#Vikings Valhalla – Netflix-typische Wikingerfantasy
„Vikings Valhalla – Netflix-typische Wikingerfantasy“
Rund 100 Jahre nach der Mutterserie, spielt das Spin-Off «Valhalla» und wartet mit einigen geschichtsträchtigen Personen auf, die mit ihren historischen Vorbildern allerdings kaum etwas gemein haben.

Dialogbuch, Kostümdesign und Schauspiel sind wie so häufig bei Netflix in einer Produktion dieser Größenordnung, im absoluten Durchschnitt einzuordnen. Die Schauspieler sehen mit ihren Bärten teilweise so ähnlich aus, dass es schon einige Zeit dauert, die beiden Protagonisten Leif Erikson und Harald Sigurdsson auseinander zu halten. Die Kostüme sind ebenso wie die Gesichter der Schauspieler meist sauber und straff und wirken etwas, als hätten sich Laien für eine historische Mottoparty etwas zum Anziehen ausgesucht. Schauspielerisch wurde zumindest der Fehler der Mutterserie nicht wiederholt, eine Anreihung von unzugänglichen Unsympathen zu casten. Sowohl Sam Corlett als Leif Erikson, Leo Suter als Harald Sigurdsson als auch Bradley Freegard als Knut der Große können gewisse charismatische Eigenschaften nicht abgesprochen werden.
Glänzen kann «Valhalla» wiederum insbesondere bei Kampfhandlungen. Diese sind überzeugend choreografiert, kommen ohne allzu viele Schnitte aus und schaffen es überwiegend von der sich etwas schleppenden Handlung abzulenken und das pacing hochzuhalten, sodass die zehn Folgen der ersten Staffel ohne übermäßige Längen auskommen. «Valhalla», so lässt sich insgesamt festhalten, wurde auf höchste Massenkompatibilität getrimmt. Die explizite Gewaltverherrlichung und Sexszenen inklusive Nacktheit wurden im Vergleich zur Mutterserie (in ihrer europäischen Schnittfassung) reduziert, die Charaktere sind insgesamt zugänglicher und die Handlung, inklusive Dialoge, erfordern eine deutlich niedrigere Auffassungsgabe.
Netflix bleibt sich mit «Vikings Valhalla» weitestgehend treu, denn das Streben nach Exzeptionellem muss auch in dieser Produktion mit der Lupe gesucht werden. Trotzdem dürfte die Serie aufgrund ihrer leichten Zugänglichkeit und schnelllebigen Unterhaltung zunächst ein großes Publikum anziehen, auch wenn sie dabei den wenigsten Zuschauern für längere Zeit in Erinnerung bleiben dürfte. Denn must-see Prestige TV ist auch dieses «Vikings» Spin-Off nicht.
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