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#Netanjahu will Geisel-Abkommen „nicht um jeden Preis“

Der israelische Regierungschef spricht von roten Linien, die man auch für die Freilassung von Geiseln nicht überschreiten werde. Die USA wollen herausgefunden haben, wer den tödlichen Angriff auf ihre Soldaten in Jordanien verübte.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will einem möglichen neuen Abkommen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und der Freilassung weiterer Geiseln nach eigenen Aussagen „nicht um jeden Preis“ zustimmen. „Wir haben rote Linien“, sagte der unter Druck stehende Regierungschef am Mittwochabend in einer Video-Ansprache, wie die „Times of Israel“ berichtete. Er bekräftigte demnach, man werde den Krieg nicht beenden, die Truppen nicht abziehen und für einen Geisel-Deal nicht „Tausende Terroristen“ aus Gefängnissen freilassen.

Ferner verlangte der Rechtspolitiker ein Ende des Mandats des umstrittenen UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA). „Ich denke, dass es an der Zeit ist, dass die internationale Gemeinschaft und die UN verstehen, dass die Mission der UNRWA enden muss“, sagte er am Mittwochabend vor Diplomaten in Jerusalem.

Details zu möglichem Geisel-Deal

Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, habe den Ministern des Kriegskabinetts am Montag laut dem Sender Channel 12 Grundzüge eines möglichen Abkommens mitgeteilt, berichtete die „Times of Israel“ weiter. Diese sähen die Freilassung von 35 weiblichen, kranken, verletzten sowie älteren Geiseln in einer ersten Phase vor, in der die Kämpfe für 35 Tage pausieren sollten. Danach solle es eine weitere einwöchige Feuerpause geben, in der die Unterhändler versuchen würden, auch junge Männer und Geiseln, die von der Hamas als Soldaten bezeichnet werden, freizubekommen, hieß es.

Die „Washington Post“ hatte zuvor berichtet, der in Paris ausgehandelte Entwurf sehe vor, dass zunächst alle aus Israel entführten Zivilisten während einer sechswöchigen Feuerpause freigelassen werden. Für eine Geisel würden demnach drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Dem US-Bericht zufolge sind die Modalitäten noch unklar, welche Häftlinge entlassen werden und wer das bestimmen kann. Bis Mittwochabend habe die Hamas nicht auf den Entwurf reagiert, schrieb die „Times of Israel“. Es werde erwartet, dass die Hamas ihre Antwort über Katar übermitteln wird.

Netanjahu: Unternehmen alles zur Freilassung

Ein bislang ungelöster zentraler Streitpunkt sei die Forderung der Hamas, dass das Abkommen einen dauerhaften Waffenstillstand vorsieht, was Israel ausgeschlossen hat. Netanjahu hat immer wieder bekräftigt, Israel werde an seinen Zielen festhalten, die Hamas zu zerstören und sicherzustellen, dass von Gaza keine Bedrohung mehr für Israel ausgeht. Er traf sich am Mittwoch mit Angehörigen der Geiseln und versicherte ihnen nach Angaben von Netanjahus Büro, man unternehme alles, um die Geiseln freizubekommen. „Es ist zwar noch zu früh, um zu sagen, wie das geschehen wird, aber die Bemühungen werden jetzt, in diesem Moment unternommen“, sagte Netanjahu den Angaben zufolge bei dem Treffen.

Man arbeite an einem neuen Rahmenabkommen zur Freilassung der Geiseln, „aber ich betone – nicht um jeden Preis“, wurde der Regierungschef am Mittwochabend weiter zitiert. Die Hamas hatte bei ihrem beispiellosen Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober mehr als 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Schätzungen zufolge befinden sich noch mehr als 130 Menschen in ihrer Gewalt. Israel geht davon aus, dass 27 von ihnen nicht mehr leben.

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