Netz, bei einigen könnte es aber noch länger dauern.
Bildquellen
- Telekom-Sendemast in Euskirchen – im Wasser: Deutsche Telekom
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