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#Neue Höchststände bei Neuinfektionen und Inzidenz

Neue Höchststände bei Neuinfektionen und Inzidenz

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut so viele Corona-Neuinfektionen gemeldet wie nie seit Beginn der Pandemie. Sie übermittelten 39.676 neue Fälle binnen eines Tages, wie aus Zahlen des RKI von diesem Mittwochmorgen hervorgeht. Der bisherige Höchststand war am Freitag mit 37.120 gemeldet worden (Vorwochenwert: 20.398).

Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI bundesweit bei 232,1. Sie hat damit den dritten Tag in Folge einen Höchstwert erreicht. Bereits am vergangenen Montag (201,1) und Dienstag (213,7) hatte es Rekorde bei den tagesaktuell vom RKI berichteten Inzidenzen gegeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 146,6 gelegen, vor einem Monat bei 66,1.

20 Prozent mehr Todesfälle als vor einer Woche

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 236 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 194 Todesfälle gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 96.963.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4.844.054 nachgewiesene Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4.415.900 an.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Dienstag mit 4,31 an (Montag: 3,93). Bei dem Indikator muss berücksichtigt werden, dass Krankenhausaufnahmen teils mit Verzug gemeldet werden.

Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

OPs müssen wohl verschoben werden

Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis rechnet wegen der sich zuspitzenden Lage damit, dass zunehmend Krankenhäuser wieder den Regelbetrieb einschränken. „Wir werden kaum darum herumkommen“, sagte der wissenschaftliche Leiter des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) am Dienstagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Er bezog dies besonders auf stark betroffene Bundesländer wie Bayern, Sachsen und Thüringen.

Eine Einschränkung des Regelbetriebs bedeute, „dass wir Operationen, die man verschieben kann, weil es nicht lebensbedrohlich ist oder weil es keine Tumorerkrankungen sind, dann auch wirklich verschieben und das Personal innerhalb des Krankenhauses wieder umschichten“, sagte Karagiannidis. Die Berliner Charité-Universitätsmedizin sagt bereits seit Dienstag alle planbaren Eingriffe ab, um Mitarbeiter wieder verstärkt auf Covid-19-Stationen einzusetzen.

Derzeit seien ungefähr zehn Prozent der Intensivbetten in Deutschland noch frei, erläuterte Karagiannidis. Das sei relativ wenig, weil eine Intensivstation im Schnitt aus zwölf Betten bestehe – und damit in der Regel nur ein einziges Bett frei sei „für alle Notfälle, die nicht nur Covid heißen“. „Und in dem Moment, wo wir regional unter fünf Prozent freie Betten rutschen, sind wir im Prinzip in den Kliniken nicht mehr wirklich handlungsfähig. Und das wird uns in den nächsten Wochen und vor allem auch Monaten zumindest in den Hotspots, die wir jetzt haben – Bayern, Sachsen und Thüringen – relativ schnell ereilen.“

Um den aktuellen Anstieg der Fallzahlen zu bremsen, forderte Karagiannidis „2-G und auch 3-G am Arbeitsplatz“. Man habe im europäischen Umland gesehen, dass dies einen Effekt auf die Erstimpfquote habe. Zudem sprach er sich für Auffrischungsimpfungen zunächst von Älteren, aber danach auch von Jüngeren aus.

Der Virologe Christian Drosten erwartet „einen sehr anstrengenden Winter“ und hält auch neue Kontaktbeschränkungen für denkbar. „Wir haben jetzt im Moment eine echte Notfallsituation“, sagte der Leiter der Virologie in der Berliner Charité angesichts der Lage auf den Intensivstationen im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“. „Wir müssen jetzt sofort etwas machen.“ Wichtig seien etwa mehr Auffrischungs-Impfungen.

Klingbeil: Mehr Kontrollen in Gastronomie

Der designierte SPD-Chef Lars Klingbeil ist für mehr Corona-Kontrollen vor allem in der Gastronomie. „Ja, ich bin dafür, dass bei den Kontrollen nachgeschärft wird, insbesondere in der Gastronomie. Es muss klar sein: Wer sich an das Kontrollieren der 3-G- oder 2-G-Nachweise als Betreiber nicht hält, der muss die Konsequenzen spüren. Die Gastronomie schadet sich selbst, wenn sie die bestehenden Regeln nicht einhält“, sagte Klingbeil der Zeitung Rheinische Post.

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