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#Neue Präsidentin für den Verband der Chemie-Arbeitgeber

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Nach sieben Jahren im Amt gibt Kai Beckmann von Merck die Führung des Bundesarbeitgeberverbands Chemie ab. Nun ist die neue BASF-Arbeitsdirektorin Katja Scharpwinkel als Nachfolgerin nominiert.

Kurz vor der diesjährigen Tarifrunde für 585.000 Beschäftigte der Chemie- und Pharmaindustrie kommt es zu einem Führungswechsel auf der Arbeitgeberseite. Katja Scharpwinkel, die gerade erst ihre neuen Aufgaben als Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektorin der BASF übernommen hat, soll auch neue Präsidentin des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC) werden. Auf dessen Vorstandssitzung wurde sie am Freitag für die Nachfolge des langjährigen Chemie-Arbeitgeberpräsidenten Kai Beckmann nominiert. Wie der Verband nach der Sitzung mitteilte, soll der Führungswechsel Ende April im Rahmen der BAVC-Mitgliederversammlung vollzogen werden.

Scharpwinkels Nominierung für die Verbandsspitze lässt sich auch als ein Bekenntnis von BASF zur Sozialpartnerschaft in Deutschland und zum Standort Ludwigshafen deuten – trotz Kostensenkungsplänen mit Personalabbau, die sich der Konzern nach einem schwachen Geschäftsjahr 2023 verordnet hat und die zu einiger Verstimmung der Gewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) geführt hatten. Mit Plänen für einen radikalen Kulturwandel im Konzern wäre so ein Engagement für die branchenweite Sozialpartnerschaft kaum übereinzubringen.

Viel Erfahrung bei BASF gesammelt

Die promovierte Chemikerin Scharpwinkel, Jahrgang 1969, ist in ihren neuen Funktionen bei der BASF auch Standortleiterin für das Hauptwerk Ludwigshafen mit fast 40.000 Beschäftigten. Sie stammt aus Hagen und ist seit 1997 als Managerin in der Branche tätig. 2009 kam sie zur BASF und war dort zuletzt Leiterin für die Region Europa, Naher Osten und Afrika. Auch wenn sie bisher im BAVC noch keine Funktionen innehatte, ist sie mit Verbandsarbeit vertraut – vor allem im Chemie-Branchenverband VCI und im Ost-Aus­schuss der deutschen Wirtschaft.

Veranlasst ist der Wechsel an der Spitze des BAVC durch einen vorzeitigen Rückzug: Der bisherige Präsident Kai Beckmann, im Hauptberuf Mitglied der Geschäftsleitung der Merck KGaA, hat angekündigt, sein Ehrenamt in diesem Jahr abzugeben, obwohl er eigentlich bis 2025 gewählt ist. Der Begriff „vorzeitig“ weckt aber leicht falsche Vorstellungen: Gemessen an Verbandstraditionen ist der Darmstädter Spitzenmanager schon ungewöhnlich lange Präsident, nämlich seit 2017 und damit drei Jahre länger als üblich.

Eigentlich hätte sich die Nachfolgefrage schon am Ende seiner zweiten zweijährigen Amtszeit gestellt. Da dieses aber im Frühjahr 2021 mitten in die Corona-Pandemie fiel, überwog im Verband das Bedürfnis nach Kontinuität; und als zwei Jahre später Putins Angriffskrieg und die Gefahr eines Energienotstands die nächste Schockwelle brachten, war es wieder so.

Offenbar ist es aus Sicht der Beteiligten nun ein gutes Zeitfenster, den Wechsel zu wagen. Wobei es auch für die Branchentarifrunde mit der IG BCE kein allzu harter Einschnitt sein dürfte. Die unmittelbare Verhandlungsführung der Arbeitgeber lag dort schon bisher nicht beim Präsidenten. Außerdem, so hieß es, wolle die neue Spitzenfrau eine besonders enge Teamarbeit mit den schon länger im BAVC aktiven Vizepräsidenten pflegen.

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