Forscher der Frankfurter Universitätsmedizin haben einen Untertyp der akuten myeloischen Leukämie entdeckt, der möglicherweise mit einer neuen Strategie behandelt werden kann. Zusammen mit Kollegen des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried untersuchten die Forscher die Proteine, die von den Blutkrebszellen gebildet werden. Dazu nutzten sie die Methode der Massenspektrometrie, die es ermöglicht, Proteine anhand ihres Gewichts zu unterscheiden.

Eine bestimmte Gruppe von Leukämiezellen fiel den Wissenschaftlern dadurch auf, dass sie besonders viele Mitochondrienproteine bildeten. Auch war der Stoffwechsel in den Mitochon­drien, den zellulären Kraftwerken, bei diesem Leukämietyp verändert. Auf die üblichen Chemotherapien reagierten die Zellen nicht.

In Laborversuchen stellten die Forscher fest, dass Medikamente, die in die mitochondriale Atmung eingreifen, gegen solche Krebszellen hochwirksam sind. Zu diesen Hemmstoffen gehört der sogenannte BCL2-Inhibitor Venetoclax, der bereits für die Krebsbehandlung zugelassen ist. Die Forscher hoffen, dass auf der Grundlage ihrer Erkenntnisse neue Therapien für akute myeloische Leukämie entwickelt werden können. Bisher hat diese Krankheit eine schlechte Prognose. Klinische Studien sollen zeigen, ob sich die Laborbefunde auf Patienten übertragen lassen.

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