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#„Niemand muss sich Sorgen um den Klub machen“

„Niemand muss sich Sorgen um den Klub machen“

Es ist noch nicht lange her, da war Anfield eine Festung. 68 Premier-League-Spiele nacheinander war der FC Liverpool in seinem Stadion unbesiegt geblieben. Doch die Serie riss, als im Januar der FC Burnley überraschend in Liverpool gewann – und den Meister damit in eine nicht für möglich gehaltene Krise stürzte.

Seit der Niederlage gegen Burnley hat Liverpool zu Hause jedes Spiel verloren, insgesamt sind es nun sechs Heimspiel-Niederlagen nacheinander. Wären Trainer Jürgen Klopp und seine Mannschaft abergläubisch, müssten sie froh sein, dass sie ihr nächstes „Heimspiel“ – das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen RB Leipzig – wegen der in Deutschland geltenden Quarantänevorschriften in Budapest austragen müssen.

In der Puskas-Arena in der ungarischen Hauptstadt hatte Mitte Februar auch das Hinspiel stattgefunden, das Liverpool 2:0 gewann. Die Ausgangslage ist also gut, aber die Form ist miserabel: Nach dem Hinspiel hat Liverpool in der Premier League nur gegen den Tabellenletzten Sheffield United gewonnen; gegen Everton, Chelsea und am vergangenen Sonntag gegen den vom Abstieg bedrohten FC Fulham haben die „Reds“ verloren.

Bei den Niederlagen haben sie jeweils kein Tor geschossen. In der Tabelle ist Liverpool dadurch auf den achten Platz abgerutscht – und der Neunte, Aston Villa, hat zwei Spiele weniger absolviert. Danach gefragt, ob dies eine der schwersten Krisen in seiner bisherigen Karriere als Trainer sei, sagte Klopp: „Ich würde gerne nein sagen, aber ja, ist es.“

Das alles erinnert an das Ende seiner Zeit als Trainer von Borussia Dortmund. 2011 und 2012 gewann Klopp mit dem BVB die deutsche Meisterschaft, in den beiden folgenden Jahren wurde Dortmund immerhin Zweiter und zog ins Champions-League-Finale 2013 ein. Doch in der Saison 2014/15 wurde die Borussia nur Siebter, nachdem sie zwischenzeitlich sogar auf den letzten Tabellenplatz abgestürzt war. Im April 2015 bat Klopp dann um die vorzeitige Auflösung seines Vertrags nach der Saison, weil er glaubte, der Mannschaft nicht mehr helfen zu können.

„Die Jungs wollen gewinnen“

In der aktuellen Situation lässt der Trainer nichts unversucht. Gegen Fulham veränderte Klopp die Startaufstellung im Vergleich zum vorangegangenen Spiel gegen Chelsea auf sieben Positionen. Unter anderen spielte der zuvor lange verletzte Diogo Jota im Sturm. Seine Rückkehr könnte für Liverpool noch wichtig werden.

In der Abwehr, wo Klopp Stammkräfte wie Virgil van Dijk und Joe Gomez verletzt fehlen, stellte er eine unerfahrene Viererkette auf, in der unter anderen die 19 und 20 Jahre alten Neco und Rhys Williams spielten. Es half nichts: Liverpool mühte sich ab, hatte auch Pech wie beim Pfostentreffer von Sadio Mané, unterlag dem Außenseiter aber 0:1. „Das Selbstvertrauen des Meisters in Anfield hat sich aufgelöst“, schrieb der „Guardian“. Die vielen Verletzungen dürften keine Entschuldigung für die längste Serie von Heimspiel-Niederlagen in der Geschichte des Klubs sein.

Fulhams Mittelfeldspieler Harrison Reed sagte, seine Mannschaft sei mit der besseren Einstellung in das Spiel gegangen. „Wir wollten es mehr, das war auf dem Platz vom Anpfiff weg offensichtlich“, sagte er. Klopp widersprach der Behauptung, als er sagte, das Problem sei nicht die Mentalität seines Teams: „Glaubt mir, die Jungs wollen gewinnen. Aber es klappt im Moment nicht. Wir schießen keine Tore, wir kassieren Gegentore – und ein Tor gegen uns scheint im Moment zu reichen.“

Keine Angst vor der Armut

Das immerhin gilt nicht an diesem Mittwoch (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Sky). Selbst bei einer 0:1-Niederlage gegen Leipzig würde Liverpool ins Viertelfinale einziehen. In der Champions League weiterzukommen würde seiner Mannschaft sicher neues Selbstvertrauen geben, sagte Klopp – „aber erst mal müssen wir das schaffen“. In der Liga liegen mittlerweile sieben Punkte zwischen Liverpool und den Tabellenplätzen, die zur Teilnahme an der Champions League qualifizieren.

Sollte der Klub das in den verbleibenden Spielen nicht aufholen, müsste die Champions League gewonnen werden, um auch in der nächsten Saison im lukrativen europäischen Spitzenwettbewerb dabei zu sein. Aber Klopp sagte, der Verein würde auch ohne Champions-League-Einnahmen nicht so bald in Schwierigkeiten geraten. „Niemand muss sich Sorgen um den Klub machen, er ist in wirklich guten Händen“, sagte er – und meinte vermutlich die amerikanische Eigentümergesellschaft Fenway Sports Group um den Investor John W. Henry.

Mit Blick auf seinen Job gab Klopp zu verstehen, dass er keinen Druck vom Vorstand spüre. In Deutschland würde in so einer Situation der Sportdirektor oder der Vereinspräsident öffentlich seine Solidarität mit dem Trainer bekunden, scherzte Klopp, und im selben Moment sei der Trainer schon halb durch die Tür nach draußen. In England laufe das anders. Niemand aus dem Vorstand spreche öffentlich über ihn, aber die Lage sei jedem klar: „Die Besitzer wollen, dass ich die Situation bewältige, und ich will mit meinen Spielern die Situation bewältigen. Das ist der Plan.“ Je früher ihm das gelingt, desto besser.

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