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#Niemals auf diesen Button drücken, sonst ist das Geld weg

Was viele Bankkunden nach wie vor nicht ganz verinnerlicht zu haben scheinen: Bereits ein falscher Klick kann hohe finanzielle Verluste verursachen. Von einem Schaden in vierstelliger Höhe bis zu gänzlich leergeräumten Konten. Hier müssen Kunden aufpassen.

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Bankbetrug per ButtonBildquelle: ChiccoDodiFC / shutterstock.com

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Ein falscher Klick sorgt für leere Konten

Sparkasse

Wer gegenwärtig eine E-Mail der Sparkasse in seinem Posteingang vorfindet, sollte auf der Hut sein. Insbesondere, wenn sich das angerissene Thema um die Registrierung für die Nutzung der PushTAN-App dreht. Diese würde auslaufen und müsse nun verlängert werden. Darunter befindet sich ein roter Button, der den Verlängerungsprozess samt Registrierung anstoßen soll. Doch von einem Klick rät die Verbraucherzentrale dringend ab.

Der Button führt zu einer gefälschten Sparkassen-Seite. Wer hier seine Login- und sonstige Nutzerdaten preisgibt, riskiert ein leergeräumtes Konto. Daher empfehlen wir, die Phishing-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verschieben. Ob es sich dabei um Phishing handelt, lässt sich derweil in den meisten Fällen am Absender ablesen. Doch Achtung: besonders ambitionierte Cyberkriminelle können auch ihre E-Mail-Adresse mittels sogenanntem E-Mail-Spoofing verfälschen.

DKB

Ein weiterer Button, den man aktuell auf keinen Fall anklicken sollte, trägt ein blaues Gewand in der Farbe der DKB. Aus der dazugehörigen E-Mail geht hervor, dass das Kreditinstitut Probleme mit seinem Hauptserver hatte. Als Folge dessen wird der Kunde gebeten, seine Kontoinformationen über besagten Button zu aktualisieren, um „sicherzustellen, dass das Konto weiterhin ordnungsgemäß funktioniert“. Sämtliche bereitgestellten Informationen würden vertraulich behandelt und nur zur Aktualisierung des Kontos verwendet werden. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Deshalb, und auch mit Blick auf die nicht vorhandene direkte Kundenanrede, sollte auch diese E-Mail im Spam-Ordner enden.

Amazon Prime

Abseits von Bankkunden stehen gegenwärtig auch Amazon-Kunden im Fokus von Cyberkriminellen. In einer umfassenden E-Mail werden diese darüber informiert, dass ihre Konten aufgrund „ungewöhnlicher Aktivitäten“ vorübergehend gesperrt worden seien – „um die Sicherheit der persönlichen Daten zu gewährleisten.“ Um das Konto zu verifizieren und zu entsperren, müsse man sich auf einer speziellen Verifizierungsseite mit seinen Amazon-Zugangsdaten anmelden und einige Kontoinformationen aktualisieren. Die Anmeldung erfolgt dabei abermals über einen in der E-Mail hinterlegten Button. Zudem werden den Empfängern hierfür lediglich 48 Stunden Zeit eingeräumt.

PayPal

Zu guter Letzt müssen derzeit auch PayPal-Kunden auf verstärkt auf Phishing-Mails achten. Das Vorgehen der Cyberkriminellen entspricht dabei dem altbekannten Muster: Demnach würde Kundeninformationen aufgrund überarbeiteter Nutzungsbedingungen im Rahmen einer zwar erwähnten, jedoch nicht genannten Frist aktualisiert werden müssen. Andernfalls sehe man sich gezwungen, das Konto vorübergehend zu sperren. Die Aktualisierung erfolgt dabei selbstverständlich ebenfalls über einen hinterlegten Button. Im Gegensatz zu den vorangegangenen E-Mails wird der Kunde hier allerdings direkt angeredet. Dadurch wirkt die Benachrichtigung vertrauenswürdiger, doch der Schein trügt. Solche Informationen sind im Darknet millionenfach verfügbar und sollten daher nicht als Garantie für die Echtheit einer E-Mail aufgefasst werden.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • DKB
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • McAfee
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Sparkasse
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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Bildquellen

  • PayPal-Betrug: golubovystock / shutterstock.com / PayPal
  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • Bankbetrug per Button: ChiccoDodiFC / shutterstock.com

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