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#Nur noch 3 Tage: Bankkunden sollen schnell reagieren

Bankkunden eines großen Kreditinstituts haben nur noch drei Tage Zeit, um ihre Kontodaten zu aktualisieren. Tun sie dies nicht, drohen schwerwiegende Konsequenzen. Was steckt hinter der Ankündigung und wie sollten Betroffene vorgehen?

Phishing
Warnung vor BankbetrugBildquelle: cardmapr.nl / Unsplash

Die Verbraucherzentrale listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte. In der laufenden Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen.

Drei Banken betroffen

TF Bank

Kunden der TF Bank erhalten gegenwärtig Schreiben, die sie über neue gesetzliche Bestimmungen informieren. Infolge jener seien Bankkunden verpflichtet, ihre Kontodaten zu aktualisieren – und zwar innerhalb von lediglich drei Tagen ab Erhalt der E-Mail. Andernfalls könne es zu Einschränkungen des Kontos kommen.

Zur Aktualisierung der Daten findet sich in der Mail ein entsprechender Button. Wir raten jedoch davon ab, diesen zu betätigen. Denn hinter dem Schreiben und der knappen Frist verbirgt sich nichts anderes als eine Phishing-Masche. Wer den Button betätigt, landet auf einer gefälschten Seite der TF-Bank. Sämtliche hier eingetragenen Nutzerdaten landen bei den Cyberkriminellen und können anschließend dazu genutzt werden, um Geldkonten zu knacken oder Identitätsdiebstahl zu begehen. Entsprechend empfiehlt es sich, die Phishing-Mail unbeantwortet in den Spam-Ordner verschieben.

Commerzbank

Eine weitere Phishing-Mail zielt gegenwärtig auf Kunden der Commerzbank ab. Empfänger werden gebeten, sich digital zu identifizieren. Andernfalls könne man die Dienste der Commerzbank nicht mehr in Anspruch nehmen. Zur Identifizierung sei eine Referenznummer erforderlich, die jedoch lediglich 24 Stunden lang gültig ist. Auf diese Weise wollen die Kriminellen ihre Opfer dazu verleiten, die Identifizierung zeitnah vorzunehmen. Außerdem ist in der E-Mail von einer SMS-Verifizierung die Rede. Dieser Umstand deutet darauf hin, dass die Cyberkriminellen die Multi-Faktor-Authentisierung der Bank zu umgehen gedenken.

Targobank

Auch Targobank-Kunden müssen aktuell auf Phishing-Mails achten. Um die Sicherheit des Kontos zu gewährleisten, sollen abermals die Kontoinformationen aktualisiert werden. Weitere Erklärungen werden nicht genannt. Stattdessen finden Betroffene einen großen Aktualisierungs-Button, der auch in diesem Fall nicht betätigt werden sollte. Zumal die E-Mail weder über eine direkte Kundenanrede verfügt, noch grammatikalisch fehlerfrei ist.

Phishing 2024 – bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2024 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Comdirect
  • Commerzbank
  • Consorsbank
  • Deutsche Bahn
  • Deutsche Bank
  • DHL
  • Disney+
  • DKB
  • FedEx
  • Hypovereinsbank
  • ING
  • IONOS
  • Klarna
  • LBB
  • McAfee
  • Netflix
  • PayPal
  • Postbank
  • Schufa
  • Sparkasse
  • Targobank
  • Telekom
  • TF Bank
  • VR-Bank
  • WEB

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem sofort Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend fordern die Täter ihr Opfer dazu auf, eine Autorisierung durchzuführen; indem es einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So machst du es besser

So erkennst du Phishing-Mails

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst, oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber:

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  • Phishing-Betrug: wk1003mike / shutterstock.com
  • Warnung vor Bankbetrug: cardmapr.nl / Unsplash

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