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#Netflix: Was steckt wirklich hinter dem versprochenen Bonus?

Netflix stellt Bestandskunden gegenwärtig einen „speziellen“ Bonus in Aussicht. Doch was nach einem verfrühten Weihnachtsgeschenk klingt, ist es keineswegs. Denn hinter der angeblichen Großzügigkeit steckt viel mehr, als es zunächst den Anschein hat.

Netflix-Nutzer sollen Bonus erhalten – eine FalleBildquelle: Bing IC / Dall E 3

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Netflix-Nutzer sollen Bonus erhalten

Netflix

Das Basis-Abonnement von Netflix soll bereits im Juni deutlich teurer werden oder für immer verschwinden. Viele Nutzer sind entsprechend frustriert – ein fruchtbarer Boden also, auf den eine plötzliche Boni-Ankündigung trifft. Möchte Netflix vielleicht die Wogen glätten? Leider ist dem nicht so. Stattdessen handelt es sich bei der entsprechenden E-Mail lediglich um Betrug.

Cyberkriminelle versuchen Empfänger glauben zu machen, dass die Zahlungsinformationen für ihr Abonnement aktualisiert werden müssen. Dies soll über einen hinterlegten Button erfolgen, welcher erfahrungsgemäß auf eine gefälschte Netflix-Website weiterleitet. Sämtliche hier eingetragene Nutzerdaten landen bei den Betrügern und können anschließend missbraucht werden. Daher empfiehlt es sich, die E-Mail in den Spam-Ordner zu verschieben und den Abschlusssatz, der als Dankeschön einen speziellen Bonus in Aussicht stellt, zu ignorieren.

Comdirect

Neben Netflix-Zuschauern stehen gegenwärtig auch Kunden der Comdirect-Bank im Fokus von Cyberkriminellen. In einer entsprechenden E-Mail ist von regulatorischen Anforderungen und überarbeiteten Systemen die Rede – in erster Linie im Zusammenhang mit dem sogenannten photoTAN-Verfahren. Im Zuge des Prozesses werden Kunden gebeten, ihre Profile zu aktualisieren. Dies sei notwendig, um sicherzustellen, dass die Daten auf dem neuesten Stand sind. Die Aktualisierung soll dabei erneut über einen hinterlegten Link erfolgen. Direkte Kundenanrede? Fehlanzeige.

Klarna

Abschließend finden sich gegenwärtig auch Kunden des schwedischen Zahlungsanbieters Klarna im Fadenkreuz von Cyberkriminellen wieder. Demnach würde das Lastschriftmandat für ihre Kundenkonten zeitnah ablaufen. Weitere Zahlungen seien künftig daher nicht mehr möglich. Eine reibungslose Verwendung könne ausschließlich durch eine erneute „Legitimation“ vor Ablauf der Frist sichergestellt werden. Zu diesem Zweck wird den potenziellen Opfern abermals eine Verlinkung zur Verfügung gestellt.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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  • Beschwerdewelle überrollt beliebten Online-Händler: Tada Images / shutterstock.com
  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • Netflix-Nutzer sollen Bonus erhalten – eine Falle: Bing IC / Dall E 3

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