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#Nur die Ruhe!

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Nur die Ruhe!

8:43 Uhr: Wo bleibt der Olympiabus? Schon wieder zu spät. Er kommt selten zur angegebenen Zeit. Sind wir in Japan, dem Land der Pünktlichkeit? Ein hektischer Blick auf die Uhr. Dem Kollegen aus Europa schwillt der Kamm. Er wird den Anschluss verpassen. 15 Minuten überfällig. Das soll eine Ewigkeit sein. Wir meckern gern. Über die freundliche, aber bestimmte, also unüberwindliche Aufforderung, die vorgeschriebenen Wege zu wählen, statt den direkten zu nehmen, weil er sich anbietet; über das nervende tägliche Fiebermessen, die Aufforderung, den Gesundheitscheck zu absolvieren.

Wir klagten gestern über die brütende Hitze, und heute stört uns der Nieselregen. Die Papier-Schreibblöcke weichen auf. Wie war das noch im Ahrtal? Man könnte froh sein. Der angekündigte Taifun Nummer 8 hat es mit seiner Wucht nicht bis Tokio geschafft. Aber wo gibt’s etwas Vernünftiges zu essen? Für Journalisten in der 14-Tage-Blase Fastfood an den Sportstätten, Instantsuppen im Plastikbecher. Und nach einem langen Tag – mit Erlaubnis des protokollführenden Hotelwachmanns – 15 Minuten für den Einkauf im 24-Stunden-Lädchen: Sushi im Tetrapack. Aber auch Bananen, Gemüse. Niemand verhungert.

Unantastbar wie ein Zen-Meister

Aber was, wenn der Olympia-Busfahrer sein Ziel doch nicht findet. Unruhe macht sich im Fond unter vorher Dösenden breit. Gegen 01:30 Uhr hat der Chauffeur zu kreisen begonnen. Noch mal vorbei am falschen Hotel und noch mal. Hat der denn kein Navi? Hat er. Ist das denn nicht seine Stadt? Ist es. Auf dem Mann am Volant mit den weißen Handschuhen wird eingeredet mit europäischem Englisch. Japanisch wäre hilfreich. Er bleibt so unantastbar wie ein Zen-Meister am tiefsten Punkt seiner Meditation. Und findet in aller Seelenruhe aus der Verwirrung zum zweiten Hotel in unmittelbarer Nachbarschaft.

Es trägt denselben Namen. Auch der Kanute Sideris Tasiadis strahlt etwas von einem Zen-Meister aus. Gelassen zu Bronze. 2015 verlor er seine damalige Freundin durch eine heimtückische Krankheit, auch sie eine Top-Athletin. „Diese Erfahrung hat meinen Blick geprägt“, sagte er am Dienstag, „für das, was wichtig ist.“ Im Zen, heißt es, geht es um das „Erleben des gegenwärtigen Augenblicks“. Das passt zu Olympia – und zum Leben.

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