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#Frankfurt Galaxy und die „Todesgruppe“

„Frankfurt Galaxy und die „Todesgruppe““

Sorge bereitet der Gedanke Thomas Kösling keine, sagt er, aber dass Frankfurt Galaxy, europäischer Footballmeister der Vorsaison, in diesem Jahr sogar komplett leer ausgehen könnte, hält der Cheftrainer durchaus für eine realistische Option. Andererseits sagt er auch: „Wenn wir unsere Gruppe gewinnen, sind wir sicher einer der größten Anwärter auf den Titel.“

Wie das zusammenpasst? Die European League of Football (ELF), in der die neugegründete Galaxy seit der vergangenen Spielzeit antritt, ist vor ihrem zweiten Jahr sowohl in die Breite als auch Tiefe gewachsen. Vier neue Mannschaften kamen dazu, mit der wiederbelebten Franchise Rhein Fire, die wie Frankfurt Galaxy vor Jahren schon in der NFL Europe Zehntausende in die Stadien lockte, eine weitere aus Deutschland. Dazu expandierte die ELF in die Türkei, wo die Istanbul Rams beheimatet sind, und nach Österreich.

„Wollen uns mit den Besten messen“

Mit den Vienna Vikings aus Wien und den Raiders Tirol aus Innsbruck schlossen sich zwei Teams der jungen Liga an, die im europäischen Football seit Langem etabliert sind und die vom ersten Spieltag an konkurrenzfähig sein dürften. Genau diese zwei Teams wurden bei einer Neuaufteilung der sogenannten Conferences, einer Art Regionalgruppen, nun den Frankfurtern vor die Nase gesetzt. Galaxy-Trainer Kösling spricht von einer „Todesgruppe“, die neben Frankfurt, Wien und Innsbruck von Stuttgart Surge komplettiert wird.

„Innsbruck und Wien werden gleich in ihrer ersten Saison um den Titel mitspielen wollen, und dazu auch sicher in der Lage sein“, sagt Kösling im Gespräch mit der F.A.Z. „Dass wir als Titelverteidiger das aber auch wollen – und können –, ist unsere klare Anspruchshaltung.“ Frankfurt dürfte demnach eine Saison der Extreme bevorstehen, mit Spielen auf Augenhöhe gegen die Liganeuzugänge aus Österreich und weiteren Partien gegen das letztjährige ELF-Etablissement, das sich (mit Ausnahme der Istanbul Rams und Rhein Fire) im zweiten Jahr ebenfalls gesteigert haben dürfte.

„Die Franchisen sind deutlich früher ins Training gestartet und daher viel weiter als zu diesem Zeitpunkt im Vorjahr“, sagt Ligachef Patrick Esume, und auch Kösling ist sich sicher: „Das Grundniveau ist höher als in der Premierensaison, die Liga ist enger zusammengerückt.“ Klagen darüber möchte er aber nicht, im Gegenteil: „Genau das wollen wir ja: Eine Liga, in der jeder jeden schlagen kann und vor jeder neuen Saison der Ausgang ungewiss ist. Wir wollen uns mit den Besten messen.“

Ob in dieser zweiten ELF-Saison, die für Frankfurt mit einem Heimspiel gegen Rhein Fire an diesem Sonntag (15.00 Uhr bei ProSieben Maxx) beginnt, aber tatsächlich das Niveau so ausgeglichen ist, wie der Frankfurter Cheftrainer behauptet, muss sich erst noch zeigen. Zwar kommen die Erfahrungen der ersten Saison den damals teilweise neugegründeten und oft neu zusammengestellten Mannschaften nun zugute, sie sind eingespielter, kennen die Liga und ihren Alltag besser, einzelne Franchisen aber stechen doch zumindest personell heraus. Neben Wien und Innsbruck dürfte der Frankfurter Finalgegner aus der ersten ELF-Spielzeit, die Hamburg Sea Devils mit maßgebend sein für das Klassement, auch die Leipzig Kings haben nach dem Verpassen der Play-offs im vergangenen Herbst kräftig aufgerüstet.

Und Frankfurt? Hat bis auf den Abgang des Wide Receivers Anthony Mahoungou und wenigen weiteren Akteuren seinen Kaderkern fast komplett beisammen gehalten. Vor allem auf der wichtigen Position des Spielmachers sorgte Galaxy für wichtige Konstanz; mit dem Amerikaner Jakeb Sullivan kehrt der als wertvollster Spieler des Vorjahresfinals ausgezeichnete Quarterback für eine weitere Saison zurück an den Main. Und die ohnehin schon starke Defensive, die unter Köslings Regie das Aushängeschild des Frankfurter Footballs geworden ist, bekommt mit Nael Wasri und Louis Achaintre von Berlin Thunder hochwertigen Zuwachs.

Nicht zuletzt deshalb dürfte der Galaxy-Trainer den schweren Aufgaben, die ihm und seinen Spielern bevorstehen, mit eben jener Gelassenheit entgegensehen, die ihm ohnehin meistens zu eigen ist. Dennoch hielte es Kösling für „naiv“ davon auszugehen, dass Frankfurt sicher die Play-offs erreichen werde, was Grundvoraussetzung dafür ist, den im zurückliegenden Oktober in Düsseldorf gewonnenen ELF-Titel beim diesjährigen Finale im österreichischen Klagenfurt zu verteidigen.

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Bild: Picture-Alliance

Nur die drei Gruppensieger der von acht auf zwölf Mannschaften angewachsenen europäischen Liga qualifizieren sich für das Halbfinale, hinzu kommt der beste Gruppenzweite aller drei Conferences. Quarterback Sullivan sagt dazu: „Wir werden die Gejagten sein. Aber das gefällt uns, genau das wollen wir.“ Weil sich Frankfurt, Wien und Innsbruck durch das ausgeglichene Kräfteverhältnis in den Gruppenspielen jeweils Punkte wegnehmen dürften, ist es durchaus wahrscheinlich, dass der erfolgreichste Gruppenzweite aus einer anderen Conference kommt. Für Galaxy zählt folglich, und das betont auch Kösling, nur der Gruppensieg.

Den Grundstein dafür legen will Frankfurt beim Saisonauftakt gegen Rhein Fire. Für das Spiel gegen die geschichtsträchtige Franchise, die in ihrer ELF-Premierensaison vom früheren Cheftrainer der San Francisco 49ers aus der National Football League (NFL), Jim Tomsula, trainiert wird, sind laut Galaxy-Angaben schon mehr als 6000 Tickets verkauft, bis zu 1000 Gästefans werden im Stadion am Bornheimer Hang erwartet. Überhaupt hoffen die Verantwortlichen in diesem Jahr auf eine größtmögliche Rückkehr zu vorpandemischen Verhältnissen, auf eindrucksvolle Kulissen und stimmungsgeladene Partys vor und nach den Heimspielen.

Auch in dieser Hinsicht hat Kösling keine Sorge, nach dem Besitzerwechsel und einer Teil-Neustrukturierung vieler Bereiche habe sich auch Frankfurt Galaxy selbst weiterentwickelt, sei noch professioneller geworden. „Vieles“, sagt Kösling dazu, geht in die richtige Richtung.“ Einen Zusatz allerdings will sich der erwartungsvolle Cheftrainer nicht verkneifen: „Aber das muss es auch.“

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