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Ölpreis fällt auf rund 63 Dollar

Die Furcht vor einer Rezession in aller Welt drückte den Ölpreis am Montag auf den tiefsten Stand seit April 2021. Ein Barrel (Fass zu 159 Liter) der Nordseesorte Brent kostetet zeitweise 63,24 Dollar, das war ein Rückgang um 3,6 Prozent. Seit Mittwoch vergangener Woche, als der amerikanische Präsident Donald Trump die jüngsten Zölle verkündet hatte, büßte der Brent-Preis rund elf Dollar beziehungsweise 15 Prozent ein. Zu Jahresbeginn, bevor Trump sein Amt angetreten hatte, hatte der Preis zeitweise mehr als 80 Dollar je Barrel betragen.

Die amerikanische Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich unterdessen am Montag um 3,9 Prozent auf 59,59 Dollar je Barrel. Solange die Panik am Markt nicht nachlasse, werde der Ölpreis keinen Boden finden, meinte Vandana Hari vom Ölanalysehaus Vanda Insights. „Wir gehen davon aus, dass die Sorgen über die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft die Ölpreise noch eine Weile belasten werden“, schreibt auch Barbara Lambrecht, Rohstoffanalystin der Commerzbank.

Russland beunruhigt

Offenbar beunruhigen die fallenden Ölpreise Russlands Regierung. Die Wirtschaftsbehörden beobachteten die Entwicklung genau, die Lage sei „sehr angespannt“, sagte ein Regierungssprecher am Montag. Die Ölpreise seien ein wichtiger Indikator für Russland. Ungeachtet westlicher Sanktionen exportiert Russland immer noch erhebliche Ölmengen.

Mehrere amerikanische Banken senkten unterdessen ihre Ölpreisprognosen. Die Investmentbank Goldman Sachs setzte ihre schon zum zweiten Mal innerhalb von sieben Tagen nach unten. Für Brent-Öl rechnet die Bank nun zum Jahresende mit einem Preis von 62 Dollar je Barrel, vier Dollar weniger als in der bisherigen Prognose. Ähnlich deutlich haben auch die Analysten der Bank Morgan Stanley ihre Prognosen herabgesetzt. Sie rechnen nun für das laufende Quartal mit einem Brent-Preis von 65 Dollar, fünf Dollar weniger als bisher.

Auch der Preis für Heizöl in Deutschland sank am Montag. Nach Angaben der Vergleichsplattform Esyoil kosteten 100 Liter bei der Abnahme von 3000 Litern im Durchschnitt 87,95 Euro, so wenig wie seit dem Jahr 2023 nicht mehr. „Viele Heizölkunden nutzen die Gunst der Stunde“, schreibt Energiefachmann Steffen Bukold. Die Zahl der Bestellungen sei in der zurückliegenden Woche „rasant gestiegen“. Der Ausverkauf an den Ölbörsen gehe weiter. Aus dem „Liberation Day“ der Vereinigten Staaten werde immer mehr ein „Liquidation Day“. Auch das Ölkartell OPEC-plus sorge derzeit für fallende Ölpreise. Es gieße gleichsam „Öl ins Feuer“, schreibt Bukold, und erhöhe sein Ölangebot von Mai an viel schneller als geplant. Das habe wohl vor allem kartellinterne Gründe, komme aber für die Ölproduzenten in aller Welt zur Unzeit.

Saudi-Arabien senkt Preise

Am Wochenende hatte Saudi-Arabien den Preis für sein wichtigstes Rohöl Arab Light für den großen Markt Asien so stark gesenkt wie seit 2022 nicht mehr. Die Preissenkung des Königreichs fiel stärker aus als von Händlern erwartet und erfolgte nach einer überraschenden Steigerung der Ölförderung der OPEC-plus unter saudischer Führung in der vergangenen Woche.

Die Preise für Kraftstoff an Deutschlands Tankstellen haben sich derweil zuletzt unterschiedlich entwickelt. Während Diesel sich nach Zahlen der Internetplattform Clever Tanken mit einem Preis von durchschnittlich 1,597 Euro je Liter in der Nähe seines Jahrestiefs bewegt, ist der Preis für Super E10 mit 1,692 Euro je Liter etwas höher als zeitweise im März. Der Unterschied ist nach Angaben des Autoklubs ADAC mit dem Ende der Heizperiode zu erklären, das aufgrund der Zusammenhänge in der Produktion zwischen Heizöl und Diesel oftmals Auswirkungen auf die Entwicklung des Dieselpreises habe.

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